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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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vorwärts und zog die Beinstümpfe hinter sich her. Seine Frau folgte und suchte ihm zu helfen. Den Schluß bildete Jerry, der die Tunnelöffnung hinter sich schloß und eine möglichst feste Erdwand aufrichtete, die das Eindringen des tödlichen Gases in den Tunnel verhindern sollte.
    Nur langsam kamen sie voran. Die Luft im Tunnel war schlecht. Der Gang war so schmal und eng, daß selbst Jerry nur schwer vorankam, der stundenlang daran gearbeitet hatte, ihn auszuhöhlen und jetzt wünschte, er hätte ihn breiter gemacht.
    Plötzlich hielt John Corban an.
    Seine Frau stieß gegen ihn. Von hinten zischte Jerry: „Weiter, Vater.“
    Des Vaters gedämpfte Stimme drang zu ihm: „Der Gang scheint eingebrochen zu sein.“
    Einen Augenblick lang schwieg Jerry. „Du mußt dich durchgraben“, sagte er schließlich. „Schiebe die Erde zu Mutter zurück, und sie wird sie zu mir weiterschieben.“
    Keuchend und schwitzend arbeiteten sie in der erstickenden Finsternis. „Scheint kein Ende nehmen zu wollen“, keuchte John Corban.
    „Nur weiter, Vater“, rief Jerry.
    Die Luft wurde schnell schlechter. Die Erde, die Jerry hinter sich in den Gang stieß, füllte den Tunnel bis zur Decke, und die Luft wurde so schlecht, daß ihr Atmen immer keuchender klang.
    Die Mutter schob schließlich keine Erde mehr zu Jerry zurück. „Es hat keinen Sinn“, sagte John Corban von vorn. „Wir hätten uns sowieso nicht mehr lange halten können.“
    „Grabe weiter, Vater“, bettelte Jerry.
    „Ich kann nicht mehr. Mir wird schwindlig.“
    „Sage ihm doch, daß er graben soll, Mutter.“
    Die Mutter antwortete nicht. Jerry packte sie am Fuß und schüttelte sie. „Vater, Mutter ist ohnmächtig geworden!“
    Er hörte die verzweifelte Anstrengung, die der Vater machte und dann den Schrei: „Meine Hand ist durch!“
    „Schiebe die Erde beiseite“, stöhnte Jerry.
    Plötzlich drang frische Luft in den Tunnel. Jerry massierte die Beine der Mutter. Sie erwachte aus ihrer Bewußtlosigkeit und blieb schluchzend und reglos am Boden liegen. Der Vater grub sich weiter durch den Erdeinbruch, und Jerry schob die Mutter vorwärts. Der Gang schien sich endlos zu dehnen. Nur in kleinen Rucken kamen die drei Menschen voran.
    „Noch ein Einbruch“, erklang John Corbans Stimme von vorn.
    Jerrys Mutter sprach zum erstenmal, seit sie in den Tunnel gekrochen waren. Es war ein verzweifelter Schmerzensschrei. „Nein!“
    „Vielleicht ist es das Ende“, sagte Jerry, „ich meine, das Ende des Tunnels. Der Einbruch kann nicht groß sein. Aber Vater, wenn sie diesen Keller vergast haben, dann sind wir erledigt.“
    „Das wollen wir gleich einmal feststellen“, sagte der Vater. „Wir sind auch erledigt, wenn wir noch lange hier drinnen bleiben.“
    „Sei aber ganz leise, Vater.“ Wenige Minuten später standen sie in einem Keller und atmete in tiefen Zügen die kühle, dumpfe Kellerluft ein. Erschöpft streckten sie sich auf dem Boden aus. Noch immer konnten Zombis in der Nähe sein, und dieser Keller war nicht gerade ein ideales Versteck.
    Ein wildes Gewirr von Gedanken durchzuckte Jerrys Hirn. Hier konnten sie nicht bleiben. Sie mußten ein neues Versteck finden, in dem sie leben konnten. Er hatte bereits früher mehrere geeignete Plätze ausgesucht. Eigentlich hatte er seine Eltern schon längst an einen anderen Platz bringen wollen. Sein Vater hatte sich jedoch eigensinnig gegen diesen Gedanken gewehrt. Jetzt waren die beiden von der Anstrengung erschöpft. Es lag jedoch ein gefährlicher Weg vor ihnen, bevor sie sich noch vor Einbruch der Morgendämmerung in Sicherheit gebracht hatten.
    „Ich glaube, es ist besser, wenn ich mich nach Zombis umschaue“, sagte der Junge.
    Plötzlich begann der Vater zu weinen.
    Ein wildes Schluchzen erschütterte ihn. Jerry sprang entsetzt zu ihm hinüber und erwartete, jeden Augenblick die Silhouette eines Zombis gegen den Nachthimmel zu sehen.
    Der Junge beugte sich über seinen Vater, fand seine Hand und schüttelte sie linkisch. „Vater? Was ist denn los, Vater?“
    „Der Whisky“, schluchzte John Corban, „ich habe den Whisky vergessen.“

 
12. Kapitel
     
    An dem Tage, als Leutnant Willis Perrin sich an Bord des Schlachtschiffes Castor zum Dienst meldete, begleitete der Admiral ihn persönlich in die Offiziersmesse und sagte: „Ich habe die Ehre, Ihnen heute unseren neuen Stabsoffizier, Leutnant Willis Perrin, vorzustellen. Er war bei Ferrano.“
    Ein Augenblick bestürzten Schweigens folgte

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