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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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Dreivierteltakt zu drehen begannen. Als sie zurückblickte, konnte sie Mack nicht mehr sehen.
    Sie schaltete auf Düsenantrieb um und nahm Kurs nach Süden. Der arme Mack! Sie mußte unwillkürlich lachen, als der Flugwagen durch die Nacht dahinschoß und sie sich daran erinnerte, wie er mit dem Kopf nach unten in der Falle hing, die die Männer von Herzland ihm gestellt hatten.
    Sie fragte sich, warum sie keine Spur von den Goten- und Germanenstämmen gesehen hatte, die um diese Zeit eigentlich die schlesischen Wälder bewohnen sollten. Wahrscheinlich, entschied sie, waren es viel zu wenige in einem viel zu großen Gebiet, als daß sie zufällig hätte auf sie stoßen können.
    Aber die Tatsache, daß die Amazonen von Herzland ihre Männer als Wilde kleideten, wenn sie in den Wäldern zu tun hatten, wies auf etwas anderes hin. Die Eingeborenen konnten in der Nähe sein, waren aber vielleicht von den Waffen der interplanetarischen Piraten erschreckt worden. Die Kostüme aus Tierfellen waren vielleicht gewählt worden, um zu vermeiden, daß sich Gerüchte von fremden Invasoren nach Süden zu den Grenzen von Dacien und Pannonien und von dort nach Rom ausbreiteten, wo sie vielleicht sogar an die Ohren der Wächter dringen konnten.
    Elspeth hatte die Adriaküste erreicht, ehe ihr klar wurde, daß sie sich verflogen hatte. Als sie nach unten blickte, hatte sie nicht den leisesten Schimmer, ob sie sich jetzt über Aquilacia oder Salona befand. Sie behielt trotzdem den südlichen Kurs bei und widerstand der Versuchung, nach Westen abzubiegen und den italienischen Stiefel entlang nach Rom zu fliegen. Sie durfte es unter keinen Umständen riskieren, vom Boden aus gesehen zu werden.
    Neben ihr regte sich Hauptmann Johnson und murmelte etwas im Schlaf. Hoffentlich hatte er nicht den Verstand verloren. Sie konnte seine Hilfe bei der Navigation gut gebrauchen. Sie überlegte gerade, ob es klug war, ihn aufzuwecken, als das blip-blip am Schaltbrett ertönte. Commander de Mestres schickte ihr einen GCA-Strahl entgegen, um ihr bei der Navigation behilflich zu sein. Sie lachte erleichtert auf.
    Von da an war es leicht. Weniger als eine Stunde später hatte sie den Düsenantrieb abgeschaltet und schwebte über dem Hof des Aventinischen Palastes. Während dieser letzten Etappe ihrer Reise hatte sie Zeit gehabt, über eine Anzahl seltsamer Faktoren nachzudenken.
    Warum, zum Beispiel, waren die Invasoren von Herzland nicht zum Kongo oder in den Ural gegangen oder zu irgendeinem anderen wirklich großen Uranlager, anstatt die relativ wenig ergiebigen Erze Schlesiens abzubauen? Es gab verschiedene Erklärungen. Eine war, daß das schlesische Erz in dieser Welt vielleicht uranreicher war. Eine andere, daß vielleicht im dekadenten Herzland alle Aufzeichnungen über die Uranlager im Kongo verlorengegangen waren. Die dritte: man hatte kein brauchbares Transitionstor in der Nähe der anderen Lager entdeckt.
    Ein Scheinwerferkegel erleuchtete den Palasthof unter ihr, und sie setzte die beschädigte Maschine vorsichtig auf. Dann rannte sie hinaus, und plötzlich überkam sie unüberwindliche Müdigkeit.
    Als die starken Arme von Sergeant Carhart sie auf den Boden hoben, setzte Hauptmann Johnson sich auf und blickte sich mit verblüffter Miene um. Er sah Elspeth an und sagte: „Steigen Sie ein. Höchste Zeit, daß wir starten.“
    Elspeth lächelte und wandte sich ab. Mochte jemand anderer ihm erklären, was geschehen war. Sie spürte, wie jemand ihre Knie umfaßte, und blickte in Lamias Gesicht. Das Sklavenmädchen weinte und sagte in lateinischer Sprache: „Und ich hatte gedacht, du wärst nicht mehr am Leben, Herrin. Ich hatte gedacht, du wärst tot.“
    Bis sie das Büro des Commanders erreicht hatten, hatte Elspeth es fertiggebracht, das Mädchen zu beruhigen. Dort erstattete sie so genau wie möglich Bericht und ließ nur die Episode von Macks Gefangenschaft aus.
    De Mestres hörte ihr schweigend zu, und seine Lippen preßten sich zusammen, als sie die Wirkung der Waffe schilderte, durch die sie abgeschossen worden waren. Als sie geendet hatte, blickte er auf seine gefalteten Hände, dann auf sie und sagte ruhig: „Sie wissen natürlich, was das zu bedeuten hat, Miß Marriner – das bedeutet, daß es zum erstenmal zwischen den verschiedenen Versionen der Erde Krieg gibt. Das bedeutet auch, daß wir auf einem Pulverfaß sitzen.“
    „Ja, Sir“, nickte Elspeth müde. „Und was soll ich tun?“
    „Ich möchte, daß Sie in Ihre Villa

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