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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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daß sie den besinnungslosen Piloten mit einer Art von Widerwillen ansah, obwohl sie wußte, daß das höchst ungerecht war. Schließlich hatte er hervorragende Arbeit geleistet. Und dennoch wiederholte zu ihrem eigenen Ärger eine innere Stimme immer wieder, daß Mack sie nicht in eine solche Lage gebracht hätte, daß er es immer fertigbrachte, einen Ausweg zu finden, ganz gleich, wie hoffnungslos die Situation auch schien.
    Aber sie mußte sich um Hauptmann Johnson kümmern. Wenn ihr auch nach dem Aufprall alle Glieder schmerzten und ihre Hände häßliche Brandblasen von dem Feuer zeigten, so mußte sie für den Texaner doch etwas tun. Sie überlegte, ob sie ihn aus dem Flugwagen tragen sollte, aber ein Blick auf den dichten Wald am Ufer, in das sich die Maschine gebohrt hatte, brachte sie zu der Überzeugung, daß sie im Augenblick dazu nicht imstande sein würde.
    So zerrte sie an dem immer noch Besinnungslosen, bis dieser auf dem Rücken auf einem der Sitze lag. Er hatte zu schnarchen aufgehört, aber die Wunde am Ohr blutete immer noch. Seine Stirn begann sich purpurrot zu färben.
    Im Augenblick, entschied sie, konnte sie nichts anderes tun, als ihm eine Kompresse anzulegen. Das tat sie, und deckte dann einen halbverbrannten Sitzüberzug über ihn. Sie wünschte, sie hätte früher einmal einen Erste-Hilfe-Kurs oder wenigstens eine Schwesternausbildung durchgemacht.
    Sie klappte die Kabinentür auf und trat in das eisige Wasser hinaus, das ihr bis zu den Knien reichte. Die Kälte war zwar unangenehm, aber half mit, sie aus ihrer Benommenheit zu reißen.
    Der Flugwagen selbst war ziemlich zerschlagen, machte aber immer noch einen ganz brauchbaren Eindruck. Sein stumpfer Bug hatte sich beinahe einen halben Meter tief in ein unentwirrbares Durcheinander aus Lehm, Moos und Sträuchern gebohrt, aber es sah so aus, als würde es nicht schwer sein, ihn wieder herauszuziehen. Dann hatte sie das Ufer erreicht und warf einen Blick auf die Helikopterflügel – und ihre Hoffnung sank.
    Nur drei davon waren noch intakt. Der vierte erinnerte eher an einen Korkenzieher. Kein Wunder, überlegte sie, daß die Maschine wie ein betrunkener Seemann geschwankt hatte.
    Wenn sie die Flugbahn richtig beurteilte, war Bill Johnson in einer Flußbiegung gelandet. Damit mußten sie sich im Augenblick auf der gleichen Seite wie das Bergwerk befinden, das sie aus der Luft gesehen hatte. Sie fragte sich, ob die Leute, die sie abgeschossen hatten, nach ihnen suchen würden – und kam zu dem Ergebnis, daß sie das wahrscheinlich tun würden.
    Gegen Sicht aus der Luft war die Maschine durch überhängende Zweige gut gedeckt, aber wenn die Bergleute über eine Art von Radar verfügten, war ihre und Bills Chance, zu entkommen, äußerst gering.
    Sie steckte sich eine Zigarette an und schaute sich um. So sieht also ein Urwald aus, dachte sie. Als sie es in den Zweigen knacken hörte, griff sie nach ihrem Strahler und überzeugte sich davon, daß er in Ordnung und schußbereit war. Vor Tagesanbruch konnte sie überhaupt nichts unternehmen, und so kletterte sie ins Innere der Kabine zurück und versuchte in der hinteren Kanzelhälfte zu schlafen. Auf dem vorderen Sitz hatte der immer noch bewußtlose Pilot inzwischen wieder zu schnarchen begonnen.
    Elspeth brachte es tatsächlich fertig, einige Stunden zu schlafen, aber als bei der Morgendämmerung der Wald mit einem schrillen Konzert von Vögeln und anderen Tiergeräuschen erwachte, kletterte sie aus der gestrandeten Maschine auf das Ufer hinüber. Sie war fest entschlossen, sich zuerst draußen etwas umzusehen, ehe sie versuchte, Hauptmann Johnson aus seiner Ohnmacht aufzuwecken.
    Als sie das Gewirr von Sträuchern und Ästen durchbrochen hatte, das das Flußufer säumte, wurde der Wald dünner, so daß er beinahe einem Hain glich. Elspeth fand sich plötzlich auf einem weichen Teppich aus Fichtennadeln, und ihre Dichterseele stellte Vergleiche zwischen einer gotischen Kathedrale und dem grünen Blätterdom um sie an.
    Dann verdichtete sich die Vegetation wieder, bis sie feststellte, daß sie sich auf einer Art Trampelpfad befand. Er war etwas mehr als einen Meter breit und beiderseits von jungen Föhren gesäumt, die sich zwischen den mächtigen Wurzeln der älteren Baumriesen nur mit Mühe behaupten konnten.
    Sie bog um eine Ecke und unterdrückte nur mit Mühe einen Aufschrei, als sie in einer kleinen Lichtung drei Wilde, gekleidet in Tierfelle, stehen sah.
    Ihre Hand fuhr an die

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