Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 60: Gehirnwäsche

TS 60: Gehirnwäsche

Titel: TS 60: Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
diesem Jäger abzurechnen, von ihm eine Antwort zu fordern, was seine Anwesenheit hier zu bedeuten hatte und Genugtuung dafür zu verlangen, daß man ihn wie eine Marionette für die Zwecke irgendeines anderen herumgeschoben hatte.
    Jetzt war sein Ziel, Wass zu finden, die Patrouille herbeizurufen und das Geheimnis des Sees aufzuklären. Er versuchte, sich darüber klar zu werden, weshalb er so dachte, fand aber keine Antwort.
    Sie schwiegen beide, als sie das verlassene Lager von Wass hinter sich ließen und über die schwarzen Wälder dahinglitten, auf das Lager der Safari zu. Ebenso wie sie ungehindert das Tal hatten verlassen können, wurden sie auch jetzt von den geheimnisvollen Leuchtkugeln nicht belästigt.
    Aber die Lichter waren da – sie hingen in einer schimmernden Wolke vor ihnen, als die Maschine im ersten Licht der Dämmerung den Wald hinter sich ließ. Ein Kranz von Leuchtkugeln kreiste über dem Lager wie Geier über einem Aas.
    Hume steuerte geradewegs auf sie zu, und diesmal öffnete sich der tanzende Kreis weit vor ihnen. Vye blickte nach unten. Wenn das Grau des Morgens auch kaum mehr als ein erster Lichtstreif am Horizont war, so waren doch jene dunklen Flecken gerade außerhalb der Kraftfeldmauer nicht zu übersehen. Die Lichter oben, die Tiere unten – das Safari-Lager war umstellt und befand sich im Belagerungszustand.

 
12.
     
    »Sie können nur einen Weg genommen haben – auf die Berge zu.« Hume stand zwischen den Kuppelzelten und sah die vier Männer an, die drei Zivilisten und Rovald. »Sie sagen, es sind sieben Tage Planetenzeit vergangen, seit ich von hier wegging. Folglich können sie maximal fünf Tage unterwegs sein. Wir müssen sie also, wenn möglich, aufhalten, ehe sie jenes Tal erreichen.«
    »Eine phantastische Geschichte.« Chambris trug den beleidigten Ausdruck eines Mannes zur Schau, der nicht gewohnt ist, daß etwas anders verläuft, als er geplant hat. Dann sah er Humes Blick und setzte hinzu: »Nicht, daß wir Ihren Bericht anzweifeln, Jäger. Diese Bestien dort draußen sind ja der beste Beweis. Aber nach Ihren eigenen Worten ist Wass ein außerhalb der Gesetze stehender Lord, der sich aus verbrecherischen Gründen auf diesem Planeten aufhält. Wissen Sie denn überhaupt, daß er sich wirklich in Gefahr befindet? Sie und dieser junge Mann waren nach Ihren eigenen Angaben mitten in dem. feindlichen Territorium und haben es unverletzt wieder verlassen.«
    »Durch eine Folge glücklicher Umstände, die sich vielleicht nie wiederholen werden.« Hume war geduldig, zu geduldig, schien Rovald zu denken. Seine Hand bewegte sich, er hielt einen Strahler, so daß eine leichte Handbewegung genügte, einen flammenden Blitz auszusenden.
    »Ich sage, lassen wir das Geschwätz und suchen wir den Lord.«
    »Das werde ich auch – nachdem ich die Patrouille verständigt habe.«
    Rovalds Strahler war jetzt direkt auf Hume gerichtet. »Die Patrouille bleibt aus dem Spiel«, befahl er.
    »Jetzt reicht es mir aber.« Das war Yactisi, und in seiner Stimme klang plötzlich eine Autorität, die keiner in ihm vermutet hatte. Als ihre Aufmerksamkeit sich ihm zuwandte, war er bereits in Aktion getreten.
    Rovald schrie auf, die Waffe fiel ihm aus der Hand, einer Hand, die sich bereits zu röten begann. Yactisi hielt die elektrische Angelrute für einen zweiten Schlag bereit. Das war aber nicht mehr notwendig. Vye hob den Strahler auf, der neben ihm zu Boden gefallen war.
    »Ich gebe jetzt den Funkspruch an die Raumpatrouille durch und versuche dann, Wass zu finden«, erklärte Hume.
    »Sehr vernünftig«, lobte Yactisi trocken. »Sie vermuten also, daß Sie jetzt gegen diese unbekannte Kraft im Tal immun sind?«
    »So scheint es.«
    »Dann müssen Sie natürlich gehen.«
    »Warum?« mischte Chambris sich zum erstenmal ein. »Angenommen, er ist doch nicht immun? Angenommen, er gerät ein zweites Mal in die Falle und kommt nicht mehr heraus? Er ist unser Pilot – oder wollen Sie bis ans Ende Ihrer Tage hierbleiben?«
    »Dieser Mann ist auch Pilot«, Starns deutete auf Rovald, der sich über die schmerzende Hand strich.
     »Da er auch einer von diesen Verbrechern ist, kann man ihm nicht vertrauen«, fuhr Chambris hoch. »Jäger, ich verlange, daß Sie uns sofort von diesem Planeten in Sicherheit bringen! Ich will Ihnen auch gleich sagen, daß ich Sie und die Gilde verklagen werde. Eine Jagdwelt, auf der wir die Gejagten sind!«
    »Aber, Chambris!« Starns zeigte keinerlei Anzeichen irgendeiner

Weitere Kostenlose Bücher