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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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die übrige Besatzung des Schiffes. Erst in der Bugkanzel machte er einen wichtigen Fund. Ein voll ausgerüstetes Rettungsboot mit funktionsfähigen Motoren lag dort in einer Auswurfvorrichtung.
    Hedrock untersuchte die Instrumente genau und stellte überrascht fest, daß neben dem üblichen Fahrthebel ein glänzender weißer Hebel mit der Aufschrift HYPERANTRIEB aus dem Schaltbrett ragte. Also hatte offenbar auch das Rettungsboot den Interstellarantrieb.
    Damit stand ihm ein Fluchtweg offen, denn er hatte sich auch noch überzeugt, daß die Auswurfvorrichtung auch in der Atmosphäre eines Planeten funktionierte und auch dann, wenn das Mutterschiff selbst auf dem Boden stand. Jetzt mußte er sich nur noch überlegen, wie er das Schiff unversehrt der Gilde übergeben konnte, ohne dabei selbst in Gefahr zu kommen, und ohne daß darum eine Schlacht zwischen den Flotten der Regierung und der Waffenhändler entbrannte.
    Der entscheidende Faktor war, daß Cadron seine Mitteilung erst morgen mittag bekommen würde.
    Normalerweise würde diese Verzögerung nichts ausmachen, aber nachdem das Schiff umstellt war, würde Zeydel natürlich davon erfahren, daß ein Fremder sich Eintritt verschafft hatte, und wenn er das der Kaiserin meldete, würde diese Verdacht schöpfen. Sie würde vielleicht kurze Zeit warten, ob Greer von selbst mit ihren Agenten Fühlung aufnahm, um von dem Vorfall zu berichten, aber lange bestimmt nicht. Vielleicht hatte sie sogar schon einige Versuche unternommen, selbst mit ihm in Verbindung zu treten.
    Er setzte sich vor den Visifonschirm und wartete. Nach fünf Minuten kam ein Klicken, und ein Meldelicht begann zu blinken. Nach zwei Minuten stellte der Anrufer seine Versuche ein, wiederholte aber seinen Anruf nach genau einer Viertelstunde. Es war also höchste Zeit, etwas zu unternehmen.
    Hedrock ging in den Maschinenraum hinab und machte sich an die Arbeit. Es war zwar unwahrscheinlich, daß es ihm in der kurzen Zeit, die ihm zur Verfügung stand, gelingen würde, das Schiff wieder flugfähig zu machen, aber etwas anderes konnte er jetzt nicht tun. Ein Fluchtversuch mit dem Rettungsboot war wohl ziemlich aussichtslos, denn außer Sichthöhe kreisten bestimmt die Schlachtschiffe der kaiserlichen Flotte, die nur darauf warteten, daß das große Schiff einen Fluchtversuch unternahm.
    Und dieses Risiko wollte er nicht eingehen, denn wenn er abgeschossen wurde, dann hatte die Menschheit keine Chance mehr, die Sterne zu erobern. Er mußte die Streitkräfte der Kaiserin solange hinhalten, bis eine gewisse Chance auf Erfolg für ihn bestand, erst dann durfte er den Versuch wagen, für sich selbst und die Waffenhändler einen bedingungslosen Sieg zu erringen. Also waren ihm bis morgen mittag zwölf Uhr die Hände gebunden.
    Um sechs Uhr stellte er fest, daß das bisher periodisch alle fünfzehn Minuten erfolgende Klicken ausblieb, eine Viertelstunde später ebenfalls. Hedrock eilte in die Kombüse, aß ein paar Bissen und brachte auch Greer Kaffee und Brote in seine Kabine. Um sechs Uhr dreißig wartete er gespannt auf das Klicken des Visifons, wurde aber wieder enttäuscht. Das hieß, daß Innelda entweder des Wartens überdrüssig geworden war, oder aber daß sie jetzt zu anderen Mitteln griff. Jetzt war es an der Zeit, daß er etwas unternahm. Er wartete noch ein paar Minuten und schaltete dann seinerseits das Visifon ein, die Bildröhre aber ließ er ausgeschaltet. Dann wählte er die Nummer der nächsten Polizeistation.
    Das bekannte Klicken war das erste Anzeichen dafür, daß es ihm gelungen war, die Verbindung herzustellen. Ehe die Person am anderen Ende der Leitung etwas sagen konnte, flüsterte Hedrock laut ins Mikrofon. „Ist dort die Polizei? Ich bin hier gefangen und befinde mich anscheinend in einem Raumschiff. Ich möchte hier ‘raus.“
    Nach einer langen Pause fragte eine männliche Stimme: „Wo sind Sie?“
    Hedrock gab die Adresse an und erklärte dem vermeintlichen Polizisten, daß man ihn zur Reparatur von Atommotoren angestellt habe, aber daß ein Mann namens Rel Greer ihn jetzt gewaltsam festhalte. Er wurde unterbrochen. „Wo ist Greer jetzt?“
    „Er hat sich in seiner Kabine oben schlafen gelegt.“
    „Augenblick“, sagte der Mann.
    Wieder eine Pause, und dann kam die unverkennbare Stimme der Kaiserin Innelda. „Wie heißen Sie?“
    „Daniel Neelan“, sagte Hedrock und fügte dann erregt hinzu.
    „Bitte machen Sie schnell. Greer kann jede Minute herunterkommen, und ich kann

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