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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Quadratmeilen Ausdehnung die einzige Ortschaft war. Heute aber war die ganze Stadt ausgelassen und wild. Das Leben hier war unzweifelhaft weit entfernt von jenem Frieden, den Storm auf Terra erlebt hatte oder der Zucht und Ordnung, die in der Zentrale herrschten.
    Die vier aus dem Lager halten kaum ihre Pferde eingestellt, da wurden sie schon Zeugen einer Auseinandersetzung, die damit endete, daß beide Männer ihre Strahler zogen und so schnell aufeinander schossen, daß beide bewußtlos zu Boden sanken. Und Minuten später befanden sie sich in einer Menschenmenge, die zusah, wie ein anderer Kampf mit den Fäusten ausgetragen wurde und ein blutiges Ende nahm.
    „Die Jungen sind recht unternehmungslustig heute abend, nicht?“ fragte Dort grinsend.
    „Hat hier schon mal jemand versucht, einen Strahler mit Explosivgeschossen zu laden?“ fragte Storm. Er war erstaunt, wie grimmig Ransfords Antwort klang.
    „Klar – ist schon passiert. Aber die Leute, die das versucht hatten, leben nicht mehr. Wenn die Jungen unbedingt zeigen wollen, wie stark sie sind und mit ihren Strahlern spielen – und das gibt einem für ein paar Stunden einen ganz gehörigen Brummschädel – oder versuchen, dem anderen das Gesicht mit den Fäusten zu operieren – na schön, das ist ihr gutes Recht. Aber Explosivgeschosse dulden wir nicht!“
    „Einmal habe ich gesehen, wie zwei Reiter mit Norbie-Langmessern aufeinander losgegangen sind“, steuerte Dort bei. „Den Sieger haben sie dann sofort nach Istabu zum Psychiater geschickt. Norbies kämpfen natürlich bis zum Tod, wenn sich ,Krieger’ herausfordern, aber das gehört zu ihren Bräuchen, und wir lassen sie in Ruhe. Niemand darf sich in die Angelegenheiten der Stämme mischen.“
    Ransford nickte. „Stammesfehden sind fast so etwas wie eine Religion für die Norbies. Jeder Junge muß sich im Kampf von Mann zu Mann eine Narbe holen, bevor er sich eine Frau nehmen oder im Rat sprechen darf. Sie haben ein richtiges Punktsystem aufgestellt. Bevor ein Mann Häuptling werden kann, muß er so und soviel Punkte sammeln. Alles ziemlich kompliziert. He, Freundchen, paß doch auf!“
    Ein Mann rannte in Dort hinein und hätte den Veteranen fast umgeworfen. Dort wehrte ihn mit einem gutmütigen Schubs ab. Aber der andere fuhr mit einer gezielten Bewegung, die man ihm, dem schwankenden Gang nach, gar nicht mehr zugetraut hätte, herum. Er riß den Strahler aus dem Halfter, richtete ihn aber nicht auf Dort, sondern direkt auf Storm.
    Der ehemalige Kommandoangehörige handelte mit geübter Präzision. Seine Hand fuhr von unten herauf gegen das Handgelenk des Mannes und schickte die Waffe wirbelnd durch die Luft, bevor sein Finger den Abzug berühren konnte. Aber der andere gab sich noch nicht geschlagen. Mit einem schnellen, kleinen Schritt stürzte er vorwärts, mitten in einen wirbelnden Angriff hinein. Der Fremde lag am Boden, bevor die Vorübergehenden überhaupt merkten, daß hier eine Schlägerei stattgefunden hatte.
    Storm, dessen Atem nur wenig schneller ging, stand da und rieb die Hände gegeneinander, während er auf den jetzt bewußtlosen Viehtreiber hinuntersah. Ob die Etikette hier wohl vorschrieb, daß man sich seines Opponenten auf irgendeine Weise annahm? Oder ließ man den Besiegten einfach liegen, wo er gefallen war?
    Er bückte sich, schob die Hände unter die Achseln des friedlich Schlummernden und schleifte ihn mühsam – denn der Mann war groß – zu einem nahen Gebäude, an dessen Wand er ihn lehnte. Als sich der Terraner aufrichtete, sah er, wie sich in der Dunkelheit eine schattenhafte Gestalt umdrehte und rasch fortging. Als der Mann an einem hellerleuchteten Café vorüberkam, konnte er deutlich erkennen, daß es Bister war. Hatte Bister diesen Viehtreiber auf Storm angesetzt? Und warum konnte oder wollte Coll Bister seine Kämpfe nicht selbst ausfechten?
    „Bei den Großen Hörnern!“ Dort kam auf ihn zugelaufen. „Was hast du nur mit ihm gemacht? Sah aus, als hättest du ihm nur freundlich auf die Schulter geklopft, aber dann sackte er zusammen und fiel um wie einer, den man angeschossen hat! Aber du hast doch deinen Strahler gar nicht gezogen!“
    „Kurz und wirksam“, kommentierte Ransford. „Kommandogriff?“
    „Ja.“
    Aber Ransford zeigte nichts von Dorts Begeisterung. „Sieh dich vor, Junge“, warnte er. „Wenn du dich hier als starker Mann produzierst, kannst du erleben, wie die Reiter hier alle gegen dich zusammenhalten. Wir benutzen hier

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