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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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werden kann.“
    „Nein, das wußte ich nicht. Das ist Pech. Aber lassen Sie mich fortfahren. Ich habe spezifische Instruktionen von jemandem, der sich Boß nennt. Unmittelbar nach Ihrer Ankunft in Paradiesstadt sollen Sie mit einem gewissen Abe Calkins in Verbindung treten. Ich glaube, er wird Sie erwarten.“
    „Wer ist Abe Calkins?“ fragte sie.
    „Einer unserer besseren Bürger!“ erwiderte der Handelskammermann. „Abraham Calkins ist ein bekannter Rechtsanwalt und gleichzeitig aktiver Diplomat. Er vertritt hier mehrere irdische Nationen als Konsul. Man könnte ihn einen Multipel-Gesandten nennen.“
    „Was soll ich mit einem Multipel-Gesandten anfangen?“ fragte Kate verwundert. „Oder ein Multipel-Gesandter mit mir?“
    „Keine Ahnung, Miß. Ich führe nur Befehle aus und frage nicht. Und jetzt halte ich es für besser, wenn wir unsere Radios wieder einschalten, damit wir keine Aufmerksamkeit erregen.“

 
16. Kapitel
     
    Der Tanker Aporrheta legte sanft und kaum spürbar an die Xanthus an und verankerte sich am Trampschiff. Gemeinsam umkreisten Tanker und Frachter nun Titan auf dem Orbit.
    Irvin Webb brüllte ins Mikrophon: „Bellman!“
    Der Tankerkapitän rührte sich nicht.
    Webb verschraubte die letzte Einspritzdüse, steckte den Schraubenschlüssel in die Tasche und zog sich die Aluminiumleiter hinauf. Dann kroch er aus der Brennkammer, verstaute die Leiter und verbolzte die Schottenplatte und schließlich das Mannloch, als er die ersten Arbeitsgeräusche der Tankerbesatzung auf seiner Hülle vernahm. Sie hatten die Verschlußklappen der Tankstutzen entfernt und dichteten jetzt die Schlauchanschlüsse ab. Webb wartete noch einen Moment und lauschte erwartungsvoll, aber die willkommenen Geräusche und Vibrationen der Treibstoffpumpen des Tankers blieben aus. Die Mannschaft hatte die Arbeit eingestellt.
    „Bellman, lassen Sie die Pumpen laufen!“
    Bellman ignorierte ihn, oder er hörte sein Rufen nicht.
    Webb nahm sich kaum noch Zeit, die Schottenluke richtig zu verschrauben. Wie ein Wirbelwind stürmte er durch den Gang in die Luftschleuse, aber im gleichen Augenblick klopfte jemand von außen gegen die Luke und verlangte Einlaß. Webb knallte das innere Ventil zu und klammerte sich instinktiv an einem Handgriff fest, als er mit der anderen Hand die äußere Klappe öffnete. Der Tankerkapitän sicherte sein Drahtseil am Haken vor der Schleuse und schob sich herein. Dann schloß er die Tür.
    Bellman war ein kleiner, dicker Mann von unbekannter Nationalität. Sein breites Gesicht grinste boshaft aus dem durchsichtigen Helm hervor.
    Webbs Willkommensgruß fiel beleidigend aus.
    „Verdammt, Bellman, lassen Sie doch Ihre Pumpen endlich laufen!“
    Bellmann sagte nichts, sondern grinste nur. Als der Luftdruck das Normalmaß erreicht hatte, öffnete der Kapitän seinen Anzug und setzte sich prompt aufs Deck nieder. Gelassen begann er in den Taschen zu kramen und nach einer Zigarre zu suchen. Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht, als er zwei davon fand. Nach längerem unschlüssigen Zögern bot er eine von ihnen Webb an.
    Webb übersah das Geschenk. „Was zum Teufel geht hier vor, Bellman? Was soll das bedeuten? Sie wissen, wo ich hin muß. Sie wissen, wie wenig Zeit mir noch verbleibt. Wenn ich mein Kargo nicht abliefere, bekomme ich kein Geld. Starten Sie die Pumpen!“
    Bellman zündete sich seelenruhig die Zigarre an und blies die Flamme aus.
    „Treibstoff!“
    „Geld“, erwiderte Bellman sanft und mit kindlicher Unschuld. „Sprit kostet Geld.“
    „Dieser Blecheimer gehört nicht mehr mir!“ brüllte Webb. „Das wissen Sie genau. Ich habe ihn in Toronto verkauft. Coulson hat die Yandro in Toronto verkauft! Jeder, der zur Tombaugh rausfährt, hat seinen Eimer verkauft! Das wissen Sie auch! Das Schiff und das Frachtgut gehört den Bürokraten, und sie verlangen von mir, daß ich so schnell zur Tombaugh fahre, wie niemals zuvor. Holen Sie sich Ihr Geld bei ihnen ab, aber fangen Sie endlich an zu pumpen!“
    „Sie haben Ihnen das Schiff abgekauft“, nickte Bellman grinsend, „aber für Treibstoff haben sie nicht gesorgt.“
    „Himmel, es ist ihr Schiff!“
    „Vielleicht wurde es vergessen“, meinte Bellman, „oder vielleicht erwartet man von Ihnen, daß Sie Ihren Treibstoff von Ihrem fetten Profit kaufen.“
    „Ich kaufe keinen Sprit für ein fremdes Schiff! Nicht zu Ihren Schwindelpreisen.“
    „Dann können Sie auch nicht zur Tombaugh fliegen.“
    Webbs Zorn lief

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