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TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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durch die geschlossenen Lider. Von Panik ergriffen, gab er dem schwebenden Gerät einen kräftigen Stoß.
    Der Apparat glitt etwa dreißig Meter durch die Luft und blieb in der Schwebe. Die Intensität der drei leuchtenden Punkte ließ jedoch keinesfalls nach. Der Abstand machte überhaupt keinen Unterschied.
    Die Strahlen stachen und brannten unbarmherzig. Das Licht wird meine Augen zerstören, mich blind machen! dachte Slade entsetzt und rannte mit langen Schritten hinterher. Ich muß den Apparat umdrehen, so daß die Strahlen nicht mehr in meine Augen treffen können.
    Keuchend packte er den Zylinder und drehte ihn um. Es gelang ihm ohne große Mühe. Die furchtbare, angsterregende Verbindung der drei Punkte mit seinen Augen war unterbrochen; das Gerät taumelte in der Luft und schwebte wie ein Ballon zu Boden.
    Hastig schob er das Gerät in einen Busch und bedeckte es mit abgefallenen Zweigen. Zitternd sank er zu Boden und legte sich flach auf den Rücken. Er beruhigte sich allmählich und erkannte, daß im Grunde nichts Gefährliches geschehen war. Er hatte sich ins Bockshorn jagen lassen, das war alles. Seine Augen waren so gut wie zuvor, hatten demnach keinen Schaden erlitten. Zu seiner Entschuldigung konnte er sich sagen, daß er etwas Einmaliges erlebt hatte. Das Gerät reagierte auf seinen Blick und ging offenbar eine geistige Verbindung mit ihm ein. Das war ein unfaßbares Wunder.
    Den Zweck des Apparates hatte er allerdings noch nicht herausgefunden, und er hatte auch keine Lust, weitere Experimente zu machen. Der Schreck saß ihm noch immer in den Gliedern. Außerdem wurde es schnell dunkel.
    In dieser Nacht schlief Slade fest und traumlos. Als er die Augen aufschlug, kam die Sonne gerade über den östlichen Horizont und überflutete die Welt mit rötlich leuchtenden Strahlen.
    Er stand auf, reckte sich und wusch sich im kühlen Wasser des in der Nähe vorbeirauschenden Baches. Dann sammelte er einige eßbare Früchte und frühstückte. Seine Gedanken beschäftigten sich unablässig mit dem Gerät. Er hatte keine Angst mehr. Gleich nach dem Essen wollte er den wunderbaren Apparat näher untersuchen und weitere Experimente machen. Er dachte auch an die unbestimmbare Bewegung, die ihn am Vortage erschreckt hatte. Was konnte das nur gewesen sein?
    Ein leises, pfeifendes Zischen schreckte ihn aus seinen Gedanken. Slade sprang auf, gerade in dem Augenblick, als etwas die Stelle traf, auf der er eben noch gesessen hatte.

 
9.
     
    Er fuhr herum und starrte auf den Gegenstand. Es war eine aus glänzendem Metallband gefertigte Schlinge, die sich beim Aufprall automatisch zusammenzog.
    Slade konnte sich nicht lange mit der Betrachtung der Schlinge aufhalten, denn schon wieder hörte er ein zischendes Geräusch. Er duckte sich und sprang gleichzeitig zur Seite. Eine Schlinge prallte von seiner Schulter ab und rollte sich zusammenziehend über den Boden.
    Er raste mit langen Sätzen auf das schützende Buschwerk zu, verfolgt von einem Regen von Schlingen. Beim Laufen riskierte er einen Blick nach oben und erkannte den Ursprung der unheimlichen Schlingen.
    Die Gegner waren menschliche Wesen. Sie hingen an Fluggeräten, die sie anscheinend mühelos in jede gewünschte Richtung dirigieren konnten.
    Ab und zu bewegte sich eins dieser Wesen. Wegen der großen Entfernung konnte Slade den Grund dieser Bewegungen nicht erkennen, aber jedesmal kam eine neue Schlinge herangezischt und sagte ihm recht eindeutig, was die Bewegungen bedeuteten.
    Er fühlte Entsetzen in sich aufsteigen. Was war das? Wer waren diese Leute, und weshalb jagten sie ihn mit den furchtbaren Schlingen? Leears Warnung fiel ihm ein. Waren das etwa die Stadtjäger, vor denen Leear gesprochen hatte?
    Die Jäger kamen nicht näher heran und verließen sich völlig auf ihre automatischen Schlingen, die sie aus der großen Entfernung mit erstaunlicher Sicherheit auf ihr Opfer warfen.
    Slade schätzte die Entfernung auf tausend Meter. Selbst wenn seine Pistolen funktionierten, würde er sie nicht gebrauchen können. Er suchte krampfhaft nach einem Fluchtweg. Nur Wald oder dichtes Buschwerk konnte ihn retten, aber der nächste Wald war mindestens zehn Kilometer entfernt, und die auf der Ebene wachsenden Büsche boten keinen ausreichenden Schutz.
    Trotzdem wollte er sich nicht verloren geben. Die Büsche und Sträucher waren nur klein und weit verstreut, aber mit etwas Glück würde er ihre Deckung ausnutzen und vielleicht den Wald erreichen

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