TS 56: Sternenstaub
kann Zwischenfälle geben!“
„Vergiß nicht, daß du mir vor einigen Stunden eine Waffe gegeben hast“, erinnerte ihn Kit. Ihr Vater mischte sich ein.
„Sie ist ein guter Schütze. Und – was die Gefahr betrifft, sie kann deine Arbeit bewachen helfen.“
„Gut. Wir gehen durch die Küche. Das ist der kürzeste Weg. Komm!“
Kit beschaffte sich und ihm in der Küche zwei Lunchpakete, und sie ließen sich auf zwei Hocker fallen. Eine Frau fütterte an einem Tisch ihr Kind. Kit sah Brent bewundernd an, und er genoß diese Blicke.
„Wir sollten uns etwas unterhalten“, regte sie an.
„Du weißt alles, was wichtig ist.“
„Aber nicht über dich.“
„Nichts ist wichtig außer der Tatsache, daß wir das Schiff in unsere Hände bekommen müssen.“
„Woher kommt eigentlich dieses Vistek?“
„Es wächst auf Maiden, und noch nie hat man es auf einem anderen Planeten zum Blühen gebracht. Es ist mit einem Materiesender von Maiden nach Khem IV gebracht worden. Das gleiche haben sie auch mit einer Raumflotte machen können, aber die Gilde hat es bis jetzt noch nicht bemerkt.“
„Der Kaiser auf Maiden ist ein größenwahnsinniger Mann“, warf Kit ein, „mein Vater kennt ihn. Er wird sich nicht scheuen, seine Flotte in ein galaktisches Machtinstrument zu verwandeln.“
„Er könnte sie mit dem Materiesender an jeden beliebigen Platz des Universums transportieren, die Aktionen wären so schnell, daß die Gilde nie eingreifen könnte. Sie könnten Schlüsselplaneten erobern und ihren Machtbereich ausdehnen.“
„Die Folge wäre, daß die Zivilisation stückweise von ihren Schiffen zerstört und ihre Macht immer größer werden würde. Sie haben bereits vier Planeten ausgeplündert.“
„Gehen wir“, sagte Brent hart. Die Geschehnisse, die nur drei auf der gesamten Delilah begreifen konnten, waren so weitreichend, daß jedes Zögern ein Verbrechen war. Wenn ihre Gegner Erfolg hatten, so bedeutete dies den Untergang der von der Erde geschaffenen galaktischen Kultur.
Sie schlüpften durch die Schleuse und bewegten sich wie lautlose Schatten durch das verwirrende System von Gängen und Leitern. Brent nahm die Hand des Mädchens und führte es. Geräusche umgaben sie und übertönten das Geräusch der Schritte. Plötzlich hörten sie Stimmen.
Die Echos machten die Worte fast unverständlich, aber Brent paßte scharf auf. Einzelne Männer murrten. Dann schrie jemand heisere Befehle, das Geräusch eines abgefeuerten Strahlers wurde von einem grellen Schrei abgelöst. Die Mannschaft wollte vermutlich den Overdrive zerstören und ein Offizier, der etwas weiter dachte, hinderte sie daran.
Kits Schulter berührte seine. Sie standen nebeneinander auf einem breiten Träger inmitten der Pfeiler und sahen gespannt in das Ungewisse Dunkel vor ihnen.
„Der Steuermann ist noch beschäftigt, den Kurs zu ändern. Wir werden ihm sofort diese Arbeit abnehmen.“
„Ich habe meine Waffe in der Hand, falls sie diesen Wegkommen sollten.“ Sie lächelte ihm zu. Ihre Gesichter berührten sich fast. Es war ein lächerlicher Platz und eine ungünstige Zeit für solche Dinge, aber Brent ertappte sich plötzlich, wie er Kit mit Hingabe küßte. Sie erwiderte seine Küsse, und ihre Augen waren groß und freudig. Es war gefährlich, denn beide klammerten sie sich mit beiden Händen an die Streben, um nicht in den stählernen Abgrund zu fallen.
„Gehen wir an einen Platz, wo es etwas gemütlicher ist“, sagte Brent. Geräuschlos bewegten sie sich weiter, weg von den lärmenden Stimmen.
Außerhalb der Hauptstadt des Planeten Maiden, auf einer weiten Ebene, standen die silbernen Membranen der Materiesender. Kein Besucher kam jemals zu diesem Platz. Es war verboten. Den interstellaren Reisenden wurde erzählt, daß eine Seuche auf dem Planeten herrsche. Sollte doch einmal ein Fremder diesen Planeten betreten, so verließ er ihn nicht mehr.
Die Bevölkerung Maidens versammelte sich immer dann, wenn die Kommunikatoren Nachricht gaben, auf diesem Platz, und gewaltige Massen Volks erschienen. Raumschiffe kamen aus dem All und stellten sich mit ihren stumpfen Nasen in langen Reihen auf. Der Pöbel drängte sich heran, und die Mannschaften warfen die Schätze der geplünderten Planeten aus den Luken – Juwelen, Gold, feine Gewebe und andere wertvolle Dinge. Dann erschien der Kaiser, und Jubel erfüllte die Luft. Er selbst war bereits mit Schätzen eingedeckt. Er träumte davon, daß die Festung der Banditen, sein Planet,
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