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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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schon fast schmerzt. Aber ich sagte ja, daß Bürokraten von Verschwendung existieren.“ Webb überlegte einen Moment und bot dann eine Erklärung an. „Es gibt jetzt kein Zurück mehr, Bristol. Die Tombaugh besitzt keine Tankstation, und Pluto ist zur Zeit schon so weit entfernt, daß ich auch mit dem besten Willen nicht mehr zurückkehren könnte. Meine Befehle lauten, unter voller Kraft und mit höchster Geschwindigkeit hinauszugondeln. Das bedeutet, daß ich mit fast leeren Tanks dort eintreffen werde.“
    „Wie werden Sie zurückkehren?“
    „Die Regierung – welche Regierung weiß ich nicht – wird einen großen Kreuzer bereitstehen haben, wenn ich lande. Wir alle sind verpflichtet, der Tombaugh-Besatzung beim Aufbau der Robotmaschinen zu helfen und auch bei den Testversuchen. Es ist im Preis eingeschlossen. Wenn die Arbeit getan ist, hauen wir alle gemeinsam ab. Wir werden Pluto den Eiszapfen zurückgeben, oder was es auch immer sein mag.“ Er hob einen belehrenden Finger. „Und aus diesem Grund müssen Sie an meiner Tankstation aussteigen. Sie können dort draußen keine flinken Maschineschreiberinnen gebrauchen, und ich glaube nicht, daß Sie sich für etwas anderes zur Verfügung stellen würden.“
    Webb stand auf, um seinen Chronometer und den Sternenkompaß in Augenschein zu nehmen. „Noch ein paar Minuten.“
    „Siebenunddreißig Kilometer.“
    „Was ist mit Singleton?“ fragte sie plötzlich.
    „Was ist mit Singleton?“ Webb stieg in den Dreß und schloß ihn. „Er ist tot und begraben. Warum sind Sie an ihm interessiert?“
    „Sie haben meine Neugier erweckt.“ Sie versuchte es wie ein Geständnis klingen zu lassen. „Sie haben mir von den Umständen erzählt, unter denen er gestorben ist, aber Sie haben eine Sache ausgelassen, die ich für wichtig hielt. Und bis vor kurzem habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen.“
    „Bis vor kurzem?“ Er blieb stehen und sah sie an.
    Kate nickte und überlegte, wie schnell sie sich von den Gurten befreien konnte, wenn er auf sie zukam. „Bis ich erwachte und Sie auf dem Boden sitzen sah. Ich wußte nicht, daß man sich im Schiff umherbewegen kann, während es auf der Kreisbahn fliegt, und ich konnte nicht begreifen, daß Singleton in dreißig Kilometer Höhe zum Waschraum gegangen sein soll. Sie sagten, er hätte den Luftdruck weggespült.“
    Webb lachte. „Auf der Kreisbahn hat man immer ein oder zwei Stunden Zeit. Sie erwarten doch nicht, daß ein Mann diese ganze Zeit in seiner Koje zubringt, oder?“
    „Ich wußte das nicht, und Sie schwiegen sich darüber aus.“
    „Aber das war es, was dem verrückten Jungen passiert ist. Er hatte auf der Kreisbahn etwa neunzig Minuten Zeit und brachte es fertig, sich zu töten, bevor der Orbit vollendet war“, erklärte Webb.
    „Wieso weiß man das? Ich meine, wie wurde es entdeckt? Er war doch allein an Bord, nicht wahr?“
    „Er war allein. Er sollte eine Ladung Getreide zum Azachel-Krater bringen, denn wir glaubten, daß er die kurzen Strecken allein schaffen konnte. Auf den langen waren wir immer zu zweit.“ Webb schüttelte mißbilligend den Kopf. „Jeder Trottel kann zum Mond fliegen, ohne sich dabei umzubringen. Er war noch nicht einmal ein erfolgreicher Trottel. Als ihn die Trägerrakete in die Kreisbahn geschleudert hatte, kam er auf die blöde Idee, zur Toilette zu gehen, und er tat es auch. Und dann hat er den gesamten Luftdruck in den Raum hinausgespült. Es war kein Fehler im Mechanismus, und Jimmy Cross hatte auch das Gestänge nicht durcheinandergebracht. Es war nichts weiter als ein Idiot, der zwei Klappen gleichzeitig geöffnet hat. Und das war sein Ende.“
    „Aber wie wurde sein Tod entdeckt?“
    „Der Kontrollturm schickte ein Patrouillenboot hinter ihm her, als er sich nicht meldete. Jedes Schiff muß unmittelbar nach dem Passieren der Van-Allen-Gürtel ein Alles-Klar-Signal senden. Singleton tat es nicht, und so setzte eine Entermannschaft über, um den Grund herauszufinden.“
    Kate sagte schwach: „Ihr Schiff müßte mit Sicherheitsvorrichtungen ausgerüstet sein.“
    „Das ist es“, erwidert Webb rauh. „Man benützt eine Hand und drückt nur auf einen Hebel. Gesunder Menschenverstand ist die beste Sicherheitsvorrichtung, die es gibt. Man kann die beiden Hebel nur dann gleichzeitig betätigen, wenn man sich mit der ganzen Armlänge darauf legt. Singleton hat das getan. Er hätte es besser wissen sollen.“
    Wenn Webb noch mehr zu sagen beabsichtigte, kam er nicht

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