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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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die geringste Angst vor ihm zu haben schienen. Schließlich lief er davon, machte vor dem Waldrand halt und begann, traurig zu heulen.
    Scherer stand nachdenklich neben dem Tierkörper, an dem der Wolf gefressen hatte, und kratzte sich am Kopf.
    „Das übertrifft alles, was wir bisher gesehen haben!“ sagte er. „Groß wie ein stämmiges Maultier mit doppelt so langen Ohren; Nagetierzähne; kein Zeichen von einem Schwanz – und ein großer Nagel, der weder eine Klaue, noch ein Huf ist, auf jedem Fuß. Ich weiß nicht, wie ich es klassifizieren soll!“

 
7. Kapitel
     
    Sie erreichten den See am Abend des nächsten Tages. Bridger lehnte an einem Baum; besah sich die Gegend und hörte sich Mary Smythes begeisterten Erguß über die schöne Szenerie an. Er verstand nicht, wie Leute eine halbe Stunde lang über Dinge reden konnten, die die anderen ebenso gut sahen wie sie selbst.
    Konstruktives Denken war das Wichtigste, was sie jetzt brauchten. Sicherlich würden sie hier überwintern müssen – dieses Wandern brachte sie an kein Ziel. Er war dafür verantwortlich, einen Platz zu finden, an dem sie lagern konnten. Er hatte dafür zu sorgen, daß genug Vorräte für die Monate gestapelt wurden, in denen sie weder Fische fangen noch jagen konnten.
    Es überraschte ihn zu sehen, daß die Leute ihre Arbeit verrichteten, ohne daß man sie besonders dazu aufforderte. Packard und Morelli fingen Fische – andere sammelten Feuerholz und bauten eine Barrikade – wieder andere beschäftigten sich mit den verschiedenartigen Arbeiten, die beim Aufbau eines Lagers anfielen.
    Ich denke, ich bin doch nicht solch ein Idiot als Führer, grinste er. Ich habe Blut über diese Gesellschaft geschwitzt – aber schließlich ist doch noch etwas daraus geworden!
    Leute wurden auf die Jagd geschickt. Sie kehrten zurück mit drei murmeltierähnlichen Geschöpfen, die stumpfsinnig auf ihren Hinterbeinen gesessen hatten, bis die Jäger in Speerwurfweite waren. Ruth Pierne hatte eines von ihnen mit einem Pfeilschuß getroffen.
    Die Angler waren schlechter dran. Sie behaupteten, an dieser Stelle sei das Ufer zu flach, als daß man Fische fangen könne.
    „Ich würde ohnehin vorschlagen“, sagte Morelli, „daß wir weiter am See entlangziehen – etwa bis dahin, wo er einen Ausfluß hat. Früher fand man bei uns die meisten Indianerdörfer an solchen Stellen!“
    „Außerdem gibt es dort wahrscheinlich Ottern und Biber!“ fügte Packard hinzu. „Pelzmäntel würden uns guttun für den Winter!“
    Am dritten Tag, nachdem sie den See erreicht hatten, wurde das Lager durch die wilden Schreie der beiden Angler aufgeschreckt. Jedermann rannte zum Ufer hinunter.
    „Ihr kommt zu spät!“ schrie Morelli. „Sie sind gerade außer Sicht – um diese Landzunge herum!“
    „Wer ist herum?“ fragte der Chor.
    „Ein Boot oder ein Floß mit Menschen darauf!“
    Alle schrien durcheinander.
    „Wie sahen sie aus?“
    „Wie viele?“
    „Waren es Indianer?“
    „Sahen sie euch?“
    „Warum habt ihr sie nicht aufgehalten?“
    „Kommen sie zurück?“
    Packard gelang es schließlich, die Leute zur Ruhe zu bringen.
    „Hört zu, wir haben keine Ahnung, wer sie sind, noch wissen wir sonst etwas über sie. Alles, was wir sahen, war ein Strich im Wasser, der ein Floß sein könnte – und darauf waren ein paar kleine Dinge, die aussahen wie sich bewegende Menschen. Sie gingen gerade außer Sicht, als ihr kamt!“
    Ronnie Franchot, der gelenkigste von ihnen, stieg den nächsten Baum hinauf, aber auch von dort aus konnte er nichts anderes sehen als ein paar Quadratmeilen leeren Sees.
    „Es könnte ein schwimmendes Tier gewesen sein!“ sagte Scherer. „Über Wasser hinweg kann man die Entfernungen bei diesem Licht schlecht beurteilen, und ungefähr jedes Tier mit einem langen Rücken sieht aus wie ein Floß.“
    Trotzdem beschäftigte von diesem Augenblick an nur noch das Floß und seine hypothetische Besatzung die Leute. Selbst die Entdeckung einer Herde von Tieren, die wie riesige Flußpferde aussahen, beschäftigte sie nicht länger als eine halbe Stunde.
    Scherer war der einzige, der sich etwas länger mit den Flußpferden abgab.
    „Das Klima muß wärmer sein, wenn sie so weit im Norden sind“, meinte er. „Vielleicht werden wir einen kalifornischen Winter haben.“
    An diesem Abend kam Bridger, während er von Gruppe zu Gruppe um das Lagerfeuer ging, auch zu Ruth Pierne, der Lehrerin. Sie arbeitete an einem Haufen von

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