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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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draußen im Raum wie einfache Felsbrocken aussahen. Mit dem gleichen Verfahren wurden die Schleppbündel getarnt, in denen die Fundstücke verborgen waren. Als sie starteten, taten sie es unauffällig und vorsichtig, daß man sie nicht beobachten konnte. Aber wer wollte garantieren, daß sie niemand sah?
    Sie erinnerten in der Tat an vier dicht nebeneinander schwebende Asteroiden, als sie in großem Bogen in Richtung Polarstern davonzogen, um bald darauf parallel zum großen Schwarm des Gürtels Pallas zuzugleiten.
    Es waren vier unbekannte Gestalten, die eines Tages auftauchten und Verdacht geschöpft zu haben schienen. Sie näherten sich den vermeintlichen Asteroiden, um sie zu untersuchen. Nelsen und Ramos bemerkten die schwere Bewaffnung der Fremden und beschlossen, nicht das geringste Risiko einzugehen. Verdächtig war schon allein die Tatsache, daß keinerlei Funkverkehr stattfand.
    Bis auf fünfundzwanzig Kilometer ließen sie die vier herankommen. Ohne jede Warnung nahmen sie die herantreibenden Gestalten unter Feuer und sorgten dafür, daß sie von den betäubenden Nadelgeschossen getroffen wurden. Die Anzüge schlossen sich automatisch, also bestand nicht die Gefahr, daß jemand erstickte.
    Wenn die Fremden wieder aus ihrer Betäubung zu sich kamen, würden sie vergeblich nach Nelsen und Ramos suchen.

 
6.
     
    Der Asteroid Pallas besaß einen Durchmesser von dreihundert Kilometern und war ein riesiger Erzbrocken. Seine etwas rötlich schimmernde Farbe rührte von Blei, Osmium, Uran, Eisen, Nickel, Silber und Kupfer her. Fast alle Metalle existierten in Form von Legierungen, und es wurde behauptet, daß fast 35% der Gesamtmasse aus Gold bestünde.
    Gold ist im Kern der Planeten keine Seltenheit, weil alle schweren Metalle im flüssigen Zustand nach unten sinken und so unweigerlich den Mittelpunkt erreichen. Auf der Erde kann es nicht anders gewesen sein, aber wer vermag schon, fünftausend Kilometer in das Innere des Planeten vorzudringen? Hier aber war ein Planet auseinandergesprungen und hatte seinen wertvollen Kern freigelegt. Pallas war das abgekühlte Herz dieses einstigen Planeten zwischen Mars und Jupiter.
    Die Rotation des Asteroiden war mit Hilfe großer Triebwerke so korrigiert worden, daß ein normaler Vierundzwanzig-Stunden-Tag an die Zeiteinteilung der Erde erinnerte. Die Stadt Pallastown hingegen erinnerte an nichts mehr, was es auf dem Heimatplaneten gab.
    Nelsen und Ramos erreichten sie ohne weitere Zwischenfälle und landeten sanft auf dem Raumfeld nahe der großen Plastikkuppeln, wo sie von Gimp Hines und David Lester erwartet wurden. Schon von oben her ließ sich ahnen, was Pallastown war.
    Die Stadt war größer als Serene – und phantastischer. Hier wog ein ausgewachsener Mann nur wenige Gramm und mußte sich vorsehen, durch einen kräftigen Sprung nicht in das Meer der Sterne hinauszutreiben, wenn er gerade außerhalb der Kuppeln weilte. Die Häuser konnten ohne jedes Risiko sehr hoch gebaut werden. Gewaltige Silos waren die Lagerstätten wertvoller Erze, die von den Prospektoren hierhergebracht wurden. In den riesigen Wasserbehältern wurde das lebenswichtige Naß aufbewahrt, das wie auf dem Mond aus dem Felsen gewonnen oder auf nahen Asteroiden in Form freigelegter Eisbestände gefunden wurde. Hinter den Silos und Raffinerien lagen die Wohnviertel von Pallas mit ihren ausgedehnten künstlichen Gärten und einem Vergnügungspark.
    Aber Frank Nelsen hatte jetzt wenig Zeit, um sich die Stadt anzusehen. Zuerst mußten die Geschäfte abgewickelt werden, denn von ihnen hing ihr weiteres Schicksal ab.
    „Eigentlich hatten wir euch beide schon aufgegeben“, erklärte Gimp, als er Nelsen und Ramos begrüßte. „Vor einer Stunde erst funkte mir Art Kuzak die Nachricht, daß ihr nach hier unterwegs wäret. Les lebt nun auch hier. Er arbeitet im Museum – hängt doch mit eurem Fund zusammen wenn ich mich nicht irre …“
    „Freut uns, euch zu sehen“, nickte Ramos zur Begrüßung.
    „Hallo, Gimp! Hallo, Les!“ sagte Nelsen.
    Gimp Hines schien sich für die Altertümer zu interessieren, die sie auf dem kleinen Asteroiden gefunden hatten.
    „Was habt ihr eigentlich mitgebracht. Nelsen?“
    „So genau wissen wir das selbst nicht. Wir haben einfach eingesammelt, was herumlag. Wir hatten damals ganz andere Sorgen. Auf jeden Fall ist so etwas Ähnliches wie eine Kamera dabei. Kann aber auch ein Projektor sein.“
    „Das sehen wir uns an!“ schlug Gimp vor. „In meiner Wohnung haben

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