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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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für die ihr geschaffen seid, und ich bleibe bei dem, was gut für mich ist!“
    Es gab keine Schwierigkeiten beim Regierungswechsel. Andere Nominierungen wurden nicht gemacht.
    Bridger wurde gezwungen, eine Rede zu halten. Er entledigte sich dieser Aufgabe mit wenigen freundlichen Worten. Er benutzte die Gelegenheit, um seinen Vorschlag anzubringen.
    „Der See, den wir gesehen haben, liegt in offenem Land. Es gibt dort mehr Gras und weniger Bäume – die Fauna ist reicher. Wir könnten zum erstenmal wirklich jagen gehen. Wir alle haben die Nase voll von diesem Fisch – wir brauchen Fleisch!“
    Dem Vorschlag wurde zugestimmt.
    „Trotzdem“, sagte Packard, „können wir nicht vor Ablauf von ein paar Tagen aufbrechen, weil die Kranken erst wieder gesund werden müssen. Außerdem müssen wir Vorräte an Nahrung sammeln! Dieser Marsch wird kein Picknick sein!“
    Die Tage vergingen schnell, und sie arbeiteten hart, um Nahrung zu stapeln. Soweit hatten sie die Vorurteile der Zivilisation schon abgelegt, daß niemand dagegen aufmuckte, als Mary Wilkins eines Abends ein Heuschreckenstew servierte.
    Schließlich brachen sie auf und begannen ihren Marsch quer durch den Wald.
    Am dritten Marschtag hatte Wilson die Spitze. Er überquerte als erster den Kamm eines Hügels und sah sich plötzlich einem großen, pelzbedeckten Tier gegenüber – etwa zwischen der Größe eines Leoparden und der eines Tigers. Das Fell war gemustert wie das einer Hauskatze.
    „He – herkommen! Hilfe!“ schrie er, blieb stehen, ließ sein Bündel fallen und griff seinen Speer fester.
    Die Katze sprang – zu kurz. Wilson schleuderte seinen Speer, aber mit einem Pfotenschlag wischte ihn das Tier beiseite.
    Die anderen kamen hinter Wilson dreingestürzt. Ein Pfeil zischte harmlos durch das Laubwerk, und etwas Scharfes bohrte sich in Wilsons Hosenboden. Wilson sprang einen Meter hoch mit einem Schrei, der die Katze dazu veranlaßte, sich auf die Hinterpfoten zu setzen. Inzwischen war die Rettungsgruppe in Reichweite. Speere sausten durch das Unterholz. Einer blieb in einem Baumstumpf stecken, zehn Zentimeter von Wilsons Kopf entfernt; zwei andere verfehlten das Ziel weit und verschwanden im Buschwerk. Der vierte schließlich traf die Katze am Hals, worauf sie es für besser hielt, in den Wald zu verschwinden.
    Wilson brachte heraus, daß MacDonald derjenige war, der seinen Hosenboden beschädigt hatte. Er fuhr ihn an – aber Mac entschuldigte sich auf so nette Weise, daß Wilson schnell versöhnt war, zumal er es zum erstenmal erlebte, daß Mac sich überhaupt entschuldigte. Den Speer behielt er jedoch, da sein eigener durch den Pfotenschlag des Tieres zerbrochen war.
    Sie setzten ihren Marsch fort.
    Bridger bemühte sich, die Gegend, in der sie den Rattoiden und Araoiden begegnet waren, südlich zu umgehen. Der Weg war etwas schwieriger, aber dafür ungefährlicher.
    Nach sechs Tagen erreichten sie den Rand des freien Landes, das Bridger seinen Leuten versprochen hatte. Das erste, was sie sahen, war ein schwarzer Fleck im Gras, etwa zweihundert Meter vor ihnen.
    „Es sieht so aus, als bewege sich etwas kleineres um den Fleck herum“, sagte Barnes. „Vielleicht ein Junges, dessen Mutter gestorben ist.“
    „Vielleicht hast du recht“, meinte Bridger. „Wir können es uns ja mal ansehen!“
    Das Tier, das Barnes als klein bezeichnet hatte, erwies sich als größer als ein ausgewachsener Wolf, dem es auch einigermaßen ähnlich sah. Es bejammerte nicht den Tod seiner Mutter – sondern es riß an dem toten Tierkörper herum. Als es die Gruppe erkannte, unterbrach es sein Mahl und begann zu knurren.
    „Vielleicht können wir das Biest wegtreiben“, sagte Bridger. „Aber es könnte sein, daß es Widerstand leistet. Ich würde es nicht riskieren, es sei denn, wir brauchen Fleisch und Haut. Wer glaubt, daß wir es versuchen sollten?“
    „Mit der Haut weiß ich nicht Bescheid“, sagte MacDonald. „Aber für ein richtiges Steak würde ich ein Rudel Wölfe mit der bloßen Hand angreifen!“
    Die andern stimmten ihm zu. Bridger ließ seine Leute in Schlachtreihe gegen das Tier anrücken.
    Der Wolf stand über seiner Beute, brummte und knurrte. Die Speere kamen näher, und die Leute riefen und schrien. Als sie nur noch fünf Meter entfernt waren, begann der Wolf sich zurückzuziehen. Er geiferte und schnappte vor Wut mit seinen großen Fängen. Dabei wagte er es jedoch nicht, mehr als zwanzig aufrechtgehende Kreaturen anzugreifen, die nicht

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