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TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara

Titel: TS 52: Der Weltraumarzt und die Seuche von Dara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Rötung ihrer Haut und registrierte die Tatsache, daß sie immer häufiger Getränke zu sich nahm. Er sagte nichts, aber um sie besser beobachten zu können, holte er ein Kartenspiel und zeigte ihr einige Tricks. Um noch mehr Zeit zu gewinnen, brachte er ihr ein interessantes Spiel bei, daß ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.
    Um Mitternacht hatte sie das Spiel begriffen und war ganz darin vertieft. Calhoun konnte sie gut beobachten, ohne daß das Mädchen etwas davon bemerkte. Er bemerkte die kleinen Veränderungen, die nur ein geschultes Auge sehen konnte und war äußerst zufrieden mit sich selbst. Beiläufig erwähnte er, daß das Schiff acht Stunden später auf Dara landen würde und eine kleine Ruhepause angebracht wäre. Maril war damit einverstanden, stand auf und ging in die andere Kabine.
    Calhoun hatte nun Zeit, seine Arbeit zu vollenden. Er prüfte die von Maril niedergeschriebenen Zahlen und verglich die ansteigenden Werte von Murgatroyds Pulsschlag und Blutdruck. Die Injektion hatte bei ihm selbst ein leichtes Fieber und starken Durst verursacht – aber auch Maril hatte kurze Zeit danach die gleichen Symptome gezeigt, ohne direkt mit den Krankheitserregern zusammengekommen zu sein. Calhoun hatte sie selbst beim Filtern und Umfüllen des Serums hinausgeschickt, um jede zufällige Übertragung zu vermeiden. Er schlug das Logbuch auf und schrieb einen umfassenden Bericht.
    Er schrieb nieder, daß die eingefrorenen Sporen noch lebensfähig waren und sich im Inkubationsofen rasch vermehrt hatten. Nach einer Injektion mit den daraus gewonnenen Erregern war seine Temperatur stark angestiegen, und ein starkes Durstgefühl war spürbar geworden. Blutdruck und Pulsschlag hatten sich nur geringfügig erhöht, und auch die Körpertemperatur war nach kurzer Zeit wieder auf den Normalwert zurückgegangen. Der wesentlichste Punkt seines Kommentars aber war, daß Maril auch ohne Impfung oder körperlichen Kontakt mit den Krankheitserregern infiziert worden war.
    Calhoun stand auf und reckte sich. Dann folgte er Murgatroyds Beispiel, der auf seinem Polster lag und fest schlief.
     
    *
     
    Um dreizehn Uhr Schiffszeit bremste er das Raumschiff genau an der vorausberechneten Stelle und nahm Verbindung mit der Bodenstelle auf. Wenige Minuten später ruhte das Schiff sicher im Magnetfeld der Landeanlage und wurde ohne Schwierigkeiten eingeholt.
    Eine Stunde nach der Landung, um fünfzehn Uhr Schiffszeit, wurden alle Darianer durch Sondermeldungen der Rundfunksender informiert, daß Calhoun zum Tode verurteilt worden war und sofort hingerichtet werden sollte.

 
7.
     
    Nach Ansicht der Blauhäute waren ausreichende Gründe für die Verurteilung Calhouns gegeben. Maril protestierte gegen dieses Urteil, aber alles schien sich gegen Calhoun verschworen zu haben. Die Aussagen von Calhoun und Maril stimmten in allen Punkten überein, aber gerade diese Tatsache war für die Blauhäute ein gültiger Beweis für Calhouns Schuld.
    Calhoun hatte vier junge Piloten mit auf die Reise genommen, die einzigen einigermaßen ausgebildeten Darianer. Außer diesen vier jungen Männern gab es auf Dara keinen einzigen Menschen, der in der Lage war, ein Raumschiff zu steuern. Calhoun hatte die vier Männer offensichtlich in sein Schiff gelockt, um sie später zu überlisten. Er selbst hatte ja vorgeschlagen, die Männer auszubilden, damit sie auch andere Ziele als Orede ansteuern konnten. Er selbst hatte den Planeten Weald als Ziel gewählt, was allerdings im Interesse der vier Männer gelegen hatte, aber er hatte sie kurz vor dem Ziel mit einem starken Betäubungsmittel überlistet und ihnen die Freiheit genommen. Dann hatte er die für den Angriff vorgesehenen Bakterienkulturen vernichtet und sich der Piloten entledigt.
    Die Anklage stützte sich ganz auf den letzten Punkt. Maril und Calhoun beschworen die Existenz der Getreideschiffe, aber niemand glaubte ihnen diese phantastische Geschichte. Kein einziger dieser hungernden Menschen konnte sich vorstellen, daß sich irgendwo im All Tausende von Tonnen Getreide befanden. Die einzigen ausgebildeten Piloten waren verschwunden. Die Ankläger waren überzeugt, daß Calhoun sich rücksichtslos der betäubten Männer entledigt hatte und nun eine unglaubwürdige Geschichte auftischte.
    Kein Mensch hätte Calhoun angeklagt, wenn er die vier Männer ausgebildet, ihnen bei der Verseuchung von Weald geholfen und sie dann wohlbehalten zurückgebracht hätte. Die Darianer hatten in ihrer

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