Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
krasser.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, machte Storm kehrt und häufte die zerbröckelten Steine wieder vor der Öffnung auf, die sie sich gehauen hatten. Logan half ihm. Seine geschwollenen Lippen waren jetzt soweit geheilt, daß er lächeln konnte.
    „Mögen die Eingeschlossenen ihre Geheimnisse behalten, wie?“ Er lachte. „Dieses Versteck ist zu gut, um es nicht zu bewahren. Wir könnten es noch mal brauchen.“
    Aber wie bald sie es wieder brauchen würden, davon ahnten sie nichts. Gorgol bestieg eine der Stuten und schlug die Richtung auf das südliche Ende des Tales ein. Logan schwang sich auf den bloßen Rücken eines zweiten Pferdes. Auf den Jährling hatten sie gepackt, was ihnen von ihren Vorräten geblieben war. Storm setzte sich gerade auf Rains Satteldecke zurecht, als Surra ihren Kampfschrei ausstieß.
    Sie stürmte vor dem Pferd des Norbie her auf das Ende des Tales zu, die Rückenhaare gesträubt, die Ohren flach an den Schädel gelegt, und fauchte vor Wut.
    Ihr Fauchen wurde zweifach erwidert. Gorgols Strahler fuhr hoch, als ein scheinbares Felsstück sich aus der Masse der Steine vor ihnen löste, schnelle Füße zum Vorschein brachte und sie in wahnsinniger Wut angriff, bevor Storm erfassen konnte, was vor sich ging.
    Der Yoris lief mitten in den Strahl der Waffe hinein. Er stieß ein ersticktes Gebrüll aus und sackte zusammen, während Gorgol sein entsetztes Pferd beruhigte. Die Stute, die Logan ritt, bäumte sich in panischem Schrecken hoch auf und schleuderte ihren Reiter, der sich immer noch nicht ganz erholt und weder Zügel noch Sattel als Halt hatte, von ihrem Rücken. Er landete auf dem Boden, als eben ein zweiter Yoris aus einer Felsspalte hervorbrach und brüllend herunterkam, um seinem Gefährten zu Hilfe zu eilen.
    Storms Pfeil traf die weiche Haut an der Kehle der Echse, eine von den drei verwundbaren Stellen, aber das Tier war nicht sofort tot. Es fiel zwar zu Boden, aber das mörderische Maul schnappte noch einmal zu, und Logan warf sich mit einem Schrei zurück, während aus seinem Stiefel ein roter Strom über seinen Schenkel floß.
    Gorgol richtete seinen Strahler auf den zweiten Yoris, und dieser sackte zusammen. Aber der Norbie beachtete das tote Tier nicht, sondern rannte zu Logan hinüber.
    Der junge Quade umklammerte mit beiden Händen sein Bein dicht über der Wunde. Er war sehr blaß. Der Blick, mir dem er aus seinen leuchtend blauen Augen zu Storm aufsah, war seltsam leer.
    Gorgol zog sein Messer und schnitt ein paar Fransen von seinem Gürtel. Er zog mit einem kurzen Ruck den Stiefel von Logans Bein, daß der andere die Zähne zusammenbeißen mußte. Mit dem Lederriemen band er das Bein über der Wunde ab, reichte Storm die beiden Enden mit der Bitte, sie fest zusammenzudrehen und ging zu dem Yoris hinüber. Er riß dem Tier das Maul auf und sah hinein. Die Untersuchung dauerte nur Sekunden. Der Eingeborene bückte sich, schnitt die Echse der Länge nach auf und riß ein großes Stück fetten Fleisches heraus. Er kam zurückgelaufen und klatschte es über die blutige, klaffende Wunde in Logans Bein.
    „Männchen“, quetschte Logan zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. „Gift …“
    Storm begann innerlich zu frieren. In seinem zusammengeschmolzenen Erste-Hilfe-Päckchen gab es nichts mehr, um etwas Derartiges zu behandeln. Und er hatte schon oft von Yorisgift gehört und meistens garstige Geschichten. Aber Gorgol machte ihm Zeichen.
    „Zieht Gift heraus.“ Er wies auf das rohe Echsenfett. „Nicht reiten, nicht laufen – sehr ruhig – bald krank, sehr krank.“
    Logan versuchte zu lächeln. „Er wedelt nicht nur mit den Händen, wenn er das sagt.“ Seine Stimme klang eigenartig belegt. „Ich glaube, mich hat’s erwischt, Freund!“
    Die Blässe, die unter der braunen Farbe seiner Haut durchschien, war fast grau, und seine Hände und Arme zuckten in krampfartigem Zittern, das er anscheinend nicht unterdrücken konnte. Ein schmaler Faden Blut lief ihm aus der Ecke seines geschwollenen Mundes über das Kinn.
    Gorgol ging wieder zu dem Yoris und schnitt einen frischen Streifen Fett ab. Er winkte Storm, den ersten Umschlag abzunehmen und klatschte den zweiten darauf. In dem Blut auf dem abgenommenen Stück bemerkte er eine bläuliche Verfärbung. Der Norbie wies darauf.
    „Gift – es kommt.“
    Aber konnten sie hoffen, alles Gift auf diese Weise herauszubekommen, fragte sich Storm. Logan zuckte nicht mehr. Der Kopf war ihm nach vorne auf die

Weitere Kostenlose Bücher