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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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flüsterte er gespannt.
    „Innerhalb von zwanzig Nächten stirbt deine Welt und du mit ihr.“ Die Augen Owens’ waren haßerfüllt.
    „Wir werden sie erobern.“
    „Das sind große Worte“, sagte Collins, und sein Messer glitt geräuschlos aus der Scheide.
    „Wenn du denkst, daß wir arme Narren sind, die nur daran glauben, daß die Sterne Götter sind, dann irrst du. Wir wissen und kennen noch andere Dinge, mein unwissender Freund.“
    „Und die wären …“
    „Die Lufttanks!“ Collins drückte sich näher, und sein Herz schlug in seiner Kehle. Was wußte dieser Mann?
    „Wir wissen, daß sie die Luft enthalten, und wir werden eure Welt vernichten, indem wir an den betreffenden Hähnen drehen.“
    Collins wurde schlagartig von dieser furchtbaren Erkenntnis gelähmt. Ehe er sich fassen konnte, flog die Tür krachend auf. Der junge Lanson stürzte herein, wild und schreiend. Er wies auf Owens.
    „Dort ist er. Töte ihn. Bringe ihn um!“
    „Sachte!“ schnappte Collins, „was ist los?“
    „Was?“ flüsterte Lanson heiser, „der Kapitän ist tot. Der Kapitän, dein Vater, ist ermordet worden.“
    Collins starrte ihn an, unfähig, ein Wort hervorzubringen. Langsam und unerbittlich stieg die frostige Raserei durch seinen Körper, füllte seine Adern und seinen Kopf. Durch einen dichten Nebel hindurch sah er die Dinge und warf sich voll Haß hinaus in den Gang. Er ließ seine Fackel bei Owens zurück und den Befehl, ihn rasch in den Kontrollraum zu bringen.
    Er weigerte sich, daran zu denken, was der Tod des alten Mannes jetzt für sie bedeutete. Er erreichte den Kontrollraum und sah seinen Vater. Seine Brust war rot, dort, wo sie das Messer herausgezogen hatten. Die toten Augen waren auf die Sterne gerichtet, er war jetzt vereint mit ihnen.
    „Dad!“ sagte Collins mit sehr dünner Stimme. Er konnte nicht weitersprechen. Das Symbol, das die Männer des Schiffes jahrelang zusammengehalten hatte, war jetzt im Tode wieder ein alter Mann mit schneeweißem Haar. Collins spürte, wie sich eine Hand in die seine stahl. Es war Helen, seine Frau. Sie wußte, daß sie nicht vermochte, ihn zu trösten, aber sie war tapfer genug, es zu versuchen. Er drückte ihre Hand, um Verständnis dafür zu zeigen und wandte sich dann an seine Leute.
    „Wir werden einen neuen Kapitän wählen“, sagte er ruhig. „Ich werde mich nicht vordrängen, aber wenn ich gewählt werde, nehme ich an. Wir haben jetzt andere Probleme.“
    Die Menge murrte, aber Collins ignorierte das. Er bewegte sich zu Owens hinüber, der von Lanson bewacht wurde. Eine volle Minute lang starrte er in Owens Augen, unerbittlich und von grauenhafter Wut geschüttelt. Dann schlug er zu.
    „Wir sind nahe am Maschinenraum. Aber diesmal werden wir durchkommen, denn du wirst uns führen. Verstanden?“
    Lanson bat ihn gepreßt, Owens zu töten.
    „Halt den Mund!“ Ein harter Blick ließ ihn verstummen.
    „Wir brauchen unseren klugen Freund hier. Die anderen wollen unsere Luftzufuhr blockieren. Es ist unsere letzte Chance. Wenn wir einen einzigen Fehler machen, sterben wir.“
    Die Menge zerteilte sich und bewegte sich in den Schatten. Spannung begann den Raum zu erfüllen.
    „Wenn wir aber den Motor nicht klarkriegen, wenn wir glücklich dort unten sind?“
    „Wir müssen es versuchen. Ich sage dir, die Maschinen hätten nie versagen dürfen. Man hat sich an ihnen zu schaffen gemacht. Wenn ein Mann sie ausgeschaltet hat, kann ein anderer sie auch wieder einschalten.“
    Er machte eine Pause.
    „Ich bin gewillt, jeden persönlich umzubringen, der sich mir entgegenstellt.“
    „Ich stehe bereits an deiner Seite, alter Knabe“, sagte Malcolm. Er lächelte nicht. Collins warf ihm einen dankbaren Blick zu und entspannte sich.
    „Allerdings“, sagte er, „beabsichtige ich nicht, irgendwelche heroischen Posen einzunehmen. Ich führe nur an.“
    „Ich werde das kleinere Übel wählen und hierbleiben“, meinte Malcolm und zog sich langsam zurück, „ich kann und muß die Kontrollen überwachen und schalten. Ist das in Ordnung?“
    „Bleibe hier, ja.“
    „Webb, Renaldo, Echols – ihr älteren Männer, die ihr das Wissen noch vom Kapitän habt, kommt ihr mit?“
    Die Männer lächelten ihre Zustimmung. Einer murmelte etwas, das verdächtig nach „endlich“ klang und ging, um seine Ausrüstung zu holen. Die Stimmung des Aufbruchs machte die Männer lebhaft. Collins drehte Owens herum und verdrehte dessen Arm auf dem Rücken. „In Ordnung“,

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