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TS 44: Die Milliardenstadt

TS 44: Die Milliardenstadt

Titel: TS 44: Die Milliardenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Göttern auf; auf einen Wink von uns liegt jeder Drittkasten-Mann im Staub und empfindet es als Gnade, vor uns im Staub liegen zu dürfen.
    Für uns gibt es nur einen einzigen Grund des Ärgernisses: die erste Kaste. Die erste Kaste verlangt wiederum von uns, daß wir sie für eine Versammlung von Göttern und Halbgöttern halten; aber eine solche Denkweise ist uns fremd. Nichtsdestoweniger können wir nicht umhin, zu rennen, wenn ein Erstkasten-Mann uns ruft. Denn die erste Kaste besitzt eine erstaunliche Vielfalt äußerst wirksamer Waffen, und wenn auch – wie wir glauben – niemand das Prinzip der Waffen versteht, so verstehen sie sie doch zu gebrauchen. Einer von uns könnte sich ebenso gut aus dem höchsten Stockwerk dieses Gebäudes stürzen wie einem Menschen der ersten Kaste den Gehorsam verweigern.“
    Oliver-Null machte eine Pause und sah Egan-Egan nachdenklich an.
    „Wir sind der Willkür der ersten Kaste wehrlos ausgeliefert, und ebenso sind es, wenn es darauf ankommt, alle anderen Kasten. Wir besitzen keine Waffen und haben keine Ahnung, wie man in den Besitz von Waffen kommen könnte. Wir können der dritten Kaste ihre Steinschleudern abnehmen; aber das würde uns nicht viel helfen. Wir sind auf Menschen angewiesen, die den Geist der neuen Zeit schon in sich tragen. Wir möchten nicht den Eindruck erwecken, daß es uns nur um unser eigenes Wohl geht und daß wir, wie das Sprichwort sagt, Leute suchen, die für uns die Kastanien aus dem Feuer holen. Wir sind bereit, jedem, der uns gegen die erste Kaste beisteht, zu helfen, soweit unsere Kräfte reichen. Das wird nicht weit sein, gewiß, aber …“
    Er machte eine ungewisse Geste und sah Egan-Egan ein wenig hilflos an. Egan-Egan erwiderte den Blick mit einem Lächeln, in dem sich sein Stolz spiegelte. Er war den jahrtausendealten Ketten der Kasten-Gesellschaft noch nicht so vollständig entwachsen, daß es ihn als Mann der vierten Kaste nicht mit einem gewissen Stolz erfüllt hätte, von einem der zweiten Kaste um Hilfe gebeten zu werden.
    „Ich will diesen Pakt mit Ihnen eingehen“, antwortete er schließlich mit Nachdruck. „In Wirklichkeit bin ich aus keinem anderen Grund aus meiner Stadt fortgegangen, als um den Leuten der ersten Kaste zu sagen, was sie tun müssen, wenn sie die Menschheit erhalten wollen.“
    Honest-Eins lachte böse.
    „Aber das wollen sie ja gar nicht! Für sie ist dies ein Paradies, und jeden, der ihnen neue Ideen beibringen will, empfinden sie als Ruhestörer. Sie kümmern sich einen Dreck um die Menschheit. Die zehn- oder zwanzigtausend Jahre, die sie noch auf diese Art weiterleben können, sind ihnen mehr wert als alles andere!“
    Oliver-Null und Francis-Zwei nickten zur Bekräftigung. Egan-Egan hob die Schultern.
    „Ich habe noch keinen festen Plan gehabt“, sagte er. „Ich konnte keinen haben, weil ich die Verhältnisse nicht kannte. Wenn es so ist, wie Sie sagen, dann wollen wir das als Grundlage eines Planes betrachten.“
    „Er ist ein sonderbarer Kauz, und kein Mensch weiß etwas mit ihm anzufangen“, erläuterte Francis-Zwei grinsend. „Vor etwa zehn Jahren tauchte er bei uns auf, hielt geheimnisvolle Reden und bat, daß er bei uns bleiben dürfe. Er haust irgendwo im untersten Geschoß des Turmes. Inzwischen ist er ein wenig umgänglicher geworden; aber Geheimnisse scheint er immer noch genug zu haben.“
    „Wie heißt er?“ fragte Egan-Egan.
    „Ballas“, antwortete Francis. „Ohne Nummer und alles. Wenn man ihn fragt, woher er kommt, dann macht er eine Handbewegung nach allen Richtungen gleichzeitig. Wir hielten ihn erst für einen Narren, aber ich glaube nicht, daß er wirklich einer ist.“
    Sie fuhren mit einem Lift durch den riesigen Wohnturm, in dessen oberster Etage Egan-Egan. zwei Tage zuvor seine Unterredung mit Oliver, Honest und Francis gehabt hatte.
    Inzwischen hatte er eine Menge anderer Menschen kennengelernt – Männer, die sich in ihrer Freundlichkeit und Klugheit wohltuend von denen unterschieden, die Egan-Egan bisher gekannt hatte, und Frauen, die im Vergleich zu denen der dritten und vierten Kaste verwirrend schön waren.
    Oliver hatte darauf bestanden, daß er auch den seltsamen alten Mann kennenlerne, der unten im Keller hauste. Francis hatte ein paarmal versucht, ihn zu erreichen; aber da Ballas ein Außenseiter der Gesellschaft war, war es schwer, ihn zu fassen. Francis glaubte jedoch, daß er da sein würde, wenn sie jetzt hinunterkämen.
    Der Turm reichte ein erstaunliches

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