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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Brust gesunken, und er atmete in kurzen, schnarchenden Stößen. Unter der dünnen Haut zeichneten sich die Rippen über den schwer arbeitenden Lungen ab. Seine Haut fühlte sich feucht an. In großen Tropfen stand kalter Schweiß darauf. Storm nahm an, daß er bewußtlos war.
    Noch viermal wechselte Gorgol den Umschlag aus Echsenfleisch. Das letztemal war kein blauer Fleck mehr zu sehen. Aber Logan lag regungslos, sein Atem ging sehr schnell und flach.
    „Kein Gift mehr. Er jetzt schlafen“, erklärte der Norbie.
    „Wird er aufwachen?“
    Gorgol musterte den bewußtlosen Reiter. „Kann sein. Kann nichts mehr tun. Nicht reiten, nicht laufen, kann sein soviel Tage lang.“ Er hob zwei Finger.
    „Hör mal“, begann Storm laut und ging dann zur Zeichensprache über. „Du sagst mir, wie gehen – ich suche Hilfe – komme zurück – du wartest auf mich im Platz der Pflanzen.“
    Der Norbie nickte. „Ich halte Wache – du bringst Hilfe – erzählst auch von bösen Männern.“
    Zusammen trugen sie Logan in die Höhle zurück und dann traf Storm seine Vorbereitungen für einen schnellen Ritt entlang der Route, die Gorgol ihm in den Staub zeichnete. Er wollte Rain mitnehmen, aber nicht Surra. Vielleicht fand er draußen Baku. Aber er beabsichtigte, ein Tempo einzuschlagen und zu halten, dem die Katze nicht folgen konnte.
    Zuletzt nahm er nur zwei Feldflaschen, ein Paket eiserne Rationen und seinen Bogen samt Pfeilen mit. Gorgol bot ihm den Strahler an, und er zögerte, aber dann schlug er ihn aus, weil er die symbolische Bedeutung kannte, die die Norbies einem Geschenk zuschrieben. Das und der Gedanke, daß die Xiks in das Tal draußen eindringen könnten und er Gorgol die beste Verteidigungswaffe nicht nehmen dürfte, hielten ihn davon ab.
    Logan war immer noch schlapp und rührte sich nicht, als Storm ihn noch einmal untersuchte, bevor er losritt. Aber der Terraner hatte das sichere Gefühl, daß er besser atmete, daß seine Bewußtlosigkeit sich jetzt normalem Schlaf näherte. Wenn er sich nicht bewegte und so das restliche Gift nicht weiterdringen konnte, hatte er eine gute Chance, sich wieder zu erholen. Und alle Siedler hatten Gegengift für Yoris, von dem Storm etwas mitbringen konnte.
    So machte sich der Terraner bei Anbruch der nächsten Morgendämmerung auf den Weg, an dem blankgefressenen Gerippe der Yoris vorbei, und folgte dem Pfad, den Gorgol sich vor zwei Zeiten eingeprägt hatte.
    Während des Rittes schickte Storm einen stummen Ruf zu Baku in den Himmel hinauf. Da jedoch nichts aus der Höhe heruntergeschossen kam, kein rauher Begrüßungsschrei ertönte, begann er zu fürchten, daß der Adler den Rückstoß der Xik-Waffe nicht überstanden habe. Er vermißte Surra als Scout, ihm fehlte ihre feine Nase und ihr weitreichendes Gehör, und ihm wurde klar, daß er sich in letzter Zeit vielleicht doch ein bißchen zu sehr auf sein Team verlassen hatte.
    Der Pfad, den Gorgol entdeckt hatte, und der aus diesem Tal herausführte, war ein Hohlweg, der im Bogen nach Südwesten lief und sollte ihn, wie der Norbie gesagt hatte, bis zum Sonnenuntergang aus den Bergen herausbringen. Nirgends fand Storm die Spur eines Nitra oder eines Xik, obwohl er zweimal auf ziemlich frische Yorisspuren traf und einmal tiefe Klauenabdrücke auf einem Streifen weicher Erde fand, die von dem Ungeheuer dieser Berge hinterlassen worden sein konnten, das Gorgol den bösen Vogel genannt hatte.
    Er verbrachte die Nacht in einer kleinen Seitenschlucht, die völlig trocken war und teilte mit Rain den Inhalt einer seiner Feldflaschen. Der Hengst kaute verächtlich auf einem Büschel des harten Grases herum, das schon das Braun sommerlichen Sterbens aufwies.
    Der Morgen war kühl und wolkig, und Storm steigerte sein Tempo, da er aus diesen Schluchten herauskommen wollte, bevor ein neuer Wolkenbruch sich zusammenbraute. Seine lebhafte Phantasie malte ihm ein lebendiges Bild von der Situation, in die ein plötzlicher Wasserschwall in dieser Schlucht ein in der Falle steckendes Pferd und seinen Reiter bringen konnte.
    Am Vormittag hatten sich die drohenden Wolken ihrer Wolkenlast noch nicht entledigt, und der Terraner galoppierte auf eine Strecke flachen Landes hinaus, das sich bis an den Fuß der Berge erstreckte. Nach Logans Beschreibung mußte er noch vor Einbruch der Nacht auf die erste der Fernsprechhütten treffen und dort die Verbindung mit den Ranches in diesem Distrikt aufnehmen können.
    Aber Storm traf zuerst auf das Dorf. Der

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