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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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wird jemand ein Gewehr auf ihn richten, wenn er zu beweisen sucht, daß er in Wirklichkeit ein Mensch ist. Wahrscheinlich wird man glauben, daß er irgendwelchen Täuschungen erlegen ist und Amok laufen wird.
    Hoffnungslos! Hoffnungslos! Gefangen in seiner blauen Verkleidung. Horn tobte, quälte sich, raste schweigend vor Zorn und fragte sich, ob er sein Leben beenden sollte.
    Die Ladung wurde nach den verschiedenen Bestimmungsstationen aufgeteilt, Er vermutete, daß er auf Vernier ausgeladen werden würde, war dessen aber nicht sicher. Er konnte noch nicht einmal einen Blick über den Rand des Raumflughafens hinwegwerfen. Als er von seinen ursprünglichen Gefährten getrennt worden war, steckte man ihn in eine Gruppe intelligenterer Androiden. Man steigerte ihn auf einer Auktion. Dann wurde er weiterverfrachtet und atmete tagelang die stickige Luft eines überfüllten Laderaumes.
    Und dann – frische Luft und ein vertrauter Anblick, der seine Verzweiflung noch mehr steigerte als je zuvor. Hier war das Lager in Newholme. Hier richteten sie Segelplanen gegen den Regen auf, wie sie es damals getan hatten, als er zum erstenmal hiergewesen war. Jetzt zitterte er und drängte sich dicht an seine Gefährten, um sich zu wärmen.
    Plötzlich stieg aus dem Dunkel seines Geistes die Hoffnung auf. Männer kamen heran, um sich die Androiden anzusehen. Mit lauterStimmesprachen sie darüber, daß sie sich einen Lademeister für die Fahrt nach der Erde aussuchen wollten, und Horn warf denKopf zurück und rief: „Dize!“

 
17. Kapitel
     
    Dize stand bei einer Gruppe von Männern am Rande des Lagers. Als Horn sich verzweifelt durch das Gedränge der eingepferchten Androiden zwängte, klang ihm deutlich wieder die Stimme des Raumfahrers ans Ohr. Dize drehte sich zu einem seiner Gefährten um und sagte: „Was habe ich denn eben gehört, Kyer?“
    Kyer! Der Name, der unter dem Brief gestanden hatte, den er in Udds Taschen gefunden hatte. Kyer stand hier auf dem Raumflughafen auf Newholme. Einen kurzen Augenblick fragte er sich, was mit jenen Briefen geschehen war. Zweifellos waren sie in die Hände Jan Talibrands auf Creew’n Dith gefallen.
    Kyer war ein kleiner Mann mit scharfen Augen. Auf seinem Gesicht stand Angst, als er über das Androidenlager hinwegblickte.
    „Nichts, Mr. Dize. Einer von den Burschen hat wahrscheinlich geschrien, nehme ich an. Nun, wollen wir weitergehen?“
    Jetzt war es Horn gelungen, sich bis an den Draht durchzuarbeiten. „Dize“, rief er erneut, „Dize, kommen Sie hierher, und sehen Sie mich an.“
    Kyers scharfe Augen fielen jetzt auf Horns Gesicht, und eine seltsame Folge entsetzter Gedanken schossen wie ein Blitz durch seinen Geist. Der dritte Mann in der Gruppe war wahrscheinlich ein Mitglied der Raumflughafenbehörde; er schien völlig ratlos.
    Jetzt begann Dize mit einem Blick auf Kyer auf den Draht zuzugehen. Mit einer plötzlichen Bewegung der Verzweiflung packte Kyer ihn am Arm. Dize schüttelte den Arm ärgerlich ab und blieb Horn gegenüber stehen, während Kyer wild hinter ihm herredete.
    Dizes suchender Blick ruhte lange auf Horns Gesicht. „Wissen Sie nicht, wer ich bin?“ flüsterte Horn. Nach langem Schweigen nickte Dize. „Sie sind Derry Horn. Und bei den Sternen, ich möchte wissen, weshalb dieser Kyer versucht, Sie mir als Androiden zu verkaufen!“
    Er drehte sich auf dem Absatz um und sprach scharf mit dem Flughafenbeamten. „Verhaften Sie den Mann“, befahl er, „und lassen Sie diesen hier aus dem Lager! Er ist kein Androide. Er ist ein Mensch. Ich bin vor weniger als drei Monaten mit ihm von der Erde hierhergekommen.“
    Die Augen des Flughafenbeamten öffneten sich weit, und sein Mund blieb offen stehen. Plötzlich zog er eine Schußwaffe aus dem Gürtel, mit der er Kyer in Schach hielt. Aber der kleine Mann hattebereits die Hoffnungslosigkeit seiner Lage begriffen, und sein Mund arbeitete, wie es bei Udd auf dem gleichen Flughafen der Fall gewesen war.
    „Halten Sie ihn!“ brüllte Horn. „Er hat in einem Zahn Gift verborgen.“
    „Zu spät!“ sagte Dize grimmig, trat vor und packte Kyer, als dieser in sich zusammensackte. „Schade, ich wäre froh, Sie hätten früher gesprochen. He, Sie!“ brüllte er den Beamten wieder an. „Lassen Sie meinen Freund dort heraus. Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, daß er ein Mensch ist. Beeilen Sie sich!“
    Zweifelnd gehorchte der Beamte, hielt aber Horn vorsichtig mit seiner Schußwaffe in Schach. Horn taumelte aus dem

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