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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Lufterneuerungsanlage arbeitete nach einem einfachen Prinzip: Die Atemluft wurde stark unterkühlt, wobei sich die Kohlensäure und die Luftfeuchtigkeit absetzte. Dann wurde die Luft in einem Tank mit flüssigem Sauerstoff wieder angereichert, aufgewärmt und zum Schluß wieder mit der notwendigen Feuchtigkeit gemischt und in die Aufenthaltsräume gepumpt. Auf diese Weise hatten die Männer ständig genügend reine Atemluft zur Verfügung, obwohl das für höchstens zwei Personen konstruierte Schiff hoffnungslos überfüllt war.
    Maril blieb draußen, als das äußere Schott endlich geschlossen wurde. Murgatroyd sah sie zurückbleiben und protestierte aufgeregt.
    „Wir können sie diesmal nicht mitnehmen“, beruhigte ihn Calhoun. „Hast du dich schon so an sie gewöhnt?“
    Dann wandte er sich ab und nickte einem seiner neuen Schüler zu. Der Mann saß bereits am Steuerpult und hatte schon Verbindung mit der Bedienungsmannschaft der Start- und Landeanlage aufgenommen. Eifrig, aber mit großer Sicherheit gab er seine Anweisungen. Die vier jungen Männer, die bereits ihre Eignungsprüfung bestanden hatten, gaben den in vier Gruppen aufgeteilten Neulingen theoretischen Unterricht. Calhoun brauchte so nur zuzuhören und ab und zu Hinweise zu geben. Er fühlte sich bei dieser Tätigkeit nicht besonders wohl. An Einsamkeit gewöhnt bedrückte ihn die Enge, die vielen Menschen nahmen ihm die gewohnte Ruhe. Alle standen sich gegenseitig im Wege und behinderten einander. Während dieser Fahrt waren keine künstlichen Geräusche nötig, um das Schiff mit Leben zu erfüllen.
    Die Lufterneuerungsanlage arbeitete normal, nur einmal fiel die Heizung aus, und die Lufttemperatur sank bis unter den Nullpunkt, ehe der Fehler gefunden und behoben werden konnte.
    Diesmal dauerte die Fahrt nach Weald sieben Tage. Calhoun machte sich wegen dieser Verzögerung große Sorgen, aber andererseits wußte er, daß alle neuen Leute vollständig ausgebildet sein mußten, wenn das Unternehmen kein Mißerfolg werden sollte. Jeder einzelne mußte selbständig alle notwendigen Berechnungen machen und die unerläßlichsten Manöver durchführen. Es blieb nur zu hoffen, daß der Verlust der vier Getreideschiffe in der Zwischenzeit nicht gemerkt worden war.
    Die Katastrophe auf Orede war auf einen Angriff der Darianer zurückgeführt worden; deshalb nahm Calhoun an, daß die Bewohner des Planeten Weald erst einmal ihre Verteidigung stärken und dann erst einen Angriff gegen Dara unternehmen würden. Wenn die Leute aber mit einem Angriff rechneten, würden sie sicher Patrouillenschiffe aussenden, um ein Frühwarnsystem aufzubauen.
    Vor dem letzten Sprung durch das Universum setzte sich Calhoun selbst ans Steuerpult. Er benutzte die Lichtintensitätsberechnung der letzten Reise, obwohl er wußte, daß ein kleiner Sonnenfleck diese Berechnung über den Haufen werfen konnte. Er tat es, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Nach dem Abbremsen war das Schiff noch immer so weit von der Sonne des Systems entfernt, daß die um diese Sonne kreisenden Planeten nur bei starker Vergrößerung durch das Teleskop zu erkennen waren. Jetzt konnte Calhoun Weald selbst ansteuern. Die Entfernung war für den Düsenantrieb zu weit, für Superbeschleunigung aber zu kurz, doch Calhoun entschied sich trotzdem für die letztere Antriebsart, denn nur so konnte er an den Beobachtungsschiffen vorbeikommen, ohne entdeckt zu werden. Er hatte recht damit, denn als die Sterne wieder sichtbar wurden, war das Schiff innerhalb des Schutzgürtels, kaum eine halbe Stunde von den Getreideschiffen entfernt.
    Auf Weald schöpfte keiner Verdacht. Da das Schiff sich im Sprung genähert hatte, nahmen die Radarbeobachter wahrscheinlich an, daß es sich um eins der Beobachtungsschiffe handelte und gaben keinen Alarm.
    Ungläubig starrten die Neulinge durch die Luken auf die reglos im Raum schwebenden Schiffe. Calhoun beorderte seine vier ersten Schüler und vier Neulinge in Raumanzüge und schickte sie zu den Getreideschiffen hinüber. Die Leute waren vorsichtshalber mit langen Leinen verbunden, um jedes Risiko auszuschließen. Es war auch ein riskantes Unternehmen, zwanzig junge Männer, die noch nie den freien Flug im Zustand der Schwerelosigkeit erlebt hatten, gleich zu verantwortungsvollen Aufgaben zu zwingen. Calhoun erinnerte sich an die Angst, die ihn beim ersten Erleben der Schwerelosigkeit fast gelähmt hatte.
    Kurze Zeit später wurden die ersten Schiffe von innen aufgeheizt, und die

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