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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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flaute der Strom der Flüchtlinge ab. Clane konnte sich die Erleichterung der Riss vorstellen. Sie mußten annehmen, die erste Schlacht gewonnen zu haben, weil ihr Gegner zu dumm war, seine Chance zu sehen.
    Mochten sie denken, was sie wollten.
    Jedenfalls erhielt er gegen Abend Czinczars Nachricht, daß es endlich gelungen sei, einen Gefangenen zu machen. Auf die Frage, wann er ihn verhören wolle, antwortete Clane: Morgen.
     
    *
     
    „Mir gefällt das nicht“, knurrte Czinczar, und Clane gab ihm recht. Aufmerksam betrachtete er den Gefangenen.
    Der Riss stand etwa vier Meter von ihm entfernt, stolz und aufrecht. Seine Hünengestalt überragte die Menschen um fast zwei Kopflängen.
    Clane bewegte sich unbehaglich auf seinem Stuhl.
    „Es war zu leicht“, fuhr der Barbarenführer fort. „Natürlich freuten sich meine Männer, den Riss gefangen zu haben, aber ais ich ihre Schilderung in allen Details erhielt, wurde mir klar, daß der Riss sich hatte freiwillig fangen lassen.“
    Clane nickte langsam. Er hatte von Czinczar diesen logischen Schluß erwartet. Da er aber auch selbst mit einem derartigen Ereignis rechnete, schienen ihm nun seine entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen berechtigt.
    Clane nahm aus seiner Tasche einen Notizblock und begann zu zeichnen. Er war kein Künstler, darum reichte er die Skizze nach ihrer Fertigstellung einem Maler, der sie aufmerksam studierte und dann vervollständigte. Dann befahl Clane ihm, die Zeichnung dem Riss zu übergeben.
    Das Monster nahm das Blatt und betrachtete es lange, dann nahm es aus einer der zahlreichen Hautfalten einen Schreibstift und zeichnete etwas auf dem gleichen Papier. Als der Riss damit zu Ende war, trat Czinczar hinzu und nahm ihm das Blatt ab. Ohne einen Blick darauf zu werfen, gab er es Clane.
    Dabei bückte er sich- zu dem Mutanten herab und flüsterte ihm ins Ohr:
    „Bist du dir darüber klar, daß in diesem Augenblick beide Führer der Expedition und die wichtigsten Offiziere hier versammelt sind?“
    Clane nickte.
    „Ich weiß es schon lange.“

 
20. Kapitel
     
    Ohne eigentlich hinzuschauen, konnte Clane plötzlich hoch oben am Himmel ein grelles Aufblitzen wahrnehmen. Schnell warf er einen forschenden Blick über die anwesenden Offiziere, aber nur einer stand da und verrenkte den Nacken. Aber er war sich nicht sicher, das konnte Clane gleich sehen.
    Er ließ sich in den Stuhl zurücksinken und wartete auf das nächste Aufblitzen. Es kam, und zwar fast senkrecht über seinem Kopf. Zwar beunruhigte ihn das ein wenig, aber er sagte immer noch nichts.
    Es wurde Zeit, die Frage des Barbaren zu beantworten.
    „Was erwartest du? Einen Angriff?“
    Czinczar sah ihn scharf an.
    „Einer der Riss hat sich freiwillig gefangennehmen lassen, er hat also einen Grund gehabt. Der Gegner muß glauben, daß unser Gefangener ausgefragt wird, und zwar von den führenden Persönlichkeiten unserer Expedition. Genau zu diesem Zeitpunkt könnten sie einen Angriff geplant haben.“
    „Und du glaubst, daß der gefangene Riss beurteilen kann, ob wir die Anführer sind oder nicht?“
    Er sagte es leichthin; oben am Himmel war ein drittes Aufblitzen.
    „Er kann zwei und zwei zusammenzählen“, erwiderte Czinczar ärgerlich. „Hat Marden nicht außerdem berichtet, sie wären telepathisch veranlagt? Und noch etwas: du bist der einzige von uns, der sitzt. Auch hast du deine gewöhnliche Uniform abgelegt und die Tempelkleidung angezogen, die dich besonders aus der Masse der Soldaten hervorhebt. Es sieht ganz so aus, als wolltest du ihn auf dein hohes Amt aufmerksam machen.“
    „Genau das will ich auch.“ Er sah Czinczar an, daß er nicht verstand. Nachsichtig fügte er hinzu: „Es ist eine Art Test, der sich einigen Beobachtungen anschließt, die ich bei der Vernichtung des anderen Schiffes über Outland machte. Ich wollte es nämlich nicht vernichten, nur warnen. Aber der nukleare Strahl ließ die Hülle sofort schmelzen. Die Reichweite muß mehr als dreißig Kilometer betragen, und ich hatte nur mit vier gerechnet. Czinczar, rings um den Brückenkopf sind die Geschütze aufgestellt, deren Strahlen jede Atombombe über uns mindestens dreißig Kilometer über dem Boden zur Detonation bringen.“
    „Du meinst, eine Bombe auf so große Entfernung hin unschädlich machen zu können?“
    „Ja, denn sie wird einfach verbrannt. Es gibt keine Atomexplosion im eigentlichen Sinne, sondern eine normale Verbrennung zu Gas.“
    Czinczar holte tief Luft.
    „Dann haben wir

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