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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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in Paradiesstadt! Titan ist der einzige Satellit mit einer Atmosphäre, und die Handelskammer wünscht Ihnen einen schönen Aufenthalt.“
    „Fauler Zauber“, brummte Webb, den Gruß ignorierend. „Die Handelskammer soll mir lieber schleunigst diese Leute vom Hals schaffen. Meine Zeit ist knapp.“
    Der Begrüßungsbeamte der Handelskammer schnappte sich Kate Bristols Koffer und geleitete sie galant, wenn auch ein wenig überstürzt, durch das Rohr zum wartenden Boot. Dichtauf folgten zwei Besatzungsmitglieder, die den Kurier auf einer Bahre trugen.
    Kates hochmütige Stimme kam aus seinem Kopfhörer: „Leben Sie wohl, Mr. Webb. Angenehme Reise.“
    „Fauler Zauber.“ Er knallte die Luke zu. „Hauen Sie ab, Sanderson. Alles dicht hier.“
    „Okay. Auf Wiedersehen bei der nächsten Reise.“
    „Es wird keine nächste Reise geben. Ich bin reif fürs Irrenhaus.“
    Sanderson lachte und ließ die Dichtungen lösen. Das Rohr wurde entfernt, und das Boot schob sich langsam davon.
    Sie war weg.
    Webb empfand es mit Erleichterung, daß er wieder allein an Bord des alten Blecheimers weilte.
    Bewaffnet mit den Methan-Einspritzdüsen trottete er eilig durch den Gang zu dem dicht verbolzten Mannloch, das das Herz des Schiffes von den Wohnquartieren trennte. Die Zeit war knapp.
    Während er die Luke öffnete, dachte er wieder an das treibende Wrack. Irgend etwas hatte damit nicht gestimmt. Es bereitete ihm Unbehagen, daß er nicht daraufkam, was es war.
    Webb zog sich Spezialhandschuhe über, öffnete das Mannloch und kletterte hinein. Kurze Zeit später hatte er mit einem Schraubenschlüssel eine Platte vom gepanzerten Schott dahinter gelöst und sich durch die Öffnung geschoben.
    Er befand sich jetzt in der eigentlichen Brennkammer. Das Keramikfutter sah sehr mitgenommen aus; es würde nicht mehr lange vorhalten. Ganz gut, daß der alte Blecheimer seine letzte Reise machte.
    Webb schob eine Metalleiter in das geschwärzte Innere der Brennkammer und löste seine magnetischen Schuhe vom Rand des Mannloches. Sich Hand über Hand an der Leiter hinunterziehend, schlang er seine Beine um die unteren Sprossen und begann methodisch mit der Entfernung der alten Einspritzdüsen. Eine nach der anderen schraubte er heraus und warf sie dann durch den engen Hals der Rückstoßdüse. Er brauchte sie nicht mehr.
    Der Tanker aus Paradiesstadt mußte sich bereits irgendwo unter ihm befinden und zur Zeit in Tankposition manövrieren. Das Schiff schien es nicht besonders eilig zu haben.
    Webb knurrte zufrieden, als er die erste Methan-Einspritzdüse an Ort und Stelle verschrauben konnte.
     
    *
     
    Weit unterhalb der Xanthus flog das Regierungsboot in großen Spiralen durch die tödliche Atmosphäre zur Oberfläche des Titan und den unterirdischen Schiffsanger hinunter. Ein Traktor würde es in Empfang nehmen und zu seinem Liegeplatz bringen, bevor die Passagiere von Bord gehen durften. Kurz darauf würden die beiden Neuankömmlinge ihren ersten Eindruck von der unterirdischen Stadt erhalten.
    Der überfreundliche Mann von der Handelskammer kniete neben der Bahre nieder und öffnete den Anzug des Kuriers. „Liegen Sie bequem? Kann ich etwas für Sie tun?“ Darauf langte der Begrüßungsbeamte mit dem Finger aus und schaltete das Radio ab. Rasch wandte er sich der Frau zu und bedeutete ihr, ein gleiches zu tun. Die drei bildeten nun eine winzige Insel abseits vom Geschehen an Bord des Beiboots.
    „Wieder einer!“ sagte Kate, nachdem sie der Anordnung nachgekommen war.
    „Ich sagte es Ihnen ja“, erinnerte sie Smith.
    „Wir haben nur einen Moment Zeit“, flüsterte der Mann von der Handelskammer. „Passen Sie genau auf: Ein Mann ist auf der Erde aus dem Gefängnis entlassen worden und hat es fertiggebracht, einem anderen Mann hier eine Botschaft zu schicken. Sagt Ihnen das etwas?“
    „Gewiß. Webb wird gewarnt.“
    Der Begrüßungsbeamte nickte kurz. „Ich kenne den Wortlaut der Botschaft an Webb nicht. Es tut mir leid, aber es war nicht möglich, daran zu kommen. Ich weiß nur, daß es sich um eine Untersuchung oder um eine Art Täuschungsmanöver handelt. Die Botschaft wird Webb durch ein Besatzungsmitglied des Tankers zugestellt werden. Diese Tramps halten zusammen wie Pech und Schwefel.“
    „Nun, jedenfalls besten Dank“, erwiderte Kate, „auch wenn mir Ihre Information jetzt nichts mehr nützt. Webb hat mich hinausgeworfen, wissen Sie das noch nicht? Ich werde im Gästehaus wohnen, bis meine Rückkehr arrangiert

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