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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Merwin jr.
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hob erstaunt die Brauen. „Kein Barbar, und doch spricht er nicht die Sprache der Zivilisation? Kommt er von Cathay?“
    „Was zum Teufel redet ihr hier?“ wollte Mack wissen.
    Elspeth lachte und erklärte: „Prinzessin Berenice interessiert sich für dich. Ich versuche zu erklären, weshalb du nicht redest.“
    „Man könnte meinen, ich wäre eine Jahrmarktsfigur oder so etwas“, murrte Mack mit süßsaurem Gesicht.
    „Was ist das für eine seltsame Sprache, die du mit deinem Freund sprichst?“
    „Ein Dialekt aus einer fernen Provinz Britanniens“, erklärte die Agentin. „Macronius stammt von dort, und wir hatten beide als Kinder den gleichen Lehrer.“
    „Eine seltsame Sprache“, sinnierte Berenice. „Aber im Augenblick werden viel fremde Sprachen in Rom gesprochen. War dieser junge Mann nicht im Gefolge von Prinzessin Ana Martina?“
    „Ganz richtig“, nickte Elspeth. „Aber er ist ihr nicht freundlich gesinnt. Er verbirgt sich vor der Prinzessin und ihrem Gefolge.“
    „So ist das also!“ sagte Berenice nach einem durchbohrenden Blick auf den Gegenstand ihrer Unterhaltung. Dann zuckte sie die Achseln. „Vielleicht kann er uns helfen, und das hoffe ich auch von dir – ich meine in meinem Feldzug gegen diese Barbarin. Ich fürchte nämlich um meine Stellung in Rom. Es geht sogar das Gerücht, daß Titus diese barbarische Hexe in meinem Palast einquartieren will.“
    Plötzlich kam Elspeth ein Gedanke. Sie erinnerte sich der Blicke, die die Amazone in den Bädern mit dem jüngeren Bruder des Kaisers gewechselt hatte. Domitian, so viel wußte sie aus den umlaufenden Gerüchten, war eifersüchtig und ehrgeizig, ein junger Mann, der ungeduldig auf seine eigene Chance wartete, den Thron zu beanspruchen. Vielleicht ließ sich daraus etwas machen.
    Sie warf Berenice einen Blick zu. „Wie wäre das – wenn Domitian einen Brief von ihr bekäme, in dem er aufgefordert wird, sich mit ihr zu treffen. Wenn dann irgendein vertrauter Diener Titus im letzten Augenblick warnte – aber nein, das wäre zu plump.“
    „Du hast es also auch gesehen, in den Bädern“, meinte Berenice langsam, und in ihren Augen flammte wieder die Hoffnung. „Ich dachte schon, meine Augen hätten mich getäuscht. Marina, du bist wirklich eine wahre Freundin. Daß ich nicht selbst auf den Gedanken gekommen bin …“
    Sie stand auf und umarmte sie. Elspeth wunderte sich, wie grazil und zerbrechlich die Prinzessin wirkte. Und doch brannte in ihr ein unbezähmbarer Wille, um den mancher Mann sie beneiden mußte.
    Sie begleitete ihren Gast an die Tür, während Mack unsicher hinter ihnen herging. Als die Prinzessin in der Sänfte saß und ihr zuwinkte, erwiderte sie den Gruß. Sie stand immer noch unter der Tür, als das Bündel, das von irgendwo außerhalb des Lichtkreises der Fackel geworfen war, mit einem schrecklichen Klatschen vor ihren Füßen landete und in den Gang rollte. Sie zuckte unwillkürlich zurück und schrie leise auf.
    Die Augen traten ihr aus den Höhlen, als sie sah, wie Mack das Bündel öffnete. In ihm befand sich Lamias Kopf!

 
9.
     
    Die Ereignisse der nächsten Stunden kamen Elspeth wie ein böser Traum vor – dramatisch, furchtbar und unentrinnbar. In dem Augenblick, als sie und Mack das leblose Antlitz der Sklavin sahen, die noch vor wenigen Minuten so lebendig gewesen war, wußte Elspeth, daß sie in der Falle saßen.
    Die Invasoren von Herzland schienen sie völlig eingekesselt zu haben. Jetzt, da sie über das Transitionstor in der Nähe Roms verfügten, waren sie natürlich dem Kontingent der Wächter in dem Palast auf dem Aventin himmelweit überlegen. Mit der Unterstützung von Titus und seinen Legionen in der Hauptstadt selbst, dank der erfolgreichen Intrige der Martinez, hatten sie die Streitkräfte von de Mestres abgeriegelt, so daß es unmöglich war, ihnen eine Meldung über die Vorgänge außerhalb ihrer Festung zukommen zu lassen.
    Wenn die Truppen des Commanders irgend etwas unternahmen, würden die Herrscher von Antik nur noch aufgebrachter gegen sie sein und ihren Pakt mit den Räubern von Herzland stärken. Es würde nicht lange dauern, bis sie die riesigen Rohstoffvorräte auf diesem Planeten entdeckten – selbst in Regionen, die in Herzland selbst schon seit so langen Zeiten unzugänglich waren, daß man sie dort schon praktisch vergessen hatte.
    Mack, der wieder aus seiner Starre erwacht schien, forderte sie entschlossen auf: „Komm, Elly – wir müssen hier schleunigst

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