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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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dieser Kampf ausging. Es war zu spät. Der Mensch war um undenkbare Zeiten zu spät gekommen. Größere Wesen als er hatten schon lange vom Universum Besitz ergriffen, und was übriggeblieben war, würde nach ihrem Gutdünken verteilt werden … Zu spät, zu spät!
    Er griff verzweifelt nach dem weißen Hebel, um sich mit einem tollkühnen Satz aus der Mitte der Fremden heraus in die unendliche Nacht des Alls zu retten, und da wurde es plötzlich dunkel um ihn. Jetzt existierte gar nichts mehr um ihn, keine Schiffe, keine Sterne und auch der blaue Feuerball der Sonne nicht. Er drückte einen Knopf, der eine Außenanalyse auslöste, und dann glomm eine Leuchtscheibe auf: METALL – METALL – METALL –
    Metall! Er befand sich also in einem der meilenlangen fremden Schiffe. Wie das vor sich gegangen war, wußte er nicht, aber da die Gilde der Waffenhändler und Büchsenmacher auf der Erde über eine Art von Materietransmitter verfügte, war es nicht verwunderlich, daß diese offenbar technisch viel weiter fortgeschrittene Rasse auch Geräte besaß, die es erlaubten, feste Gegenstände durch Wände hindurch zu bewegen.
    Die Tatsache, daß er noch am Leben war, verlieh ihm neuen Mut. Schließlich hatte er es mit intelligenten Wesen zu tun, und da er noch lebte, mußten sie irgendwie zu der Ansicht gelangt sein, daß er ihnen nützlich sein könnte.
    Er legte seinen Raumanzug an und trat durch die Luftschleuse. Draußen gab es keine Schwerkraft, also sank er auf den Metallboden hinab. Er sah sich um. Es war alles ganz einfach. Er mußte nur versuchen, eine dieser Türen in den Metallwänden zu öffnen und sehen, was dahinterlag. Die erste Tür schon gab dem Druck seiner Hand mühelos nach.
    Hedrock hatte ein Leben von mehreren tausend Jahren hinter sich, und er hatte in dieser Zeit einiges erlebt, aber was er jetzt sah, raubte ihm den Atem. Er blickte aus einer Höhe von etwa drei Kilometern auf eine Stadt hinab. Es war eine irdische Stadt, das sah er auf den ersten Blick, eine irdische Stadt, die so groß war wie – aber seine Gedanken konnten es einfach nicht fassen. Das Raumschiff, von dem er geglaubt hatte, daß es eine Meile lang war, mußte in Wirklichkeit mindestens fünfzig Meilen lang sein. Und ein solcher Riese zog, begleitet von ein paar hundert ähnlichen Schiffen, jedes so groß wie einPlanetoid, durch das unermeßliche All, und jedes einzelne dieser Schiffe war von Superwesen bemannt, für die die Menschen Intelligenzstufe minus neunhundert darstellten.
    Hedrock kam ein Gedanke. Er schätzte die Größe der nächsten Tür. Ja, das reichte. Er ging zu seinem Boot zurück und fragte sich dabei, ob die Superwesen ihn wohl an der Ausführung seines Entschlusses hindern würden. Aber das hing nur davon ab, was sie mit ihm zu tun beabsichtigten. Seine Zweifel vergingen, als das kleine Schiff von ihm gesteuert durch die Tür glitt und ein paar Minuten später am Rande der Stadt landete. Seine Instrumente zeigten die gleichen Werte wie auf der Erde, also konnte er seinen Raumanzug wieder ablegen. Er stieg aus dem Rettungsboot. Vor ihm dehnten sich nach allen Richtungen verlassene Straßen. Die Bäume standen in tödlicher Starre da, und in ihren Blättern und Ästen regte sich kein Hauch. Alles war wie eine Szene unter Glas.
    Er kam an ein weißes glänzendes Gebäude. Es war nicht sehr hoch, nahm aber eine große Fläche ein. Als er an die Tür pochte, hallte das Geräusch hohl durchs Haus, aber nichts rührte sich. Er drückte langsam die Klinke nieder. Die Tür öffnete sich, und er fand sich in einem kleinen Raum mit Metallwänden. Ein Mann saß reglos in einem Stuhl und kehrte ihm den Rücken zu. Hedrock blieb stehen, als er sah, daß der Mann er selbst war, und der Raum ein Abbild der Steuerkanzel seines Rettungsbootes. Er trat näher und erwartete unbewußt, daß sein Doppelgänger verschwinden würde, daß er mit der Hand durch diese Kopie seines Selbst würde greifen können. Aber seine Finger fühlten warme Haut, nur saß der Mann reglos da und rührte sich nicht von der Stelle. Er starrte gebannt auf einen Videoschirm, auf dem das Gesicht eines Polizeioffiziers hing. Sie wiederholten also den letzten Augenblick vor dem überstürzten Start in den interstellaren Raum, als die Polizei ihn zum Landen aufgefordert hatte.
    Hedrock wandte sich um und verließ das Haus. Seine Schritte führten ihn zu einem etwa dreißigstöckigen Gebäude. Die Tür öffnete sich ebenso leicht wie die des ersten Hauses, und

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