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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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waren als oben, sprachen dafür, ebenso der lange, niedrige, stromlinienförmige Rumpf und die übergroßen Räder.
    Miran schätzte, daß die Nacht hereinbrechen würde, bis die Ving sich auf Schußweite genähert hatten.
    „Vielleicht haben wir Glück und kommen noch einmal mit dem Schrecken davon“, meinte er, während er nervös auf dem Steuerdeck auf und ab schritt, seinen Nasenring befingerte und nervös mit seinem einen Auge zwinkerte. „Es wird noch eine Stunde vergehen, bis der große Mond aufgeht. Und außerdem sieht es so aus, als würde es sich bewölken. Wahrhaftig!“ rief er dem Obersteuermann zu. „Ist das nicht schon eine Wolke, die ich da im Nordosten sehe?“
    „Bei allen Göttern, ich glaube, es ist so!“ erwiderte der Steuermann, der zwar in der angegebenen Richtung nur ungetrübte Bläue zu entdecken vermochte, aber nichtsdestoweniger hoffte, der bloße Wunsch nach Wolken würde genügen, um dem abzuhelfen.
    „O ja, Mennirox ist seinen Gläubigen hold!“ rief Miran. „Wer ihn liebt, soll reichen Nutzen ernten. Buch der Wahren Götter, Kapitel Zehn, Vers Acht. Und Mennirox weiß, wie sehr ich ihn liebe. Mit Zins und Zinseszins.“
    „Wahrhaftig, das weiß er“, bestätigte der Steuermann. „Doch habt ihr euch schon für diesen Fall einen Plan zurechtgelegt?“
    „Allerdings. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist und unsere Silhouette uns nicht mehr verrät, gehen wir über Stag und schneiden ihren Anmarschweg. Sie werden inzwischen wahrscheinlich in gleicher Höhe segeln, um uns, wenn sie uns einholen, zwischen ihr Feuer zu bekommen. Schön, wir werden ihnen die Chance dazu geben, aber auf und davon sein, ehe sie sie ergreifen können. Und zwar werden wir Kurs auf ihre Mitte nehmen und beiden eine Breitseite verpassen. Und ehe sie unser Feuer erwidern können, sind wir vorbei.“
    „Und dann“, brüllte er lachend und schlug sich auf die feisten Schenkel, „werden sie sich wahrscheinlich gegenseitig beschießen, weil jeder den anderen für unser Schiff hält! Was sagt ihr nun?“
    „Mennirox stehe uns bei!“ stieß der erblaßte Steuermann hervor. „Dazu brauchen wir aber eine gehörige Portion Glück!“
    „Wenn wir es nicht mit einem Trick versuchen, sind wir erledigt. Bis zum Morgen haben sie uns eingeholt. Sie sind beweglicher als wir und haben größere Feuerkraft. Und wenn wir auch kämpfen wie die Graskatzen, wir werden unterliegen, und was wir dann zu erwarten haben, das wißt ihr so gut wie ich. Die Ving machen keine Gefangenen.“
    „Wir hätten das Angebot des Herzogs, uns Geleitschutz zu stellen, annehmen sollen“, meinte der Steuermann mürrisch.
    „Was? Und den halben Ertrag der Reise verlieren, weil wir diesem Gauner von Herzog für den Schutz seiner Kriegsschiffe zahlen müssen?“
    „Und wenn schon“, knurrte der Steuermann im Abwenden, so daß seine Worte im Wind verlorengingen.
    Das Donnern eines Geschützes riß Green aus seinen Gedanken. Er blickte hastig um sich, gerade noch rechtzeitig genug, um die Kugel ganz in seiner Nähe vorübersausen zu sehen. Merkwürdigerweise war er nicht erschrocken, obwohl die Wucht, mit der die Kugel kaum fünf Meter von der Steuerbordseite den Boden aufpflügte, erkennen ließ, welchen Schaden ein Treffer angerichtet hätte.
    Die Ving ließen es jedoch bei diesem einen Schuß bewenden. Offenbar war ihnen ihre Munition zu kostbar, und zweifellos hofften sie, daß dieser eine Schuß genügen würde, um den Händler in Panik zu versetzen und ihn zu einer nutzlosen, pulververschwendenden Gegenkanonade zu verleiten. Nutzlos deshalb, weil die Sonne gerade untergegangen war und in wenigen Minuten die kurze Dämmerung der Nacht gewichen sein würde. Miran jedoch brauchte seinen Leuten nicht erst zu sagen, daß sie sich noch zurückhalten sollten. Ohne seinen ausdrücklichen Befehl hätten sie ohnehin nicht daran gedacht, das Feuer zu erwidern. Er schärfte ihnen statt dessen nochmals ein, ja kein Licht zu zeigen und wies sie an, die Kinder unter Deck zu schaffen und zur Ruhe zu ermahnen.
    Dann, nachdem er sich mit einem letzten Blick von der Position seiner jetzt schnell im Dunkel verschwimmenden Verfolger überzeugt hatte, prüfte er noch einmal die genaue Richtung und Stärke des achterlichen Windes und gab dem Obersteuermann und den anderen Offizieren seine weiteren Befehle bekannt, die sie flüsternd an die Mannschaft weitergaben. Währenddessen stand Miran leicht vornübergebeugt und mit gespreizten Beinen

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