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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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diese verdammten Schlingen! dachte Slade mit grimmigem Humor.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Männer, die offensichtlich Soldaten waren. Während der bewegten Ereignisse in Caldras Wohnung hatte er einige von Geeans Soldaten gesehen, aber in der Aufregung hatte er sich ihr Aussehen nicht einprägen können. Nun sah er sie ganz deutlich, deutlicher als ihm im Augenblick lieb war.
    Die Männer hatten angespannte, aber gleichgültige Gesichter. Nur zwei von ihnen lächelten ironisch, und der eine machte wohl eine komische Bemerkung, denn die anderen lachten daraufhin kurz auf. Alle blieben jedoch sehr wachsam, obwohl sie in der Überzahl waren und von dem gefesselten Gefangenen nichts zu befürchten hatten.
    Slade wurde auf den Bauch gerollt, so daß er kaum noch etwas sehen konnte. Die beiden Waffen, das Messer und alle anderen in seinen Taschen befindlichen Gegenstände wurden ihm abgenommen und in einen kleinen Sack gesteckt. Erst dann machte sich einer an dem kleinen Schloß der Metallschlinge zu schaffen und befreite Slade von dem furchtbaren Druck des dünnen Stahlbandes.
    Michael Slade stand auf und rieb sich die Arme. Er atmete tief durch, denn die Schlinge hatte ihm die Lungen zusammengepreßt und das Atmen erschwert.
    Seine Verfolger hatten es offenbar sehr eilig. Sie drückten ihm die Handgriffe eines Fluggerätes in die Hände und wiesen wortlos auf einen Mann, der ebenfalls sein Gerät aufnahm.
    Slade sah, wie der Mann das Gerät über seinen Kopf hob und sich mit Leichtigkeit vom Boden erhob. Der glänzende Zylinder drehte seine Spitze in verschiedene Richtungen, schien sich dann aber auf geheimnisvolle Weise auszurichten und glitt mit zunehmender Geschwindigkeit vorwärts.
    „Jetzt du!“ sagte einer der Männer barsch und gab Slade ein unmißverständliches Zeichen. Der hatte allerdings mit starken Hemmungen zu kämpfen. Er befürchtete, das Fluggerät erst gar nicht über den Kopf zu bekommen, doch zu seinem großen Erstaunen ließ sich der schwer aussehende Zylinder mit Leichtigkeit heben. Das genügte aber nicht, um seine Sorgen zu zerstreuen. Er hatte Angst, daß der plötzliche Ruck seine Arme aus den Gelenken reißen könnte. Außerdem war er sicher, daß er keine zehn Minuten durchstehen würde. Er war kein großer Sportler, und besonders Klimmzüge waren nicht gerade seine Spezialität. Er war einfach nicht stark genug, um lange an den Griffen hängen zu können.
    Es kam aber ganz anders, als er angenommen hatte. Er brauchte sich absolut nicht anzustrengen, und es gab auch keinen unangenehmen Ruck. Ein Gefühl wunderbarer Leichtigkeit durchströmte seinen Körper. Das Fluggerät trug ihn nicht im eigentlichen Sinne, sondern strahlte eine Kraft aus, die ihn gewichtslos machte. Er schwebte mit wunderbarer Leichtigkeit in die Höhe und wußte nicht recht, ob er dieses Abenteuer bedauern oder begrüßen sollte.
    Über sich sah er den glänzenden Metallzylinder. Das ist also keine Flugmaschine, sondern ein Gerät, das meinen Körper leicht macht, dachte Slade. Ich bin ein Teil dieser Maschine geworden und bleibe es, bis sich meine Hände von den Griffen lösen. Er erinnerte sich daran, wie die Zylinder langsam zu Boden geglitten waren, als die Jäger die Griffe losgelassen hatten. Mensch und Maschine bildeten demnach eine Einheit.
    Welche Kraft bewirkte dieses Wunder? Vielleicht eine geheimnisvolle Verbindung des menschlichen Nervensystems mit dem Gerät? Für Slade war es unfaßbar, daß ein so simpel aussehender Metallzylinder die Gesetze der Schwerkraft aufheben konnte.
    Er erkannte plötzlich, daß diese Flugapparate große Ähnlichkeit mit dem von ihm gefundenen Gerät hatten. Er blickte zurück, konnte aber nichts erkennen, so gut hatte er den Zylinder mit dem Handrad versteckt.
    Das bedeutete für ihn eine gewisse Erleichterung. Alles schienen die Jäger demnach nicht zu wissen. Das große Wunder seines Erlebens brachte ihn jedoch bald wieder auf andere Gedanken. Die Menschen dieser Welt hatten anscheinend die verborgensten Geheimnisse der Natur entdeckt. Sie konnten geistige Kräfte in mechanische Energien umwandeln und so die wunderbarsten Ziele erreichen.
    Die Jäger bildeten einen Kreis, aus dem es kein Ausbrechen gab. Sie hingen mühelos an ihren Geräten und beobachteten ihren Gefangenen argwöhnisch. Irgendwie paßte sich Slades Flugrichtung der Richtung der anderen Maschinen an. Entweder übten die anderen Männer einen Einfluß auf das Gerät aus, oder alle Apparate richteten

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