Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
oder nicht. Aber er wollte prüfen, ob seine Umgebung wirklich war.
    Er ging an das Video und schaltete die Nachrichten ein. Der Kommentator war über irgendwelche neuen Gesetze beunruhigt, die die Regierung erlassen hatte. Von dem interstellaren Antrieb war kein Wort zu hören. Wenn das Volk sich nach seiner Flucht aus Kershaws Schiff sich darüber erregt hatte, so war heute von dieser Erregung nichts mehr zu spüren. Sofern man also damals einen Versuch gemacht hatte, die Kaiserin zur Aufgabe des Geheimnisses zu bewegen, hatte man diesen Versuch inzwischen längst eingestellt.
    Er schaltete das Video wieder ab und legte einen Kampfanzug an, dann erkundigte er sich durch einen Anruf beim Informationsdienst über die Ereignisse der letzten Tage und erfuhr, daß die Kaiserin in der Öffentlichkeit wiederholt alles Wissen um einen Sternenmotor entschieden abgestritten hatte, und daß die Waffenhändler nach zwei Wochen intensivster Propaganda gegen sie ihren Feldzug plötzlich abgebrochen hatten. Hedrock legte auf. Innelda hatte es also geschafft. Es war verständlich, daß die Gilde ihre Bemühungen aufgegeben hatte, denn schließlich konnte sie dem Volk ja keine greifbaren Beweise liefern, und wie sollte man die Herrscherin über das Sonnensystem zwingen, ihr Geheimnis preiszugeben?
    Aber Hedrock hatte eine andere Vorstellung, wie sich das ermöglichen ließe. Er ging in die Bibliothek und überlegte. Es würde ein paar Tage dauern, bis sein Feldzug beginnen konnte, und er konnte auch nur an einem Ruhetag losschlagen.
    Was die Spinnenwesen betraf, so waren diese ein unbekannter Faktor, auf den er keinen Einfluß hatte. Er würde also handeln, als existierten sie überhaupt nicht.
    „Wollen wir mal sehen“, murmelte er vor sich hin. „Heute ist der erste Oktober, und morgen ist Ruhetag!“
    Das gab ihm einen Schock. Er hatte also nur einen einzigen Nachmittag zur Verfügung, um sich auf die größte und wichtigste Aktion seiner ganzen Laufbahn vorzubereiten. Er kehrte in sein unterirdisches Laboratorium zurück und trat an eine riesige Wand mit etwa fünfzehnhundert Visifonschirmen. Es dauerte einige Zeit, bis er die zwanzig Verbindungen hergestellt hatte, die er brauchte. Siebzehn der Schirme leuchteten grün auf, die drei anderen rot. Dort waren die Männer, die er brauchte, gerade nicht in ihren Büros. Er schaltete sein Mikrofon und die Aufnahmeröhre ein.
    „Sehen Sie mich gut an“, sagte er. „Sie werden mich wahrscheinlich morgen wieder sehen. Sie werden Ihre Firmen bis morgen früh geöffnet lassen. Zu Ihrer privaten Information: Wir befinden uns mitten in einer wichtigen Krise, aber wenn Sie bis morgen früh sieben Uhr nicht mehr von mir hören, können Sie die Angelegenheit als erledigt betrachten. Inzwischen lesen Sie Artikel 7 Ihres Firmenvertrages. Das wäre alles.“
    Er legte auf.
    Jetzt mußte er noch einen Vergrößerer montieren, der so klein war, daß er ihn verschlucken konnte. Dabei handelte es sich um ein Gerät, das er persönlich entwickelt hatte, und das bei einer immensen Beschleunigung der Lebensprozesse jede Zelle im Körper auf das Hundertfache anschwellen ließ.
    Er überdachte noch einmal sein Vorgehen gegen die Direktoren, denen er soeben seinen Besuch angekündigt hatte. Einige von ihnen waren ihm schon lange zu mächtig geworden. Seine Politik, gewisse Familien für ein paar Generationen an der Macht zu lassen und nur periodische Zahlungen an einen zentralen Fundus von ihnen zu verlangen, hatte seine persönliche Autorität bei ihnen stark geschwächt.
    Aber das würde sich ändern, und jetzt war die Zeit zum Handeln gekommen. Er schaltete den Materiesender ein und trat durch ihn in einen Korridor in einem Verwaltungsgebäude. Die Tür, an die er schließlich kam, trug die Aufschrift:
     
    STAR IMMOBILIEN
    Büro des Präsidenten
    J. T. TRINER
    Unbefugten Zutritt verboten
     
    Hedrock betätigte mit seinem Ring den geheimen Öffnungsmechanismus und trat ein, ging an dem Mädchen am Empfangstisch vorbei und öffnete auf die gleiche Weise auch die nächste Tür. Er trat in ein weites geschmackvoll eingerichtetes Zimmer. Ein großer, blasser Mann mit stechenden Augen erhob sich hinter einem riesigen Schreibtisch und sah ihn verblüfft an.
    Hedrock achtete gar nicht auf ihn. Einer seiner Ringe summte leise am Finger. Er bewegte die Hand langsam, und als das Summen schließlich aufhörte, zeigte der Stein des Ringes auf die Wand hinter dem Schreibtisch. Gut getarnt, mußte Hedrock

Weitere Kostenlose Bücher