Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
bewundernd zugeben. Die Energiekanone hinter der mit Ornamenten geschmückten Wand war gut versteckt. Ohne seinen Ring hätte er sie nie entdeckt.
    Diese Entdeckung hatte die Meinung, die er von dem Mann gehabt hatte, nur noch bestätigt. Eine Energiekanone im Büro – der Mann war ein kaltblütiger Verbrecher und ein krasser Egoist obendrein – und wenn er die Welt von ihm befreite, so war das nur eine gute Tat.
    Triner kam mit ausgestreckter Hand auf ihn zu, ein wohlwollendes Lächeln im Gesicht. Auch seine Stimme verriet nichts von seinen Gedanken, als er dröhnte: „Ich weiß nicht, ob ich Ihnen glauben soll oder nicht, aber ich bin zumindest bereit, Sie anzuhören.“
    Hedrock ging auf die ausgestreckte Hand zu, als wolle er sie schütteln, trat aber in letzter Sekunde an dem Mann vorbei und ließ sich in den Sessel hinter dem Schreibtisch fallen. Der Mann war also bereit, zu verhandeln, wie? Das war schön, aber zuerst würde er ein paar psychologische Tiefschläge einstecken müssen und einsehen, daß es Leute gab, die noch kaltblütiger und härter als J. T. Triner sein konnten.
    „Ehe Sie sich in diesen Stuhl dort setzen, Mr. Triner, ehe wir zu reden beginnen, möchte ich, daß Sie Ihren Leuten den Auftrag geben, etwas für mich zu erledigen – hören Sie mir zu?“
    Daran bestand kein Zweifel. Triner hörte nicht nur zu, er war schockiert und wütend. Wie so viele Leute, die zum erstenmal einer Persönlichkeit gegenüberstanden, die so stark war, daß man sie fast als pure Energie bezeichnen konnte, war er anscheinend nicht in der Lage, sich dieser Wirklichkeit anzupassen. Schließlich breitete sich auf seinem Gesicht ein Ausdruck fassungslosen Staunens aus. „Was wollen Sie?“
    Hedrock zog ein Blatt Papier aus der Tasche. „Hier sind die Namen von fünfzig Städten“, sagte er. „Ich möchte wissen, welchen Besitz ich in diesen Städten habe, aufgeschlüsselt nach Straßen und Stadtvierteln.“
    „Ja, aber …“, Triner sah ihn verständnislos an. Hedrock ließ ihn nicht weiterreden.
    „Geben Sie die Anweisung.“ Er sah den Mann aus zusammengekniffenen Augen an. „Triner, ich hoffe, daß Sie den Artikel 7 des Vertrages erfüllt haben.“
    „Ja, aber dieser Artikel ist doch schon mindestens tausend Jahre alt. Sie wollen doch nicht sagen …“
    „Können Sie mir diese Liste beschaffen oder nicht?“
    Triner begann zu schwitzen. „Ich denke schon“, sagte er schließlich. „Ich weiß nicht, ich muß einmal sehen.“ Und dann richtete er sich plötzlich auf und sagte mit zusammengekniffenen Augen. „Verdammt, Sie können doch nicht einfach hier hereinplatzen und …“
    Hedrock sah, daß er nicht mehr weiterdrängen durfte, wollte er den Mann nicht zum Äußersten treiben.
    „Geben Sie die Anweisung“, sagte er sanft, „dann reden wir weiter.“
    Schließlich griff Triner nach dem Visifon und gab einem Abteilungsleiter den Auftrag. Der Mann protestierte, aber Triner lag es wesentlich besser, Anweisungen zu geben als solche entgegenzunehmen. Er brüllte wie ein Stier und schien mit jedem Wort mehr von seiner Würde zurückzugewinnen. Dann zog er seinen Stuhl ganz nahe an den Tisch heran und fragte Hedrock mit einem vertraulichen Grinsen:
    „Worum geht es denn? Was soll denn das ganze Theater?“
    Die plötzliche Ruhe Triners verriet ihn. Der Auslöser für die Energiewaffe befand sich also am Schreibtisch, irgendwo in der Nähe der Stelle, an die Triner jetzt seinen Stuhl geschoben hatte. Hedrock würde auf seiner Hut sein. Er nickte befriedigt und legte seine Angeln aus.
    „Ich werde Ihnen alles sagen, Triner, aber zuerst müssen Sie noch etwas für mich tun. Ihr Chefbuchhalter heißt Royan, nicht wahr? Sagen Sie ihm, daß er herkommen soll. Wenn ich mich dann mit ihm unterhalten habe, werden Sie besser entscheiden können, ob man ihn in der Firma behalten soll oder nicht.“
    Triner sah ihn verblüfft an und sprach dann kurz ins Visifon. Eine klare Stimme am anderen Ende versprach, sofort heraufzukommen. Triner lehnte sich in seinen Sessel zurück. „Dann sind Sie also der Mann hinter diesem geheimnisvollen Visifon“, meinte er schließlich.
    Er deutete mit der Hand auf einen Sichtschirm an der Wand. „Da steht die Kaiserin hinter uns. Gehört die Firma vielleicht dem Hause Isher?“
    „Nein“, sagte Hedrock und amüsierte sich im stillen über den erstaunten Gesichtsausdruck Triners. Es klopfte an der Tür, und ein junger Mann von etwa fünfunddreißig Jahren trat ein. Seine

Weitere Kostenlose Bücher