Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 69: Im Kosmos verschollen

TS 69: Im Kosmos verschollen

Titel: TS 69: Im Kosmos verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Gordon
Vom Netzwerk:
Wir waren hilflose Wesen in einer fremden, feindseligen Welt. So weit wir sehen konnten, waren nur Sumpfpflanzen und dazwischen auch klare Wasserstellen zu erkennen. Der dämmerige Himmel machte den Anblick dieser Urlandschaft so deprimierend, daß ich es schon in den ersten Minuten bedauerte, lebend auf diesen Planeten geraten zu sein.

 
11.
     
    Die Kapsel war verschwunden. Nicht einmal Blasen zeugten mehr davon.
    Wir sahen uns an und sagten kein Wort, obwohl wir offenbar die gleichen Empfindungen hatten. Der sofortige Tod wäre besser gewesen.
    Eve hockte sich zwischen die niedrigen Pflanzen der fremdartigen Vegetation. Sie suchte Schutz vor dem kalten Wind, der unablässig über den Sumpf wehte und auf den freien Wasserstellen kleine Wellen aufwarf.
    „Das ist nun wirklich das Ende“, sagte ich müde. „Die Rakete ist für uns verloren. Nicht einmal mit einem Tauchgerät würden wir an sie herankommen. Ohne Hilfsmittel werden wir in dieser öden Landschaft nicht lange am Leben bleiben.“
    Eve blickte zum Horizont, wo eine gelblich scheinende Sonne dicht über dem Wasser hing.
    „Meinst du wirklich, wir sollten hier hocken und geduldig auf den Tod warten?“
    Was sollte ich darauf antworten? Ich strengte meine Augen an und spähte in eine bestimmte Richtung. Mir war, als hätte ich kurz vor der Landung höhergelegenes Festland gesehen.
    Leben!
    In diesem Augenblick zweifelte ich daran, daß wir es lange behalten würden. Wahrscheinlich war nie zuvor ein Schiffbrüchiger in eine so hoffnungslose Lage geraten. Der Beginn war alles andere als ermutigend. Wir beide, Eve und ich, verfügten über ein umfangreiches Wissen, aber nun waren wir in den Urzustand der Menschheit zurückgeworfen worden, und all unser Wissen nutzte uns recht wenig. Wir mußten von Anfang an beginnen. Würden wir die Kraft dazu haben?
    Ich blickte zu der Stelle, an der die Kapsel versunken war. Wenn wir die kleine, flache Insel verließen, würden wir die Stelle nie wiederfinden. Es gab aber keine Möglichkeit, die Stelle zu markieren, keinen Stein, nicht einmal einen verrottenden Baum. Ich konnte mich lediglich mit der Form der kleinen Insel vertraut machen und sie mir fest ins Gedächtnis einprägen.
    „Wir müssen weiter!“ sagte ich aufmunternd zu Eve.
    „Lohnt sich, der Versuch überhaupt?“
    In diesem Augenblick kam die zweite Sonne über den Horizont und brachte sofort eine angenehme Wärme. Viel Zeit hatten wir nicht, denn der Planet drehte sich sehr schnell. Die Tage mußten demzufolge nicht sehr lang sein.
    „Wir werden es schaffen“, sagte ich zuversichtlich. „Ich bin recht praktisch veranlagt und werde mich schon zurechtfinden. Du bist Biologin und kannst sicher eßbare Früchte finden. Das müßte reichen, um ein neues Leben zu beginnen.“
    Langsam ging ich zur windabgewandten Seite der kleinen Insel und spähte über die trostlose Landschaft. Da der Planet nicht besonders groß war, konnten wir höchstens zwei Meilen weit sehen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, den Horizont in unmittelbarer Nachbarschaft zu haben.
    Meine Hauptaufmerksamkeit galt dem Wasser. Es war vom Wind aufgewühlt und wurde in eine bestimmte Richtung geweht, aber an den Wasserpflanzen konnte ich den wirklichen Strömungsverlauf erkennen.
    Eve war inzwischen herangekommen und sah mir zu.
    „Wir müssen uns gegen die Strömung wenden“, erklärte ich ihr. „Wahrscheinlich läuft das Wasser von höhergelegenen Gebieten ab. In der anderen Richtung wird der Sumpf noch unzugänglicher werden und schließlich in ein Meer übergehen.“
    Langsam gingen wir bis zum Ende der Insel und sahen über freies Wasser zu einer anderen, bewachsenen Insel hinüber.
    „Wir müssen schwimmen“, sagte sie.
    „Und was geschieht, wenn das Wasser in unsere Verletzungen dringt? Ist es überhaupt trinkbar?“
    „Wir haben es schon vorher ohne schädliche Folgen in den Wunden gehabt. Wir werden nicht daran sterben. Ein so leichter Tod ist uns anscheinend nicht bestimmt.“
    Eve zögerte nicht lange und stieg ins Wasser. Ich folgte ihr und arbeitete mich hinter ihr durch den zähen Schlamm auf den festeren Boden der anderen Insel. Es war nicht gerade ein Vergnügen, denn die verrottenden Sumpfgewächse hatten einen faulenden, schleimigen Morast gebildet, der sich wie eine Schlammpackung auf unsere Haut legte.
    Trotzdem fand Eve diese schleimigen Gewächse interessant, denn sie bückte sich immer wieder und betrachtete einige dieser fremden Gewächse.
    Es war ein

Weitere Kostenlose Bücher