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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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von den ersten Bäumen entfernt waren, schoß seine Hand plötzlich hoch und wies Chambris an, auf den Busch zu feuern.
    Aber dieses formlose Etwas, das sich kaum in seiner Farbe von der Vegetation abhob, war keine Wasserkatze. Ein dünner, abgerissener Schrei ertönte. Dann fiel das Wesen zurück und war verschwunden.
    »Bei allen Teufeln, was war das?« wollte Chambris wissen.
    »Ich weiß nicht.« Hume trat ein paar Schritte vor und riß den Nadelbolzen aus dem Baumstamm. »Aber schießen Sie nicht noch einmal – es sei denn, Sie wissen genau, worauf Sie zielen!«

 
5.
     
    Die Feuchtigkeit des nächtlichen Regens hing in den Zweigen und haftete in kleinen Tropfen an Rynchs schwitzendem Leib. Er lag auf einem kräftigen Ast und mühte sich, seinen stoßweise gehenden Atem unter Kontrolle zu bringen. Und er konnte immer noch das Echo der erstaunten Rufe hören, die von den Männern zu ihm empordrangen, die durch den Wald zu den hochgereckten Schwanzfinnen des Rettungsbootes gekommen waren.
    Er versuchte sich darüber klar zu werden, weshalb er gelaufen war. Das waren Angehörige seiner eigenen Rasse, sie würden ihn aus der Einsamkeit einer Welt befreien, auf der er bisher der einzige Mensch gewesen war.
    Aber dieser hochgewachsene Mann – der Mann, der die Gruppe in die Lichtung um das Rettungsboot geführt hatte – Rynch schauderte und krallte sich mit den Nägeln in das Holz. Als er diesen Mann gesehen hatte, waren Traum und Wirklichkeit in ihm plötzlich zusammengestoßen und hatten ihn zu panischer Flucht getrieben. Das war der Mann aus diesem Zimmer – der Mann mit dem Glas!
    Als sein Herzschlag sich beruhigte, begann er etwas zusammenhängender zu denken. Zuerst hatte er den Bau des Beißers nicht finden können. Dann die Spuren auf dem Boden, an der Stelle, wo er gefallen war, und das Rettungsboot – sie waren dagewesen, wie er sich erinnert hatte. Aber nicht weit von dem kleinen Schiff hatte er noch etwas entdeckt – ein Lager mit einem Unterschlupf aus Lianen und Zweigen, und in ihm Besitztümer, wie sie ein Schiffbrüchiger vielleicht gesammelt haben konnte.
    Dieser Mann würde kommen, dessen war sich Rynch sicher, aber er war zu ausgepumpt, um weiterlaufen zu können.
    Nein, die Antwort auf das ganze Rätsel lag bei diesem Mann. Wenn er jetzt auf die Lichtung bei dem Schiff zurückging, riskierte er, daß man ihn gefangennahm – aber er mußte es wissen. Rynch widmete seiner augenblicklichen Umgebung größere Aufmerksamkeit. Das Moos unter den Bäumen hier würde seine Spuren verraten. Aber vielleicht gab es einen anderen Weg. Er musterte die Zweige des benachbarten Baumes.
    Er kam nur mühsam auf diesem Wege von der Stelle, und er schwitzte und zuckte manchmal zusammen, wenn er irgendwelche Baumbewohner aufscheuchte. Und dann stellte er fest, daß bei der Absturzstelle des Rettungsbootes andere warteten.
    Er preßte sich an einen Baumstamm, als er ein rundes Etwas sah, das sich über ihm an den Baum drängte. Er war überzeugt, daß das Wesen mindestens ebenso groß war wie er, wenn es sich auch jetzt zusammengerollt hatte. Seine drohenden Klauen verrieten ihm, daß es ein sehr ernst zu nehmender Gegner sein konnte.
    Als es keinerlei Anstalten machte, ihm zu folgen, begann Rynch zu hoffen, daß es nur sein eigenes Versteck verteidigt hatte. Ohne den seltsamen Ball aus den Augen zu lassen, zog der Mann sich langsam zurück, Schritt für Schritt, sorgfältig das fremde Wesen beobachtend, ob es seine Stellung veränderte. Aber es regte sich nicht von der Stelle, und er wagte es, auf dem Boden angelangt, um den Stamm herumzugehen, dabei nach irgendwelchen Lauten von oben lauschend. Jetzt blickte er geradewegs auf das Lager hinüber.
    Ein anderes Wesen verbarg sich in dem düsteren Unterschlupf dort, ebenso wie jener formlose Ball dort oben auf dem Baum Wache hielt! Nur hatte jenes zweite Wesen nicht den zusätzlichen Schutz der Blätter. Es war vielgliedrig, seine langen Arme hingen bis zu den gebeugten Knien hinunter, und sein äußerer Umriß erinnerte entfernt an den eines Menschen – wenn es Menschen gab, die mit so dichtem Pelz bedeckt waren.
    Der Kopf schloß unmittelbar an den Schultern an, als besäße dieses Wesen einen sehr kurzen Hals – oder vielleicht sogar gar keinen – er hatte etwa die Form einer Birne, deren konisch zulaufendes Ende zum Rücken wies. Die Augen und die Nase waren an der Breitseite zusammengedrückt, und der breite Mund vervollständigte das Zerrbild.
    Die Augen

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