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TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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anderen Empfindung als erregter Neugierde. »Gerade jetzt hier zu sein, ist doch ein Privileg, wie man es nicht um ein Vermögen kaufen kann. Die Tridi-Stationen werden sich um unsere Berichte reißen.«
    Was das damit zu tun hatte, war Vye zwar unklar, aber der Einwand stimmte Chambris sofort um.
    »Die Tridis«, wiederholte er, und sein Ärger schien blitzartig zu schwinden. »Ja, natürlich, das ist sozusagen eine historische Gelegenheit.«
    Hatte Yactisi gelacht? Seine Lippen hatten sich nur so eine winzige Spur verzogen, daß Vye das eigentlich kein Lächeln nennen konnte. Aber Starns schien jetzt jedenfalls die richtige Methode gefunden zu haben, mit Chambris umzugehen. Und dann war es wieder dieser kleine unscheinbare Mann, der Hume seine Dienste anbot.
    »Ich verstehe etwas vom Interkom, Jäger. Soll ich den Funkspruch durchgeben und mich um das Gerät kümmern, bis Sie wiederkommen? Ich finde«, fügte er vielsagend hinzu, »es wäre nicht gerade günstig, wenn Ihr Träger das jetzt übernähme.«
    So kam es, daß Starns die Funkkabine des Raumschiffes betrat und dort den Funkspruch an die Raumpatrouille absetzte, während Rovald in einer Lagerzelle desselben Schiffes eingeschlossen wurde, bis die Vertreter von Gesetz und Ordnung kamen. Während Hume mit Hilfe Vyes den Gleiter für die neue Expedition ausrüstete, trat Yactisi zu ihm.
    »Haben Sie einen bestimmten Plan für Ihre Suchexpedition?«
    »Ich will in nördlicher Richtung fliegen. Wenn sie schon so lange unterwegs sind, daß sie das Vorgebirge erreicht haben, sehen wir sie vielleicht klettern. Wenn nicht, gehen wir zum Tal hinauf und warten dort auf sie.«
    »Sie meinen nicht, daß man sie wieder freilassen wird, nachdem man sie – äh – bearbeitet hat?«
    Hume schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir wären auch noch nicht frei, Mr. Yactisi, wenn wir nicht unverschämtes Glück gehabt hätten.«
    »Ja, wenn Sie uns auch darüber keine Einzelheiten genannt haben, Jäger.«
    Hume legte den Nadler beiseite, den er gerade frisch geladen hatte. Er musterte Yactisi.
    »Wer sind Sie?« Seine Stimme klang leise, und dennoch schwang etwas mit, was Vye nicht identifizieren konnte – beinahe ein drohender Unterton.
    Der große schlanke Zivilist lächelte – das erste Mal, daß Vye sich erinnern konnte, ihn nicht ernst und würdevoll blicken zu sehen. »Ein Mann mit vielseitigen Interessen, Jäger – wollen wir es für den Augenblick dabei belassen? Ich kann Ihnen aber versichern, daß Wass nicht zu diesen Interessen gehört – wenigstens nicht in dem Sinne, wie Sie vermuten.«
    Graue Augen bohrten sich in braune, hielten den Blick des anderen fest. »Ich glaube Ihnen. Aber ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt – die Frage ist nur, wieviel Sie uns gesagt haben. Später müssen Sie mehr erzählen – darüber sind Sie sich doch im klaren?«
    »Ich habe nie etwas anderes gedacht.« Hume legte den Nadler unter das Armaturenbrett des Gleiters. Wieder lächelte Yactisi, und diesmal hatte Vye das Gefühl, daß auch er in dieses Lächeln miteinbezogen war.
    Hume äußerte sich überhaupt nicht. »Das wäre es«, war alles, was er zu seinem Begleiter sagte. »Wollen Sie immer noch mitkommen?«
    »Wenn Sie gehen wollen – allein schaffen Sie das nicht.« Niemand konnte es mit dem Tal und gleichzeitig mit Wass und seinen Männern aufnehmen.
    Hume schwieg. Sie hatten sich nach ihrer Rückkehr in das Safarilager kurz ausgeruht, und Vye war mit Kleidung aus Humes Koffern versorgt worden, so daß er jetzt die Uniform der Gilde trug. Er war auch bewaffnet, seit er sich Rovalds Waffengurt angeeignet hatte und besaß nun ebenfalls einen Nadler und eine Strahlpistole. Wenigstens waren sie auf dieser Rettungsexpedition mit allen Hilfsmitteln versehen, die das Lager bot.
    Am frühen Nachmittag erhob sich der Gleiter wieder in die Luft, und die über ihnen kreisenden Leuchtkugeln stoben vor ihnen auseinander. In den Reihen der blauen Tiere, die nach wie vor das Lager umstanden, änderte sich nichts. Sie warteten geduldig – daß die Barriere abgeschaltet wurde oder jemand aus dem Lager sich aus ihrem Schutz hinauswagte.
    »Sie sind dumm«, stellte Vye fest.
    »Nein, nicht dumm – sie sind nur auf eine bestimmte Tätigkeit eingestellt«, widersprach Hume.
    »Was bedeuten könnte, daß die Intelligenz – wer oder was auch immer sie sein mag – die hinter ihnen steht, ihre Befehle nicht ändern kann.«
    »Möglich. Ich würde sagen, daß

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