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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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Strahlwaffe, die sie an der Hüfte trug. Ein unbeabsichtigtes Geräusch mußte ihre Anwesenheit verraten haben, denn die Eingeborenen wirbelten wie ein Mann herum und rissen die Münder auf. Elspeth hatte nur noch Zeit, festzustellen, daß sie alle drei rasiert waren, ehe die Wilden mit unverständlichen Schreien Fersengeld gaben und in die Tiefen des Waldes flohen. Der Gegenstand, der ihr Interesse offenbar so erregt hatte, blieb unbeachtet liegen. Als Elspeth den „Gegenstand“ sah, war es an ihr, den Mund aufzureißen. Mit dem Kopf nach unten in einer primitiven Falle gefangen hing da Mack Fraser. Er machte einen ziemlich zerschlagenen Eindruck, und da ihm das Blut in den Kopf gestiegen war, hatte dieser die Farbe einer Cocktailkirsche angenommen.
    Seine ärgerliche Stimme riß sie aus ihrer Starre. „Verdammt noch einmal, Elly, willst du mich jetzt befreien oder nicht?“
    Der Anblick ihres ehemaligen Partners in solcher Lage kam für sie so unerwartet, daß sie ein Kichern nicht unterdrücken konnte, als sie einen Schritt vortrat, um mit einem Schuß ihres Strahlers das Seil abzutrennen, an dem er hing. Er landete dumpf auf dem mit Fichtennadeln übersäten Waldboden.
    „Halt gefälligst den Schnabel, du Idiot“, schnauzte er sie an, „das ist gar nicht lustig!“
    „Doktor Livingstone, nehme ich an“, sagte sie und erntete dafür einen bösen Blick. Sie bot ihm impulsiv eine Zigarette an. Er inhalierte mit stummer Dankbarkeit und stand dann auf. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß all seine Glieder noch heil waren, erklärte er: „Du mußt hier schleunigst verschwinden. Die Herzländer kämmen den ganzen Wald nach eurer Maschine ab. Ich hatte schon damit gerechnet, daß ihr hier irgendwo landen würdet und versuchte, vor der Martinez hier zu sein, als mich diese Wilden schnappten.“
    „Komm – ich habe ein paar Äste umgeknickt, um den Rückweg wieder zu finden. Mein Pilot hat eine Bruchlandung im Fluß gebaut, nachdem die Flak uns erwischt hatte.“
    „Wie schwer ist die Maschine beschädigt?“ erkundigte Mack sich als der typische Praktiker, der er war. Er schüttelte den Kopf, als Elspeth ihm ihre Lage nach besten Kräften schilderte. „Wenn ihr hier nicht verschwinden könnt, ist das eine dumme Geschichte. Die Martinez und ihre Bande schürfen hier tonnenweise Uran und schicken es auf ihre Welt hinüber. Sie werden nicht zulassen, daß du oder ich sie daran hindern.“
    „Wer ist denn diese Martinez?“ fragte ihn Elspeth, die sich in der Nähe von Mack wieder ganz sicher fühlte. Dabei warf sie ihm einen Blick von der Seite zu.
    „Sei froh, wenn du sie nicht kennst“, antwortete er. „Sie ist die Chefin dieser Aktion hier – und außerdem praktisch die Chefin von ganz Herzland. Ana Kai-Martinez – die zäheste, raffinierteste und am besten aussehende Amazone in einer Welt der Amazonen. Wie diese Frauen mit ihren Männern umgehen!“ Er schüttelte den Kopf.
    „Aber du scheinst hier ganz gut zurechtzukommen“, meinte Elspeth. „Nur – was hatten diese komischen Wilden von dir gewollt?“
    „Ich sitze ganz böse in der Tinte“, meinte Mack bedauernd. „In Herzland sind die Männer das unterdrückte Geschlecht. Sie bekommen praktisch keine Ausbildung und haben in der Politik nichts zu sagen. Das machen alles die Frauen. Mich hält man für eine Ausnahme, weil ich, obwohl ich ein Mann bin, ein wenig von Technik verstehe. Ich habe daher gewisse Privilegien, und deswegen können mich natürlich die übrigen Männer nicht riechen. Man behandelt sie hier wie Lasttiere. Die Suche nach deinem Flugzeug gab ihnen die Chance, mir eins auszuwischen.“
    „Und dann bist du in eine Hasenfalle gerannt“, spottete Elspeth. „Der Zustand dieser Herzlandmänner scheint ansteckend zu sein.“
    „Mund halten“, bellte Mack. Dann etwas gütlicher: „Ich glaube, ich muß dir danken, daß du mich herausgeholt hast. Sie überlegten sich gerade, was sie mir antun sollten.“
    Sie erreichten das Flußufer, und Mack studierte die Rotoren. Dann trat er ins Innere der Kabine und sah sich Hauptmann Johnson an, der immer noch bewußtlos war. Er sah Elspeth an und meinte: „Die erste Hilfe ist nicht schlecht, Elly, das muß dir der Neid lassen.“ Dann blickte er auf und runzelte die Stirn. „Sieht ziemlich mies aus, was? Aber warum müßt ihr Idioten auch direkt über die Mine fliegen?“
    „Wir wußten nicht, daß sie dort Abwehrwaffen hatten“, erklärte Elspeth.
    Mack erklärte: „Diese

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