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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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an.“
    Ein Klicken zeigte Hedrock, daß Zeydel aufgelegt hatte. Die zeitliche Begrenzung machte ihm Sorge, aber er hoffte, den Angriff noch eine Stunde hinauszögern zu können.
    Er schluckte eine Antischlaftablette und nahm seine Reparaturarbeit an den Motoren wieder auf, aber um halb elf mußte er sich eingestehen, daß er es nicht rechtzeitig schaffen würde. Er schaltete nach einiger Überlegung das Visifon ein und rief Zeydel. Das Gesicht des Mannes erschien unverzüglich auf dem Schirm. „Fertig?“ fragte er.
    „Nein“, sagte Hedrock. „Greer ist gerade in die Steuerzentrale hinaufgegangen, er hat mich bis jetzt keine Sekunde allein gelassen, ich kann erst jetzt anfangen, die Motoren funktionsunfähig zu machen. Ich brauche mindestens bis halb eins oder vielleicht sogar eins. Sagen wir eins, um ganz sicher zu gehen. Ich …“
    Zeydels Bild verschwand von der Röhre, und das der Kaiserin erschien an seiner Stelle. Ihre grünen Augen verengten sich, aber ihre Stimme klang ruhig. „Wir nehmen die Verzögerung an, aber nur bis zwölf. Beeilen Sie sich und lassen Sie das Visifon eingeschaltet!“
    „Ja, Eure Majestät“, flüsterte Hedrock. Er hatte wieder eine Stunde gewonnen.
    Die Aussicht, daß die Waffenhändler sich noch irgendwie in den Konflikt einschalten würden, war sehr gering, denn Cadron würde zwar seinen Brief um zwölf Uhr zugestellt bekommen, ob er ihn dann aber sofort öffnen und irgendwelche Maßnahmen treffen würde, war zumindest fraglich.
    Um zwölf Uhr dreißig wurde ihm klar, daß er das Schiff nicht mehr bis ein Uhr würde startklar machen können. Er arbeitete weiter, weil die Geräusche seiner Arbeit, die Kaiserin, die sicherlich am Visifon zuhörte, davon überzeugen würden, daß er ihren Befehlen gehorchte, aber insgeheim überlegte er, wie er zu dem Rettungsboot kommen konnte, ohne daß das plötzliche Verstummen der Arbeitsgeräusche ihren Verdacht erregte.
    Er trat ans Visifon. „Eure Majestät“, flüsterte er.
    „Ja?“
    „Eure Majestät, es wird mir nicht möglich sein, alle Motoren in der kurzen Zeit außer Betrieb zu setzen. Das Schiff hat siebzehn Motoren, und ich bin erst mit neun davon fertig. Darf ich einen Vorschlag machen?“
    „Reden Sie!“
    „Ich möchte hinaufgehen und versuchen, Greer zu überwältigen. Vielleicht gelingt es mir, ihn zu überraschen.“
    „Ja, das können Sie machen.“ Ihre Stimme klang jetzt wie spröder Stahl. „Neelan, ich muß Ihnen sagen, daß wir nun Verdacht schöpfen.“
    „Ich verstehe nicht, Eure Majestät.“
    Sie schien ihn gar nicht zu hören. „Wir haben seit gestern nachmittag versucht, mit Greer Verbindung aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Er hat sich bisher alle paar Stunden gemeldet. Wir können es uns aber nicht leisten, irgendein Risiko einzugehen, Sie können daher meinetwegen hinaufgehen und versuchen, ihn zu überwältigen, ja, ich befehle Ihnen sogar, das zu tun. Für den Fall jedoch, daß mein Verdacht berechtigt ist, befehle ich gleichzeitig den Angriff. Gehen Sie also hinauf, wahrend der Angriff läuft und tun Sie, was Sie für nötig halten, aber beeilen Sie sich!“
    Ihre Stimme wurde lauter, und Hedrock wußte, daß sie jetzt an anderen Visifonen Befehle erteilte. „Alle Streitkräfte – Feuer frei! Brecht durch!“
    Hedrock hörte das Kommando und raste los. Er riß das Strahlenschott auf und flog förmlich die Treppen empor. Endlich, nach fast dreihundert Stufen fand er einen funktionsfähigen Lift, in den er mit einem riesigen Satz sprang. Draußen hörte er schon das ohrenbetäubende Heulen der Vibratorkanonen, die ihre geballte Macht auf einen Punkt in der Wand des Raumschiffes konzentrierten, und er wußte, daß er nur mehr wenige Minuten Zeit hatte, wollte er das Rettungsboot dem Zugriff der Kaiserin entziehen.
    Dann war er in der Bugkanzel des Schiffes angekommen und raste auf die Tür des kleinen Bootes zu. Mit einem Aufseufzen der Erleichterung sank er in die Polster des Pilotensessels und drückte gleichzeitig auf den Starthebel, der automatisch die Luftschleuse des Rettungsbootes schloß und die Auswurfvorrichtung in Gang setzte.
    Mit einem leisen Summen erwachten die Motoren des Bootes zum Leben, und es glitt federleicht in den strahlendblauen Mittagshimmel.
    Unter ihm glitzerte die alte Residenzstadt im Licht der Sonne. Sein ursprüngliches Staunen, daß die Kriegsschiffe, die jetzt den ganzen Himmel überzogen, von ihm gar keine Notiz nahmen, wich bald der Erkenntnis, daß diese ja auf

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