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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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starrte nach oben.
    „Ich verstehe, was du meinst. Ich bin kein Astronom, aber ich habe mich genug dafür interessiert, um eine Idee davon zu haben, wie sie aussehen sollten. Laß uns mal suchen – wo ist der Polarstern?“
    Er drehte sich langsam um volle dreihundertundsechzig Grad.
    „Ich kann ihn nicht sehen – auch nichts, was ihm ähnlich sieht. Diese Konstellation sieht etwa wie die Waage aus, aber sie ist zu lang – und ein paar von den großen Sternen fehlen. Laß uns mal hören, ob irgend jemand von den Leuten über Sterne Bescheid weiß.“
    Ein paar waren noch wach. Ruth Pierne gab an, daß sie etwas von Sternen verstehe.
    „Weil ich genug Zeit damit verbracht habe, meiner sechsten Klasse Astronomie beizubringen.“
    Erstaunlicherweise stellte sich heraus, daß Julius Aaronson ein Amateur-Astronom war.
    „Ich war der dritte Mann, der den neuen Kometen letztes Jahr meldete!“ sagte er stolz.
    Nachdem sie den Hügel erklommen hatten, erklärten Ruth Pierne und Julius Aaronson übereinstimmend, daß sie niemals in ihrem Leben solche Konstellationen gesehen hätten.
    Scherer hieb die Faust in seine Hand.
    „Das ist es! Es paßt alles zusammen. Nach ein paar hundert oder tausend Jahren könnten die Konstellationen ein bißchen verdreht sein, aber sie wären noch erkennbar. Aber nach einer Million oder mehr Jahren wären die Sterne so weit gewandert, daß man auch nicht einen von ihnen mehr erkennen könnte. Ebensolange würde es für unsere bekannten Präriehunde, Fledermäuse und ähnliche Tiere dauern, um sich zu den Ungeheuern zu entwickeln, die wir gesehen haben. Vielleicht sind die größeren Säugetiere unserer Zeit völlig ausgelöscht.“
    Er machte eine kleine Pause.
    „Freunde – wir sind eine furchtbar lange Zeit von daheim weg.“
    Sie brauchten eine Weile, um die Erkenntnis zu verdauen. Aaronson war der erste, der wieder sprach.
    „Sie glauben, unsere Welt – ist vorbei?“ fragte er furchtsam. „Wir können nicht zurück, niemals? Alle unsere Freunde und Verwandten sind tot?“
    „Es sieht so aus“, sagte Bridger sanft.
    „Seit einer Million Jahren“, meinte Scherer mit Nachdruck.
    „Nach einer Million Jahren sollte die Luft voll sein von privaten Autoflugzeugen!“ sagte Ruth Pierne.
    Bridger zuckte mit den Schultern.
    „Es könnte ein Naturschutzgebiet oder etwas Ähnliches sein.
    Außerdem – mit synthetischen oder hydroponischen Nahrungsmitteln wäre die Menschheit in der Lage, Land an die Natur zurückzugeben. Trotzdem gebe ich zu, daß wir ein Zeichen menschlichen Lebens schon hätten sehen müssen. Das heißt – wenn irgend jemand übriggeblieben ist.“
    „Welch eine abscheuliche Idee!“ rief das Mädchen. „Was können wir tun, wenn wir die einzigen Menschen in dieser Welt sind?“
    „Es sind keine rosigen Aussichten“, gab Bridger zu. „Wir werden etwas mehr wissen, wenn wir länger marschiert sind. Ich bezweifle, daß wir weiter als fünfzehn Meilen in den zwei Tagen gekommen sind. Auf jeden Fall: sagen Sie keinem von den anderen, was wir herausgefunden haben. Lassen Sie mich morgen früh die Nachricht auf etwas zartere Weise verbreiten. Nervenzusammenbrüche können wir nicht brauchen!“

 
4. Kapitel
     
    Am nächsten Morgen nahmen die vier die anderen beiseite und berichteten von ihrer Entdeckung. Die Reaktionen waren je nach Geschlecht und Person verschieden.
    Sie hatten ein bißchen von dem Präriehund übrig und verzehrten ein kaltes, unfreundliches Frühstück. Die Welt dieser riesigen Bäume und seltsamen Tiere war leer geworden. Eine schweigende Gruppe nahm an diesem Morgen ihre Gepäckstücke auf und machte sich auf den Weg.
    Wilson, der in der Zwischenzeit endlich nüchtern geworden war, erbot sich, das Feuer zu tragen.
    Bridger ging wie immer an der Spitze der Gruppe. Er hatte seine eigenen Gedanken:
    Noch nie im Leben habe ich soviel Gepäck so lange Wege getragen. Ich wäre fähig, einen Aushilfsjob als Gepäckträger zu bekommen während der nächsten Wirtschaftskrise.
    Am liebsten würde ich jeden umbringen, der fragt: Wann werden wir endlich einen Fluß finden? Es muß ein furchtbar trockener Sommer sein; jedes Bachbett, das wir gefunden haben, war knochentrocken.
    Ich wollte, Emil würde aufhören, immer denselben Schlager zu pfeifen. Kennt er nichts anderes. Ich – halt! Ist das Wasser, was ich höre, oder habe ich schon das Delirium?
    Er beschleunigte seine Schritte, sagte aber nichts. Dann schrie plötzlich jemand hinter

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