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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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zurückgeschleudert und blieb keuchend auf dem Rasen liegen. Er arbeitete sich hoch und näherte sich erneut der Öffnung, die er sah, und die doch keine war.
    Vye schloß die Augen. Er war jetzt sehr müde – müde und schläfrig – vielleicht war das auch eine Wirkung der Schmerztabletten. Trotzdem hörte er die Schreie des Mannes, der immer wieder gegen die unsichtbare Sperre anrannte, zuerst Schreie der Wut und des Ärgers, dann Schreie der Angst, bis sie in ein gleichmäßiges Heulen übergingen, das nicht enden wollte, bis auch der letzte Versuch fehlschlug …
     
    *
     
    »Wir haben hier den Bandbericht von Ras Hume, Raumjäger der Gilde.«
    Vye musterte den Offizier in der schwarz-silbernen Uniform der Weltraumpatrouille, den nur die kleine grüne Nadel als einen Angehörigen des Ex-Te-Corps auswies, mit feindseligem Blick.
    »Dann kennen Sie die Geschichte ja.« Er hatte sich vorgenommen, nichts hinzuzufügen und keinerlei Erklärungen abzugeben. Vielleicht hatte Hume ihn rehabilitiert. Nun gut, er wollte nichts anderes, als daß man ihn ungehindert seiner Wege gehen ließ und ihn nicht mehr an Jumala – und Ras Hume – erinnerte.
    Er hatte den Jäger nicht mehr gesehen, seit man sie beide an der Pforte in den Gleiter der Raumpatrouille geladen hatte. Wass war aus dem Tal gekommen, ein abgestumpftes, geistloses Geschöpf, immer noch unter dem Einfluß jener fremden Macht, die ursprünglich die Falle aufgebaut hatte. Soweit Vye informiert war, hatte der Lord seine Erinnerung noch nicht wiedergefunden – würde sie vielleicht nie mehr wiederfinden. Und hätte Hume nicht jene selbstanklägerische Aussage auf Band gesprochen, wäre er vielleicht entkommen. Sie hätten ihn verdächtigen können – aber Beweise hätten sie keine gehabt.
    »Sie weigern sich also nach wie vor, eine Aussage zu machen?« Der Offizier musterte ihn grimmig.
    »Ich habe meine Rechte.«
    »Sie haben ein Recht auf Entschädigung – eine namhafte Entschädigung, Lansor.«
    Vye zuckte die Achseln.
    »Ich stelle keinen Anspruch und mache keine Aussage«, wiederholte er. Und er hatte die Absicht, keine andere Antwort zu geben, so oft sie ihn auch fragten.
    Das war nun schon der zweite Besuch seit zwei Tagen, und er war dessen langsam müde. Vielleicht sollte er wirklich tun, was seine Vernunft ihm eingab und verlangen, nach Nahuatl zurückgeführt zu werden. Nur dieser seltsame, unerklärliche Wunsch, wenigstens Hume zu sehen, hielt ihn davon ab, die Forderung zu stellen, die sie nicht ablehnen durften.
    »Ich würde mir das an Ihrer Stelle gut überlegen«, riet der Beamte.
    »Die Unantastbarkeit der Person …« Vye grinste beinahe, als er das herunterleierte. Zum erstenmal in seinem Leben voller Enttäuschungen konnte er diesen Satz anwenden. Er sah, daß der Beamte die Lippen verzog, aber dennoch behielt er seinen unpersönlichen Ton, als er in den Interkom sprach.
    »Er weigert sich, auszusagen.«
    Vye wartete, was der andere jetzt tun würde. Damit sollte die Unterhaltung eigentlich zu Ende sein. Statt dessen schien aber die Amtsmiene plötzlich von dem Offizier abzufallen. Er holte eine Packung Zigaretten aus der Tasche, bot Vye daraus an, der dankend ablehnte, und brachte eines der weißen Stäbchen durch einen kräftigen Zug zum Glimmen. Dann schob sich die Kabinentür auf, und Vye fuhr mit einem Ruck auf, als Ras Hume eintrat, den Kopf mit einer mächtigen Bandage umwickelt.
    Der Offizier machte eine Handbewegung auf Vye hin, als wäre er froh, dem anderen ein Problem übergeben zu können. »Sie hatten vollkommen recht. Tun Sie mit ihm, was Sie wollen.«
    Vye blickte vom einen zum anderen. Warum hatte man Hume nicht verhaftet? Oder sollten die Beamten der Raumpatrouille es vielleicht nicht für nötig halten, ihn an Bord des Schiffes hinter Schloß und Riegel zu halten, wo ihm ein Entkommen ohnehin nicht möglich war? Und dennoch benahm sich der Jäger nicht wie ein Gefangener. Er flegelte sich in einen Sessel und nahm die Zigarette, die Vye abgelehnt hatte.
    »Sie weigern sich also, eine Aussage zu machen«, grinste er.
    »Sie tun ja gerade, als wollten Sie, daß ich eine mache!« Vye war von dieser plötzlichen Wendung so verblüfft, daß das beinahe kläglich klang.
    »Wenn ich bedenke, wieviel Zeit und Mühe aufgewendet wurde, um Sie in eine Lage zu bringen, uns diese Aussage zu machen, muß ich gestehen, daß ich etwas enttäuscht bin.«
    » Uns diese Aussage zu machen?« wiederholte Vye.
    Der Beamte nahm die Zigarette

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