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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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Bewohner der Grenzprovinzen aus“, erklärte er und häufte sich noch einmal Braten auf den Teller. „Ich hatte ein paar kleine Sächelchen mitgebracht, die auffielen und wurde bald als männliches Genie – und das bedeutet dort besonders viel – bestaunt.“
    „Kluges Kind“, spottete Elspeth. Mack funkelte sie an und fuhr dann fort:
    „Damit wir uns richtig verstehen, Elly – als gleichberechtigt wird ein Mann von den Damen von Herzland nie anerkannt. Sie nahmen mich aber auch aus dem Grunde nicht ganz für voll, weil ich ja allein gekommen war. Die große Frage war nur, ob mehr von meiner Sorte auftauchen würden. Als ich dann den Posten als technischer Berater für die Minen in Schlesien bekam, kam ich langsam dahinter, was da eigentlich vorging.
    Der Idiot, den unser Pionier zum Wächter gemacht hatte, hatte natürlich alles ausgeplaudert und war dann durch ein anderes Tor verschwunden. So blieb nur das Tor in Schlesien. Aber das reichte auch. Es befand sich unmittelbar über dem letzten erschöpften Uranlager von Herzland, und die Martinez kam auf die Idee, eine Expedition durch das Tor zu schicken, und die Uranvorräte ihrer Welt aus den Lagern von Antik aufzufüllen.
    Ich verdrückte mich schleunigst und erstattete Mr. Horelle Bericht, bekam aber sofort den Auftrag, wieder zurückzugehen und weiter zu kundschaften. Ich half also bei der Einrichtung der Bergwerke, während die Martinez sich umsah und feststellte, daß diese Welt wesentlich freundlicher war als die ihre und vielleicht eine ganze Menge weiterer Uranminen haben konnte. Ich brauche wohl nicht erst zu sagen, daß ich nichts von den Minen im Kongo oder im nordwestlichen Kanada erwähnte.
    Sie machte eine Reise und kam in Frankreich – oder Gallien, wie man hier sagt – mit diesem Titus zusammen“, fuhr Mack fort. „Und von da an überstürzten sich die Dinge. Sie sandte ein paar Spione nach Rom – einige von den Herzländern verstehen sich ganz gut darauf – und stellte fest, daß ihr verschwundener Prinz sich hier versteckte.“
    Elspeth nickte und lenkte dann das Gespräch auf ihre eigenen Probleme. Mack schüttelte den Kopf und meinte: „Wir müssen de Mestres verständigen. Ich konnte zum Glück noch mit ihm sprechen, ehe meineChefin Argwohn zu schöpfen begann. Einer von ihren verdammten Spionen sah, wie wir beide uns im Bad unterhielten, und es scheint, daß auch du schon ihren Argwohn erweckt hast.“
    „Schade“, meinte Elspeth. „Ich frage mich nur, warum sie hier noch nicht angegriffen hat. Sie weiß doch bestimmt, daß du bei mir bist.“
    Mack zuckte die Achseln und meinte: „Du hast die letzten paar Tage die Stadt nicht gesehen. Seit dem Tod des Kaisers ist sie wie ein Tollhaus: Menschenmassen, Spiele, öffentliche Opfer, Paraden, Betrunkene, Banditen – das reinste Chaos. Besonders viele Leute wird sie wahrscheinlich nicht hier haben – und die, welche hier sind, haben sicherlich alle Hände voll Arbeit, daß sie sich nicht um zwei lästige Typen wie uns beide kümmern können.“
    In diesem Augenblick trat eine Sklavin ein und teilte mit, daß die Prinzessin Berenice Einlaß verlangte. Elspeth gab einige Anweisungen in lateinischer Sprache, und als die Sklavin davongerannt war, sah Mack sie mit widerstrebender Bewunderung an. „Du schnatterst wirklich wie eine Eingeborene“, grinste er.
    „Das ist der Vorteil, wenn man eine gute Schule besucht hat“, gab sie zurück. „Wenn du auch nichts für tote Sprachen übrig hast, mußt du doch zugeben, daß man sie manchmal ganz gut gebrauchen kann.“
    „Vielleicht“, erwiderte Mack, „aber es ist schon ein großer Zufall, daß es so eine Welt überhaupt gibt.“
    Die Prinzessin kam ohne besonderes Zeremoniell herein und sank auf einen Diwan. „Astarte sei gedankt“, stöhnte sie, „ich hatte schon vergessen, daß es noch so etwas wie Essen gibt.“
    Erst als sie ihren Hunger gestillt hatte, fand Elspeth Gelegenheit, sie Mack vorzustellen, der, ohne ein Wort zu sagen, würdevoll nickte.
    Nachdem die Prinzessin ihn eine Zeitlang prüfend gemustert hatte, erkundigte sie sich: „Ist dein Gast ein stummer Barbar, daß er nicht redet? Er muß eine wahre Erleichterung für dich sein nach dem armen Gnaius. Hast du einmal wieder von ihm gehört?“
    „Nichts, Hoheit“, sagte Elspeth. „Ich habe Angst um ihn.“ Dann mit einem Seitenblick auf Mack: „Macronius Frazius ist ein alter Freund von mir. Er ist kein Barbar, aber er spricht nicht Latein.“
    Die Prinzessin

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