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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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versuchen?“
    Barnes machte sich an dem Mechanismus zu schaffen. Er drehte eine halbe Stunde ohne Erfolg. Ebensowenig brachte es Scherer zuwege. Plötzlich erhob sich im Hintergrund eine Stimme:
    „Darf ich – hick – als nächster mal?“
    „Sind Sie immer noch nicht nüchtern!?“ schrien drei Stimmen auf einmal.
    Wilson, immer noch nicht sicher auf den Beinen, kniete sich vor den Apparat, begann zu drehen, blies, drehte weiter, blies wieder, und plötzlich schrie Toomey:
    „Guter Gott – wenn das kein Feuer wird!“
    Wilson drehte schneller als zuvor.
    „Zunder!“ verlangte er.
    Bridger brachte ein paar trockene Birkenrindenstücke und stopfte sie in Wilsons Bohrloch. Wilson drehte weiter, blies ab und zu, und schließlich sahen sie das erste kleine Flämmchen.
    Von da an war es keine Schwierigkeit mehr, ein großes Lagerfeuer zu entfachen. Sie setzten sich darum herum, trockneten ihre Kleider und wärmten sich auf. Bridger saß neben Scherer.
    „Ein paar gute Steaks und ein Liter Bier aus Milwaukee würden mir gut tun.“
    „Kommen Sie daher?“
    Scherer nickte.
    „Ich bin in St. Louis geboren“, erklärte ihm Bridger. „Bei Gelegenheit können wir uns darüber unterhalten, wer das bessere Bier herstellt. – Haben Sie den Aufzeichnungen irgend etwas entnehmen können?“
    „Aufzeichnungen? Oh – Sie meinen die von Blodgett.
    Er hat offenbar an dem Überwinterungsprozeß der Arten Protopertus und Lepidosiren gearbeitet. Sie wissen vielleicht nicht, daß die ganze Lungenfischfamilie einen sehr seltsamen Lebensablauf hat. Während der Überwinterung zum Beispiel entwickeln sie eine Konzentration der Harnsäure, daß ein Prozent davon genügen würde, um fast jedes Wirbeltier zu töten. Ebenso sinkt der Lebensprozeß während dieser Periode auf einen Grad ab, daß man nahezu von Aussetzen reden könnte. Es scheint keine zeitliche Grenze dafür zu geben, wie lange sie sich einlagern können – zumindest ist sie bisher experimentell noch nicht gefunden worden.
    Blodgett suchte nach dem Stoff, der den Lebensprozeß der Fische regulierte, und er fand ihn. Er bekam das Zeug nicht rein, aber er lernte eine ganze Menge darüber. Es scheint der Familie der Hexyl-amino – weiß der Teufel, wie das Zeug heißt – verwandt zu sein. Meine Kenntnisse der Chemie sind nicht mehr allzu gut. Auf jeden Fall sind das diese Dinge, die Freund Kanzaki 1935 entdeckt hat.“
    „Ja, ich kenne sie“, sagte Bridger. „Ein weiteres von den neun Millionen Gruppen nutzloser organischer Stoffe, die zu erfinden sich die Chemiker immer wieder amüsieren. Weiter!“
    „Blodgett experimentierte mit dem Zeug herum, und er fand etwas, was in der Lage war, den Lebensprozeß fast jedes Wirbeltiers zu verändern. Ganz besonders eines, das er Nummer vierunddreißig nannte, führte offenbar einen unbegrenzten Dauerschlaf und gleichzeitige Verminderung des Lebensprozesses herbei. Nicht nur das – es hatte auch unerwartete Wirkungen auf eine Reihe von anorganischen Stoffen. Das ist vermutlich die Erklärung dafür, daß unsere Kleider und die anderen Dinge nicht auseinandergefallen sind.
    Nummer vierunddreißig ist das Zeug, das er in der Flasche hatte. Bei normalen Temperaturen ist es kein Gas, sondern eine Flüssigkeit mit hohem Dampfdruck. Ich habe keine Ahnung, ob er die Röhre absichtlich öffnete, als er den Unfall kommen sah, oder ob der Stoß sie geöffnet hat – aber es rettete uns. Das Gas drang aus der Flasche und sättigte die Luft im Bus – vielleicht auch die im Tunnel. Deswegen haben wir es gerochen.“
    Bridger nickte.
    „Dann können wir also weiter herumrätseln, wie lange wir geschlafen haben. Haarwuchs und der Wuchs der Nägel sind natürlich ebenso wie alles andere angehalten worden. Aber warum haben sie uns nicht ausgegraben? Denkst du … nein, ich habe eine Idee: alles, was Toomey und die anderen sagten, deutet darauf hin, daß ein Erdbeben stattgefunden hat – und zwar ein starkes.“
    „Ich wußte nicht, daß aktive Vulkane hier in der Nähe sind“, meinte Scherer.
    „Ich auch nicht; ein untätiger muß plötzlich wieder ausgebrochen sein. Wenn unser Erdbeben stark genug war, dann waren die Leute so damit beschäftigt, sich selbst auszugraben, daß sie keine Zeit hatten, sich um einen verlorengegangenen Bus Sorgen zu machen.“
    Er unterbrach sich.
    „Emil, kannst du irgend etwas an diesen Sternen erkennen?“
    Die Hügelspitze war ziemlich frei von Bäumen; man konnte das Firmament gut sehen. Scherer

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