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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Meter auch zwei Meter große Körper zerstrahlen.“ Er demonstrierte Fara den Gebrauch der Schraube. „Nach links wird der Strahl enger, nach rechts erweitert er sich fächerförmig.“
    „Ich nehme den Revolver. Wieviel kostet er?“
    Er bemerkte, daß der alte Verkäufer ihn nachdenklich betrachtete. „Ich hatte Ihnen ja schon einmal unsere Bedingungen erklärt, Mr. Clark. Sie können sich doch noch an alles erinnern, oder?“
    „Wie?“ sagte Fara verblüfft. „Sie meinen, diese Vorschriften … sie gelten wirklich? Sie sind nicht bloß …“ Er stockte. „Ich möchte eine Waffe, mit der ich mich verteidigen kann, und die ich eventuell auch gegen mich richten kann, wenn ich muß oder will“, fuhr er dann entschlossen fort.
    „Oh, Selbstmord!“ entgegnete der alte Mann. Auf seinem Gesicht malte sich plötzliches Verstehen ab. „Wir haben nichts dagegen, wenn Sie einen solch drastischen Schritt unternehmen wollen. Das ist Ihr persönliches Vorrecht in einer Welt, in der die Zahl der Vorrechte immer geringer wird. Was den Preis dieses Revolvers betrifft, so kostet er vier Kredit.“
    „Vier … nur vier Kredit!“ rief Fara aus.
    Der Preis war lächerlich gering. Allein der Kunststoff, aus dem die Waffe bestand … und die ganze Arbeit … fünfundzwanzig Kredit wäre noch billig gewesen. Das Geheimnis der Waffenhandlungen erhob sich plötzlich vor seinem inneren Auge ebenso groß und gewichtig wie sein eigenes dunkles Schicksal.
    „Und jetzt, wenn Sie Ihr Jackett ausziehen wollen, werde ich Ihnen helfen, das Halfter anzulegen.“
    Fara ließ es automatisch mit sich geschehen. In wenigen Sekunden würde er wieder auf der Straße stehen, und seinem Tod stand dann nichts mehr im Wege. Merkwürdigerweise fühlte er sich irgendwie enttäuscht. Er konnte es nicht erklären, aber irgendwie hatte er gehofft, daß der Waffenladen ihm hätte mehr bieten können als nur …
    Als was? Fara seufzte tief auf.
    „Vielleicht möchten Sie lieber den Seitenausgang benützen“, unterbrach der Verkäufer seine Gedanken. „Er ist diskreter.“
    Der alte Mann drückte auf ein paar Knöpfe, und in der Wand erschien eine Tür. Wortlos ging Fara darauf zu. Er stand draußen, bevor er sich dessen recht versah.
     
    *
     
    Wieder versank Fara ins Grübeln, und es dauerte einige Augenblicke, bis er daraus wieder erwachte und sich einer erstaunlichen Tatsache bewußt wurde. Als er den Waffenladen betreten hatte, war es später Abend gewesen. Jetzt war es heller Tag, und die Sonne schien ihm ins Gesicht.
    Mit einer Mischung aus Verblüffung und Furcht schaute er um sich. Das Waffengeschäft war verschwunden, das ganze Dorf Glay hatte sich in Nichts aufgelöst.
    Ein Dutzend Männer liefen an ihm vorbei, um sich einer langen Menschenschlange anzuschließen, die in der Nähe wartete. Doch Fara nahm ihr Vorhandensein nur mit halbem Bewußtsein zur Kenntnis. Seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf das Gebäude, das sich an der gleichen Stelle erhob, wo vorher der Waffenladen gestanden hatte. Er verrenkte den Kopf und versuchte vergebens, die ungeheure Größe des Bauwerks – oder war es eine Maschine? – zu begreifen, das vor ihm in den blauen Sommerhimmel ragte.
    Turmhoch erhob es sich, fünf gigantische Stockwerke aus Metall, von denen ein jedes wohl 30 Meter maß, und diese 150 Meter Wurden von einer Spitze aus reinem Licht gekrönt, die sich noch einmal um 50 Meter weiter nach oben schwang und an Helligkeit mit der Sonne wetteiferte.
    Es muß doch eine Maschine sein, denn das ganze untere Stockwerk war mit schimmernden Lämpchen bedeckt, in der Hauptsache grünen, aber gemischt mit roten und blauen und gelben. Zweimal wechselten unter Faras Augen grüne Lämpchen mit einem Aufblitzen in Rot über.
    Das zweite Stockwerk glühte weiß und rot, obgleich die Zahl der Lämpchen hier weitaus geringer war als auf dem Stockwerk darunter. Die dritte Etage wies auf ihrer metallisch glänzenden Außenhaut blaue und gelbe Lichter auf, die auf der weiten Fläche verloren blinzelten.
    Fara trat ein paar Schritte zurück, um einen besseren Blick auf die vierte Etage zu erhalten. Hier zogen sich riesige Lettern hin, die eine Erklärung für die einzelnen Farben gaben.
    Weiß – Geburten; Rot – Todesfälle; Grün – Lebende; Blau – Einwanderung zur Erde; Gelb – Auswanderung von der Erde.
    Auf dem fünften Stockwerk standen weitere Worte und Zahlen:
     
    Sonnensystem - 11 474 463 747
    Erde - 11 193 247 361
    Mars - 97 298

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