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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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zutage trat. Kate trat näher, um sie über seiner Schulter zu lesen.
    TORKON AN XANTHUS: GEISTERBILD
    MIT IHNEN ABGEREIST. HIESIGE
    SCHIRME KLAR. BESCHWICHTIGEN SIE
    IHREN POLTERGEIST. X
    Webb stampfte durch die Kabine und blieb vor dem schadhaften Radarschirm stehen. „Was ist nur mit dem verdammten Ding los?“
    Kate bemerkte plötzlich ein winziges Lichtpünktchen auf der oberen Hälfte des Radarschirms. „Was ist das?“ Und im nächsten Moment erschien ein zweiter Lichtfleck. Die unbekannte Interferenz war nicht stark genug, um die Funktion des Schirms zu unterbinden. „Jetzt sind es schon zwei.“
    „Der eine ist vermutlich ein Patrouillenboot. Der andere Fleck müßte jener Blecheimer sein, der gemeinsam mit uns gestartet ist.“ Er legte einen knochigen Finger über den zweiten Punkt, und nach einiger Zeit schien er unter dem Finger hervorzukriechen. „Ja, das ist der Blecheimer auf dem Auswärtsflug. Die Patrouille lungert herum.“
    Der Fernschreiber begann zu klappern. Webb knurrte verhalten und drehte sich um, um die eintreffende Nachricht zu lesen.
    SP-098 AN XANTHUS: SIE STÖREN UNSEREN
    SCHIRM. KORREKTURMASSNAHMEN TREFFEN. X
    Webb brummte: „Oh, schaut zu, daß ihr weiterkommt!“
    XANTHUS AN SP-098: TREFFE MASSNAHMEN.
    HABE SIE GETROFFEN. FRAGEN SIE TORKON. X
    Zu Kate Bristol gewandt, sagte er: „Die Patrouille versteht keinen Spaß. Man kann sie anschwindeln, aber man darf den Kerlen nicht vorlaut kommen.“
    „Wird man es nachprüfen?“
    „Das können sie nur, indem sie eine Entermannschaft schicken. Und wenn sie das tun, werden sie mich hier bis zu den Ohren in Arbeit vorfinden. Ich kann das verdammte Ding auseinandernehmen, bevor sie hier hereingelangen.“
    „Werden Sie überhaupt etwas unternehmen, um die Störung zu beseitigen?“
    „Was?“ fragte er ungeduldig.
    „Nun, ich verstehe nichts von diesen Dingen.“
    „Ich auch nicht“, erwiderte Webb. „Das gehört in das Ressort von Jimmy Cross. Er hat die Nase dafür und hätte Ihnen schon längst den Fehler zeigen können. Aber ich muß ohne ihn auskommen, bis ich das Schiff sausen lasse. Die Badewanne gehört jetzt sowieso den Bürokraten. Sollen sie sich ruhig ihren Kopf darüber zerbrechen.“
    Kate ging zur Sternenkarte am vorderen Schott. Die Karte war offensichtlich mehrere Jahre alt, und der Kartenzeichner hatte die Grenzen des Sonnensystems durch verschiedenartige Farbgebung gekennzeichnet, wie es allgemein üblich war. Das grob kreisförmige Gebiet des Systems selbst war in Grau gehalten, während ein bleiches Hellblau den interstellaren Raum außerhalb der Plutobahn bezeichnete. Weit außerhalb dieser alten Grenze und tief in der blauen Zone war nachträglich ein auffälliges Bogenstück eingezeichnet worden, das zweifellos die Kreisbahn von X, der neuentdeckten Welt, darstellen sollte. Eine kleine Notiz daneben besagte: „ Mittel 51 A. E.“ Eine große Scheibe, offenbar nicht dem wirklichen Maßstab entsprechend, saß mitten auf der ungeheuren Kreisbahn, die die neue Grenze bildete.
    „Was bedeutet Mittel einundfünfzig A. E.?“
    „Was?“
    Sie wiederholte die Frage und deutete auf die Notiz.
    „Einundfünfzig astronomische Einheiten – die mittlere Entfernung von der Sonne.“
    „Prächtig“, entgegnete Kate trocken. „Jetzt müßte man nur wissen, was einundfünfzig astronomische Einheiten ist oder sind!“
    Webb stützte seine Ellbogen mit Duldermiene auf einen Spind und warf ihr einen gelangweilten Blick zu. „Das sind rund siebeneinhalb Milliarden Kilometer – mittlere Entfernung natürlich. Im Augenblick ist es natürlich bedeutend näher.“

 
10. Kapitel
     
    Etwa zwölf Stunden später wurde er in seiner Koje von Bristol geweckt, die ihn an den Schultern schüttelte. Webb stieß sie von sich und wälzte sich auf den Bauch, um auf die Schiffsgeräusche zu lauschen. Es war eine instinktive Bewegung, die ihm durch langjährige Gewohnheit in Fleisch und Blut übergegangen war. Immer, wenn er erwachte, kam dieser kurze Augenblick konzentrierter Aufmerksamkeit, während dem sein Körper die Funktion des Schiffes mit Gefühl und Gehör prüfte.
    Sie sagte: „Auf dem Fernschreiber ist eine Nachricht eingegangen.“
    „Ich habe es gehört“, grollte er. „Es hat Zeit.“
    „Aber sie scheint dringend zu sein. Etwas über einen Schiffbrüchigen.“
    „Laß den Idioten schweben.“ Webb legte die Handfläche auf die Schottenwand, um die Vibrationen zu fühlen. „Torkon zieht eine Schau für die

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