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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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Schilfstengeln.
    „Was machst du da, Ruth?“ fragte er. „Einen Hut?“
    „Ja! Streck deinen Kopf herunter, damit ich sehen kann, ob er dir paßt.“
    Bridger gehorchte.
    „Etwas groß“, lächelte sie, „aber ich bringe das schon hin. Ich hätte niemals gedacht, daß dieser Handarbeitskurs, an dem Miss Hansen uns im letzten Sommer teilzunehmen zwang, mir einen Nutzen bringen würde!“
    „Was? Du meinst, er ist für mich?“
    „Jawohl, und du brauchst ihn nicht so anzusehen, als wollte ich dich vergiften. Fast jeder außer dir hat einen Hut. Denk daran – wir können es uns nicht leisten, daß unser Führer einen Sonnenstich bekommt!“
    Bridger stand eilig auf.
    „Schön – ah, hm – vielen Dank! Ich bin dir wirklich sehr dankbar. Entschuldige mich, ich muß nach Mort Wilson sehen!“
    Der Aufbruch am nächsten Morgen wurde dadurch verzögert, daß Miss Friedman ein Hornissennest entdeckte und die Hornissen sie. Während die Gruppe sich dicht am Ufer zusammendrängte und Bridger und Scherer zusah, wie sie die zerstochenen Arme und Beine des Opfers mit Lehmklumpen bedeckten, stieß Zbradovski plötzlich einen Schrei aus.
    Ein neues Wasserfahrzeug bewegte sich den See hinauf. Es sah genauso aus, wie Packard und Morelli es beschrieben hatten.
    Die Herzen begannen höher und schneller zu schlagen. Offenbar gab es denkende Wesen in der Nachbarschaft – aber welche Sorte von Wesen? Ein Floß ließ auf Wilde tippen – und Wilde konnten unter Umständen ärgerlich darüber sein, fremde Gesichter zu sehen.
    Es gab keinen weiteren Aufenthalt. Jede Minute des Marsches brachte sie näher an die Stelle, zu der die mysteriösen Bootsleute gestern gefahren waren und von der sie jetzt zurückkehrten.
    Stunden später, als sie eine Waldzunge umrundeten, sahen sie es – und ihre Herzen füllten sich mit einer Mischung von Hoffnung und Angst.
    Sie erblickten einen riesigen Damm, der die beiden Ufer des Sees an der Stelle verband, an der ihn ein Fluß verließ. Über die Dammkrone lief ein Fußweg, der zwei massive, viereckige Türme miteinander verband, die zu beiden Seiten des Seeufers das Ende des Dammes markierten. Während sie noch beobachteten, sahen sie zwei gebeugte Gestalten sich langsam über die Dammkrone bewegen und in dem weiter entfernten Turm verschwinden.
    Schön – dachte Bridger; da sind sie also! Was tun wir jetzt?
    „Nelson“, sagte er: „Du wirst als Gesandter fungieren. Abner, dich habe ich indianische Zeichensprache vorführen sehen; du gehst auch mit. Wir werden uns an den nähergelegenen Turm heranmachen und versuchen, Freundschaft zu schließen. Alle anderen bleiben hier unter den Bäumen! Wenn uns irgend etwas geschieht oder wir nicht zurückkommen, dann seht zu, daß ihr so schnell wie möglich verschwindet. Emil, du übernimmst die Führung!“
    Die drei Männer brachen sofort auf. Am Fuß des Dammes drangen sie in ein hüfthohes Farngebüsch ein, das sich bis zu der Basis des Turmes hinzog.
    Der Turm war aus sauber ineinandergefügten Balken gebaut und hatte ein geteertes Dach. Ein hölzerner Mechanismus, der vage an einen kleinen Kran erinnerte, stand vor dem Turm. Um ihn herum bewegten sich die gleichen gekrümmten Gestalten, die sie auf dem Damm gesehen hatten.
    „Sie sind anscheinend furchtbar beschäftigt“, sagte Barnes mit leiser Stimme. „Und wer, zum Donnerwetter, trägt Pelzmäntel im Juli?“
    „Russen, würde ich sagen“, sagte Packard. „Glaubt ihr, daß diese … he – was ist das?“
    Über sich, auf dem Dammweg, hörten sie einen scharfen, kurzen Pfiff und darauf ein Geräusch, als zöge jemand einen Stock an einem Gartenzaun entlang.
    „Das hört sich an …“
    Bridger wurde von einem scharfen Knall unterbrochen. Ein Stein etwa in der Größe eines Männerkopfes schoß von der Basis des Turmes auf, beschrieb einen Bogen und plumpste ein paar Meter vor ihnen in den Farn. Sie warfen sich zu Boden. Bridger zog ein Taschentuch heraus und wedelte es über seinem Kopf.
    „Hallo!“ schrie er. „Wir sind Freunde!“
    Wieder hörten sie das klappernde Geräusch, einen zweiten Knall, und ein zweiter Stein kam hinter dem ersten hergeschossen. Bridger duckte sich gerade rechtzeitig. Das Geschoß erwischte seinen neuen Strohhut und jagte ihn rotierend über den Farn hinweg. Die Gesandten brauchten weiter keine Hinweise. So tief wie möglich in den Farn verkrochen, zogen sie sich hastig zum Waldrand zurück.
    Keuchend erreichten sie ihre Gruppe. Bridger ließ sich durch

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