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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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Behutsamkeit nicht am Platze, aber er mußte sich hüten, den Verschluß zu verklemmen. Die Kälte wurde schlimmer. Collins schlug zu mit seiner ganzen Kraft, die er in dieser ungeschickten Stellung aufbringen konnte. Die Klappe bewegte sich endlich, als sie schon fast verzweifelt waren. Mit einem plötzlichen Ruck flog die Tür auf. Die Männer bewegten sich in höchster Eile in die Schleuse, füllten sie fast aus und hinter ihnen schloß sich die äußere Tür. Die Innentür öffnete sich etwas leichter als die andere, aber Collins fühlte Blut in seiner Kehle, und Totenblässe überzog ihre Gesichter.
    Sofort rissen sich die Männer gegenseitig die Helme von den Köpfen, in diesen Momenten waren sie wehrlos. Niemals zuvor hatte der Sauerstoff, den sie in hungrigen Zügen einatmeten, so süß geschmeckt. Als sie teilweise wieder zu Kräften gekommen waren, holte Collins eine Fackel hervor und zündete sie an. Licht dehnte sich aus und blendete ihn, und die Männer sahen sich erleichtert um. Owens hatte sie nicht hereingelegt.
    Sie waren im Maschinenraum. Collins spürte, wie ihm Tränen aus den Augen liefen. Sie machten sich an die Arbeit. Die erste Regel war Sicherheit.
    Er entdeckte die Tür, sie war zu, aber unverschlossen. Er holte dies nach, und dann verteilten sie sechs neue Fackeln in den Winkeln des Raumes. Das Licht war ungleichmäßig, aber sie mußten mit dieser Beleuchtung zufrieden sein.
    Hinter seinem Metallschild lag verborgen der gewaltige Plutoniummeiler, der einmal die Viking durch den Raum gebracht hatte. Wenn sich herausstellte, daß die Störung innerhalb des Meilers war, dann waren sie verloren. Aber er fühlte eine gewisse Erleichterung, das Problem war rein technischer Natur. Die Schalter und Skalen waren in verwirrender Menge angebracht – Collins empfand einen gewaltigen Respekt vor den Menschen, die einst diese Technik gehandhabt hatten. Diese Kraft war länger als ein Jahrhundert still gelegen, nachdem sie das Schiff über Pluto hinweg in den interstellaren Raum gebracht hatte.
    Die Männer arbeiteten umsichtig und schnell. Ihre theoretischen Kenntnisse vermischten sich mit schnellausgewerteten Beobachtungen, die Auslese der Schiffswissenschaftler hatte lange Jahre Zeit gehabt, sich für einen Augenblick wie diesen vorzubereiten. Owens stand allein da. Er beobachtete die Männer. Eine gespannte, elektrische Erwartung lag über dem Geschehen, der Meiler wartete auf seinen Einsatz, und die Sterne umschlossen das Schiff.
    Das Team arbeitete verbissen, ganz von dem Problem in Anspruch genommen. Die Stille wurde nur von kurzen Sätzen unterbrochen, mit denen sich die Männer verständigten. Die schlechten Werkzeuge waren hemmend, die ungenügenden Kenntnisse ebenfalls – aber die Verbissenheit ihrer Bemühungen machte alles wieder wett. Sie wollten den Anfang eines neuen Kapitels schreiben.
    Die Zeit verging. Aus Minuten wurden langsam Stunden, und diese bildeten einen Tag. Dann war alles getan, was sie hatten tun können.
    „Soweit ich sehen kann, stimmt alles.“ Webb rieb sich die blutunterlaufenen Augen, und Renaldo nickte.
    „Irgendwer hat die Stangen des Meilers hineingeschoben.“
    Echols, mager und blaß, sagte nichts. Es gab jetzt nur noch eines zu versuchen. Klappte es nicht, dann war alles umsonst gewesen.
    Erschrocken wandte sich Collins an die anderen. „Owens ist verschwunden.“
    Die anderen folgten seinem Blick zur Schleusentür, fast interesselos. Sie hatten keine Zeit, sich über das Verschwinden dieses Mannes aufzuregen. Es war so unwichtig.
    „Er ging nicht durch die andere Tür in das Schiff. Ich arbeitete davor. Er ist außen herumgegangen. Warum?“
    Collins erhielt keine Antwort. Webb trat von seinem Platz zurück, ein Ungewisses Lächeln im Gesicht.
    „Wir sind jetzt fertig. Es kann nichts mehr getan werden.“
    Sie konzentrierten sich nur noch auf ihre letzte Arbeit, die Cadmiumstäbe aus dem Meiler zu ziehen. Einer nach dem anderen glitt heraus, als letzter der von Collins. Nichts geschah. Totenstille. Collins hielt den Atem an. Konnte Malcolm im Kontrollraum seine Anordnungen nicht befolgt haben? Oder hatten sie nicht genau gearbeitet?
    Oder – ein winziges Knacken war in den Apparaten. Es wurde in der klammen Stille vergrößert zu einem Donnern. „Die Zählapparate“, stammelte Collins.
    Mit ansteigender Intensität vermehrten sich die Impulse in Zahl und Stärke. Das Geräusch wurde lauter, stetiger und floß über zu einem Schwirren von gewaltiger

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