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TS 38: Planet der Amazonen

TS 38: Planet der Amazonen

Titel: TS 38: Planet der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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oder?“
    „Die größeren Narren sind wir, daß wir nicht daran gedacht haben“, höhnte Valeria. „Er ein Mann? Haha!“
    Am Morgen sattelten sie die Orsper und machten sich auf den Weg über den Paß. Die Zunge eines Gletschers mußte überquert werden, was die Orsper mit einem Protest beantworteten, der Davis und Elinor im Schnee landen ließ.
    Davis konnte die Orsper nicht tadeln. Sie hatten so große, ungeschützte Füße, und nach einigen Stunden schien es auch ihm eine Ewigkeit her zu sein, seit er sich zum letztenmal warm gefühlt hatte.
    Immer noch unterhalb des Paßüberganges schlugen sie ein behelfsmäßiges Lager auf und rückten wärmesuchend zusammen. Den nächsten Tag verbrachten sie mit der Überquerung. Harter, verkrusteter Schnee lag unter ihren Füßen, blaugraue, öde Felswände erhoben sich zu beiden Seiten, und der Wind fuhr ihnen schneidend in die Gesichter. Der beißende Rauch eines nahegelegenen Vulkans stach ihnen in die Augen. Barbara machte sich Sorgen über den Zustand ihrer Reittiere. „Wir müssen ihnen eine Ruhepause gewähren, sobald wir wieder in den Wäldern unten sind.“
    Der Berghang fiel auf der Nordseite eher noch steiler ab. Vom Paß aus blickte Davis auf ein Meer von Grün, das durchzogen war von Flüssen und da und dort vom Glitzern eines Sees. Er wünschte sich seine Malausrüstung herbei, um das Bild festzuhalten. Er vermochte keine Zeichen von Ansiedlungen auszumachen, aber es mußten dennoch welche vorhanden sein; seine Teleskopkameras hatten kleine Flächen und Flecken aufgenommen, die möglicherweise Häuser waren.
    „Habt ihr keine Ahnung, was es dort unten für Leute gibt?“ fragte er. „Sieht doch so aus, wie wenn ihr euch alle gelegentlich beim Schiff trefft.“
    „Nein“, sagte Elinor. „Jede Stadt schickt ihre eigenen Gruppen aus, um sie befruchten zu lassen, jede auf ihrer eigenen Route. Es kommt selten vor, daß zwei Gruppen zur selben Zeit beim Schiff sind, und auch dann sprechen sie zu niemandem außer – oh, mehr darf ich aber nicht sagen!“
    „Hm. Und wie steht es mit Begleitschutz? Könnte eine solche Gruppe nicht angegriffen werden?“
    „Nein. Jedermann weiß, daß Expeditionen zum Schiff mit ihren Flaggen und Abgaben und Geschenken heilig sind. Wer sich auf einer solchen Reise befindet, darf nicht angegriffen werden. Wenn uns jemand angriffe, würden sich die Ärzte weigern, jene ganze Stadt nachher je wieder zu befruchten.“
    Davis warf Elinor einen langen Blick zu. Ihre Nase war vom Frost gerötet und schälte sich, sie hatte an Gewicht verloren, aber sie war immer noch ein interessantes Muster für Körpergeometrie. Und er wollte noch bedeutend mehr von ihr wissen, ob es nun für Nichteingeweihte tabu war oder nicht.
    In der Zwischenzeit jedoch ging er besser hinunter, wo es warm war.
    Es war ein Nadelholzwald, in dem die Bäume weit auseinanderstanden. Sie waren Fichten nicht unähnlich, doch ihr Geruch war anders, süßer und berauschender. Der Boden war übersät mit braunen Nadeln, mächtigen Baumstümpfen und flechtenartigen Pilzen, die daraus hervorwucherten. Sie erblickten nur kleine Vögel, die rot und golden zwischen bläulichgrünen Zweigen dahinschossen, aber sie ahnten das Vorhandensein von größerer Jagdbeute.
    Am Ende des Tages erreichten sie einen See. Er glitzerte im Schein der tiefstehenden Sonne, Schilf raschelte an den Ufern, und Fische sprangen im Wasser.
    „Wir könnten keinen besseren Lagerplatz finden“, sagte Barbara.
    Davis stieg ab, und Elinor schaute zu ihm hinunter. „Ich bin so müde“, sagte sie.
    „Los, denn! Spring’, meine Schöne!“ Davis hielt die Arme auf. Sie kicherte und sprang hinein.
    Entweder war sie schwerer oder er selber schwächer, als er gedacht hatte. Sie stürzten beide und rollten den Abhang hinunter. Die Stellung, in der sie zum Stillstand kamen, war einigermaßen kompromittierend.
    Elinor zappelte. „Ich bin ganz schwindlig“, sagte sie. „Laß mich aufstehen.“
    „Noch nicht“, grinste Davis.
    „Oh – Bertie, hör auf! Oh! Du bist so –“
    Valeria stürmte in Sicht. „Wir lagern hier“, gellte sie. „Steh auf, du faules Frauenzimmer, und hilf uns ein wenig!“
    Davis kam zu einer endgültigen Entscheidung: Er mochte Valeria nicht leiden.
    Die Orsper benötigten eine Menge Futter, um wieder in gute Form zu kommen. Am Morgen gingen die beiden Whitleys nach der Jagd zu Fuß aus, mit der Absicht, die meiste Zeit des Tages fortzubleiben. Davis und Elinor sollten das

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