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TS 62: Das Rätsel der Venus

TS 62: Das Rätsel der Venus

Titel: TS 62: Das Rätsel der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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einigermaßen glimpflich abgegangen – abgesehen von ein paar Knochenbrüchen und einer Beule am Kopf.“
    Ignatz sah sich langsam um und entnahm seinen trägen Reaktionen, daß man ihn irgendwie narkotisiert haben mußte. Er befand sich in einem kleinen Zimmer, und sein Bett war ein exaktes Ebenbild – in verkleinerter Ausführung – von Jerrys Bett. Aber es war kein Krankenhauszimmer.
    Jerry grinste. „Sie hatten Angst, du würdest die ganze Stadt verhexen, und ich verlangte immer wieder nach dir – da mußten sie uns wohl oder übel in das kleine Haus von Old Barclay bringen, das er einmal in der Nähe von Hellonfire gekauft hat. Ich habe nur gewartet, bis du wieder einigermaßen auf dem Damm warst, um Besucher empfangen zu können.“ Er hob die Stimme. „Heh, Schwester, sagen Sie, daß hier alles klar ist.“
    Mit diesen Worten sprang die Tür auf, und der ‚Alte’ kam herein. „Nun, ist auch höchste Zeit. Völlig fit, würde ich sagen.“
    „Ja, fit genug, um in Ihr verdammtes Säuferheim zurückzugehen.“
    Der Alte grinste. „Nein, diesmal nicht. Ich habe mir etwas anderes ausgedacht. Haben Sie den Titel auf das New Hampshire-Haus noch? Gut. Den nehme ich zurück, und dafür bekommen Sie dieses Sumpfhaus. Hier sollte dieses Biest eigentlich keinen Unfug stiften können. Und ich gebe Ihnen den guten Rat. Ihr Geld in Aktien anzulegen.“
    „Dann bringen Sie mich also nicht zur Erde zurück? Haben wohl Angst, daß Ihr Schiff dabei draufgehen könnte?“
    Barclay schüttelte den Kopf. „Das Schiff sorgt mich weniger. Aber ich brauche einen neuen Filialleiter – wenn Sie den Posten haben wollen.“
    Jerry nahm das sehr gefaßt hin. „Und wo steckt der Haken?“
    „Nirgends. Pech oder nicht – Sie können etwas und verstehen sich auf Raketen. Lassen Sie Ihr Maskottchen hier, dann klappt alles herrlich.“ Er erhob sich unvermittelt. „Sie bekommen Besuch.“
    „Vergessen Sie nicht, was ich wegen …“ fing Jerry an, aber da stand sie schon unter der Tür.
    „Hallo, Jerry. Wieder auf dem Damm?“
    Ignatz grunzte, während Jerry sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. „Und Durnall?“
    „Dem geht’s gut.“ Anne setzte sich neben ihn. „Reden wir nicht mehr von ihm. Pete ist ein netter Kerl, aber ich mag Männer nicht, die sich von Frauen herumkommandieren lassen – so wie er von mir.“
    Jerry verdaute das langsam, während Ignatz seine Verbände verfluchte. Jetzt war für ihn die Zeit, in seinen Sumpf zurückzugehen, damit Jerry niemals wieder den Fehler machen konnte, ihn mit nach draußen zu nehmen. Aber die Verbände fesselten ihn an sein Bett.
    Anne zog jetzt das kleine Bett an sich heran und strich Ignatz mit der Hand über den Rücken. „Du wirst natürlich hier draußen wohnen müssen und jeden Tag mit dem Hubschrauber nach Hellas fliegen, aber ich kümmere mich schon um Ignatz. Er ist uns jetzt eine Menge Glück schuldig.“
    „Ich – “ Jerry warf einen Seitenblick auf Ignatz. „Du weißt ja, was dein Vater von ihm denkt.“
    Sie lächelte. „Dad hat sich das alles schon zurechtgelegt. Weißt du, ich habe nämlich etwas aus dem Sumpf mitgebracht, und als ihm klar wurde, daß ich es zu behalten gedachte, gab er auf.“ Sie griff in eine kleine Tasche und brachte den spitzen Kopf eines zweiten Zloaht zum Vorschein. „Darf ich vorstellen – Ichabod.“
    Jerry hätte sich beinahe verschluckt. „Ja da soll doch …“, und dann war er plötzlich sehr beschäftigt.
    Ignatz sehnte sich nach einer Zigarette, aber überwand sich und drehte sich höflich zur Seite.

 
Sirenen des Alls
    (TERROR OUT OF SPACE)
von Leigh Brackett
     
1.
     
    Lundy flog den Raumer ganz allein. Er saß schon so lange am Steuer, daß seine untere Körperhälfte beinahe abgestorben war. Der perlgraue Himmel der Venus zog in zerrissenen Wolkenfetzen an den Luken des Raumers vorbei. Die Raketen dröhnten. Die Nadeln zuckten unruhig über die Skalen der Instrumente. Die mit magnetischen Strömen gesättigte Venusatmosphäre machte jede Navigation nach Instrumenten zu einem höchst problematischen Unterfangen.
    Jackie Smith saß immer noch reglos im Sessel des Kopiloten. Hinter der verschlossenen Tür zu der winzigen Kabine konnte Lundy hören, wie Farrell tobte und schrie.
    Er schrie nun schon lange. Genau genommen seit dem Augenblick, wo die Wirkung der Avertinspritze nachgelassen hatte, die Lundy ihm verabreicht hatte. Seitdem kämpfte er gegen die Fesseln an und schrie – ein heiseres Brüllen wie

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