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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Lage einnahm, schnaubte er laut und schaute mit verächtlicher Miene auf die Läufe der Pistolen, die sich nicht gerührt hatten.
    Während Ramos die beiden in Schach hielt, untersuchte Nelsen sie nach Waffen.
    „Ich habe nicht mal mehr meine Schaufel“, knurrte Tiflin mürrisch. „Habe sie nach einem Kerl namens Fessler geworfen, traf ihn aber leider nicht. Schätze, sie wird immer noch rund um die Sonne fliegen.“
    „Fessler!“ zuckte Nelsen unwillkürlich zusammen. „Jetzt kommen wir uns allmählich näher, du Gauner! Fessler ist der Kerl, der Ramos und mich ausraubte – wahrscheinlich mit deiner Hilfe, was?“
    „Ich kannte Fessler recht gut – für eine Weile“, gab Tiflin zu. „Ich aber bin es nicht gewesen, der ihm mitten im Weltraum den Anzug auszog. Er war bestimmt nicht mehr in der Nähe, als man euch fing. Leute wie Fessler kommen und gehen.“
    „Aber du warst in der Nähe, Tiflin?“
    „Vielleicht doch nicht! Vielleicht war ich dreißig Millionen Kilometer entfernt.“
    „Der Teufel soll dir das glauben!“ fluchte Nelsen, ergriff Tiflin bei der Schulter und schlug ihm zwei- oder dreimal die geballte Faust gegen den Anzug. „Ich habe mir geschworen, dir den Überfall heimzuzahlen. Und nun berichte, was du und deine Freunde mit uns vorhaben, oder – beim Satan – ich …“
    Nelsen fühlte, daß die vergangenen Wochen ihn geschwächt hatten, fast wäre ihm schwarz vor den Augen geworden. Tiflin bemerkte es und lachte höhnisch.
    „Schlag ruhig weiter. Frank! Du machst dich selbst damit fertig. Wie ich sehe, habt ihr eine ganze Menge hübscher Sachen zusammengeklaubt. Sowas bringt Geld – wenn man es heil irgendwohin bringt. Zum Beispiel zu den Kuzak-Zwillingen. Mit viel Glück ist das gar nicht so schwer, wenn man weiß, wo sie zu finden sind. Ich weiß, wo sie sind. Ihr habt es also nicht nötig, lange herumzusuchen.“
    „Halte die Kanonen“, knurrte Ramos mißtrauisch, „dann werde ich dem Gauner das Fell versohlen.“
    „Schon gut!“ rief Tiflin schnell. „Ihr wollt mir ja doch nicht glauben, also werde ich die Zwillinge rufen. Ich habe das bessere Funkgerät und kenne ihre Position. Ihr könnt ja mithören und über eure Geräte antworten. Okay?“
    „Wir können es ja versuchen“, schlug Ramos vor. „Aber wehe, du willst ein paar Freunde von dir zu Hilfe rufen …!“
    Sie sahen gespannt zu, wie Tiflin seine Antenne richtete.
    „Kuzak-Kuzak-Kuzak! Die Vermißten sind aufgefunden und auf dem Wegzu euch! Haben Pech gehabt und sind hungrig, aber immer noch unabhängig. Setzt schon mal den Kaffeetopf aufs Feuer. Ihr könnt antworten. Nelsen und Ramos hören mit. Sie wollen mit euch sprechen!“
    „Ja, wir sind es wirklich, Art und Joe.“
    Nelsen sagte: „Wir wissen nur nicht, ob wir Tiflin vertrauen können.“
    Dann vergingen einige lange Minuten, die von den Funkwellen benötigt wurden, um die Strecke zurückzulegen. Art Kuzaks Stimme drang dann leise aber deutlich aus ihren Kopfhörern:
    „Ich kann euch hören, Ram und Nel. Kommt zu uns, wenn ihr wollt. Tif, du alter Gauner! Wir erwarten euch also!“
    Die Stimme brach plötzlich ab.
    Tiflin sagte:
    „Position – dritter Gürtelquadrant.“ Er fügte genaue Daten hinzu, die eine Orientierung einfach machten. „Bei Höchstgeschwindigkeit könnt ihr das Lager der Kuzaks in zweihundert Stunden erreichen. Findet ihr den Weg allein, oder sollen wir euch begleiten?“
    „Wir werden euch begleiten!“ sagte Ramos grimmig.
    Und so geschah es, bis nach vielen Tagen in Flugrichtung eine schimmernde Wolke zusammengebundener Stellene-Raumblasen auftauchte und Nelsen selbst Verbindung mit den Zwillingen aufnahm.
    „Wir haben Tiflin und seinen Tovie-Freund bei uns. Art“, erklärte Nelsen. „Sie haben uns den Weg gezeigt, weil sie keine andere Wahl hatten. Nun meint Tiflin, es wäre vielleicht besser, wir ließen ihn laufen. Er hält es für besser, euch jetzt nicht unter die Augen zu kommen. Habt ihr Ärger mit ihm gehabt? Soll ich ihn mitbringen?“
    „Eigentlich habe ich nichts gegen ihn“, gab Art Kuzak nach etlichem Zögern zurück. „Wenigstens nicht direkt. Aber jedesmal, wenn ich seine Stimme vernahm, gab es hinterher Ärger, wenn ich sein Gesicht auch seit dem Sprung zum Mond nicht mehr gesehen habe. Okay, ich will mir nicht die Wiedersehensfreude mit euch verderben. Laßt ihn laufen.
    Er wird sich künftig vor uns in acht nehmen. Ja, manchmal bin ich wirklich sentimental, besonders dann, wenn es um unsere alte

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