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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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die ganze Zeit die ultimate Waffe gegen die Riss besessen und es nicht gewußt. Wir können die Chioridelpflanze also aufgeben, denn wir fanden etwas Besseres. Aber – sie haben die gleichen Waffen. Wie schützen wir uns dagegen? Eingraben?“
    „So schnell wie möglich. Die Soldaten haben entsprechende Befehle. Wenige Meter solider Felsen genügen.“
    Czinczar zog seine Stirn in Falten.
    „Ich verstehe aber immer noch nicht das Intermezzo mit dem Gefangenen. Willst du sie zu einem Angriff herausfordern?“
    Clane sah kurz hinauf in den Himmel, um dann zu lächeln.
    „Wir werden bereits seit fünf Minuten ununterbrochen angegriffen,Czinczar.“
    Ohne sich um die Überraschung des Barbaren und seiner Offiziere zu kümmern, nahm er jetzt die Zeichnung des Riss hoch.
    Um ihn herum war ein schrecklicher Aufruhr. Die Soldaten riefen sich Warnungen zu, während die Offiziere nicht recht wußten, wie sie sich verhalten sollten. Währenddessen schien Clane in aller Ruhe das Blatt Papier zu betrachten, in Wirklichkeit jedoch beobachtete er den gefangenen Riss.
    Niemand kümmerte sich mehr um ihn. Der Gefangene hätte fliehen können, ohne daß jemand es sofort bemerkt hätte. Clane aber wollte wissen, was er tun würde, wenn klar wurde, daß der Atomangriff seiner Artgenossen fehlgeschlagen war.
    Sekundenlang behielt der Riss seine stolze und abwartende Haltung bei, aber dann warf er den Kopf in den Nacken und starrte erwartungsvoll in den Himmel. Fast eine halbe Minute lang tat er das, dann senkte er den Blick, sah auf Clane, der weiter das Blatt zu studieren schien, und machte Anstalten, etwas aus seinen Hautfalten hervorzuziehen.
    Leise und eindringlich sagte Clane:
    „Ich würde das an deiner Stelle nicht tun, sondern versuchen, am Leben zu bleiben. Ich weiß, daß du zu uns kamst, um dich zu opfern, aber dieses Opfer ist nun sinnlos geworden. Warte lieber ab, was ich dir zu sagen habe.“
    Viel versprach er sich nicht von dieser Handlungsweise, denn es war fraglich, ob der Riss ihn verstand, wenn er auch die Telepathie beherrschte. Immerhin zögerte der Gefangene.
    Clane fuhr fort:
    „Ich weiß noch nicht, was du auf meine Zeichnung geantwortet hast, aber ich nehme an, die Antwort ist negativ. Überlege dir das noch einmal. Nicht immer ist die erste Reaktion auch die richtige. Vor mehr als fünftausend Jahren haben Mensch und Riss sich fast gegenseitig vernichtet, und nun beginnt der Kampf noch einmal. Bis heute haben wir noch keine einzige Bombe geworfen. Nehmt das zum Zeichen dafür, daß wir den Krieg zwar führen können, ihn aber nicht wünschen. Sage deinen Leuten, daß wir als Freunde gekommen sind.“
    Der Gefangene verharrte in seiner abwartenden Stellung. Er mußte glauben, jederzeit die Freiheit zu besitzen, seine Waffe ziehen zu können. Czinczar war herbeigekommen und warnte:
    „Lord Clane, der Riss muß eine Waffe besitzen. Du befindest dich in größter Gefahr. Sollen wir ihn töten?“
    „Nein. Ich habe sogar die Absicht, ihn entfliehen zu lassen. Dort drüben steht ein unbewachtes Boot. Die Wahl bleibt ihm überlassen.“
    Er sah den Gefangenen nun voll an, und der Riss gab den Blick zurück. Er wußte genau, was man von ihm erwartete. Der Konflikt zwischen nutzlos gewordener Pflicht und dem Willen, zu leben, zeichnete seinen Gesichtsausdruck.
    Fast eine Minute verging. Clane sagte:
    „Czinczar, ich hatte noch keine Gelegenheit, die Zeichnung zu betrachten. Willst du das für mich tun, während ich ihn beobachte? Aber du wirst auch meine studieren müssen, um seine Antwort zu verstehen.“
    Der Barbar nahm das Blatt und erwiderte dann langsam.
    „Du hast drei Kreise gezeichnet – Planeten, wie ich sehe. Der eine ist schraffiert, der zweite leer. Der dritte ist halb leer und halb schraffiert. Darunter steht die Erklärung. Neben einem Mann ist ein weißes, leeres Rechteck, neben einem Riss ein schraffiertes.“
    Clane nickte. Er wartete.
    „Es soll also bedeuten, daß wir uns mit den Riss die Herrschaft über die Planeten teilen wollen?“
    „Vor fünf Jahrtausenden undenkbar, heute nicht mehr. Beide Rassen haben einen grauenhaften Krieg hinter sich.“
    Als Czinczar wieder sprach, war Genugtuung in seiner Stimme.
    „Seine Antwort sind ebenfalls drei Planeten, aber alle drei sind schraffiert. Also – eine negative Antwort.“
    „Ich dachte es mir. Aber trotzdem ist mein Angebot bekanntgeworden, denn er hat mit seinen Vorgesetzten telepathisch in Verbindung gestanden. Vielleicht überlegt

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