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TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2

Titel: TS 74: Der Letzte der Navajos, Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Funkt in der Mitte der Mauer befand, direkt unter dem höchsten Punkt des Bogens. Er drückte den Auslöser, stemmte sich gegen den Rückstoß der Waffe und hielt sie stetig auf das Ziel gerichtet, indes der von den Xiks geschaffene Blitz voll auf die Steine prallte.
    Sekundenlang, vielleicht sogar eine volle Minute, gab es einen Rückstrahl, der Storm wie eine Hitzewelle traf. Dann erschien im Zentrum des Strahles ein gelber Kern, und langsam breitete sich das Gelb kreisförmig aus.
    Die Farbe wurde intensiver. Beißender Qualm, der von der Aufschlagstelle herübertrieb, brachte Storm zum Husten und seine Augen zum Tränen. Aber immer noch hielt er den Blaster ruhig, bis er schließlich begann, den Lauf langsam zu senken und den gelben Fleck in einer vertikalen Linie bis auf den Boden hinunterzog.
    Als das Licht zu flackern begann, wußte er, daß die Ladung sich langsam dem Ende zuneigte. Was aber, wenn er sich geirrt und den Blaster verschwendet hatte, ohne die Freiheit zu erlangen? Storm hielt die Waffe krampfhaft umklammert, während das Flackern immer heftiger wurde. Endlich rief der Druck seiner Finger auf dem Auslöser keine Wirkung mehr hervor.
    Zu seiner großen Enttäuschung sah die Wand noch, bis auf das Brandmal, genauso dauerhaft aus wie bei der ersten Untersuchung. Er konnte es kaum abwarten, bis er es genau wußte. Er drehte den Blaster um, so daß sein Schaft zur Keule wurde, und lief trotz der schwelenden Hitze vorwärts. Mit aller Kraft rammte er ihn gegen den Stein.
    Als Metall auf Stein traf, gab es einen Stoß. Aber nicht der Blaster gab nach, sondern ein ganzes Stück der Mauer schob sich nach außen, wo die Flamme getroffen hatte. Vielleicht nicht sehr viel, aber der Tiermeister hatte es gefühlt.
    Ermutigt stieß er noch einmal zu, und die Blöcke brachen auseinander, nicht entlang der Außenkanten, wo sie mit Mörtel verbunden waren, sondern die Steine selbst brachen mitten durch. Womit wieder einmal bewiesen war, daß das Baumaterial der unbekannten Fremden dauerhafter war als die Produkte der Natur.
    Bevor er einen zweiten Angriff auf die Mauer startete, ließ Storm die Steine abkühlen. Der Qualm des Strahles war verschwunden, als hätte die Luft in der Gartenhöhle ihn aufgelöst oder absorbiert.
    Ein Busch, der wie mit Spitzen besetzt wirkte, bewegte sich, seine irisierenden Blätter schüttelten sich, und Surra kroch mit zerrauftem Fell und wild glitzernden Augen unter ihm hervor auf den Weg hinaus und blieb keuchend vor Storm stehen.
    Er kraulte sie hinter den Ohren und unter der spitzen Fuchsschnauze und redete ihr in dem begütigenden Ton zu, mit dem er sie am besten beruhigen konnte. Sie war erregt, überstimuliert, und er wunderte sich, daß sie seinem Ruf überhaupt gefolgt war.
    Bei diesen Katzen war man nie sicher. Ihr Unabhängigkeitssinn ließ sie nie zu Dienern werden. Gefährten – ja, und Kriegskameraden, aber niemals Diener eines Menschen. Jedesmal, wenn Surra einem Befehl oder einem Ruf gefolgt war, wußte Storm genau, daß der Gehorsam ihrem eigenen Willen und nicht dem seinen entsprungen war. Und er war nie sicher, ob sein Einfluß auf sie weiter bestehen würde.
    Jetzt entspannte sich die Dünenkatze unter seinen streichelnden Händen, schnurrte und stieß mit krallenbewehrten Tatzen gegen seine Hände. Auch Surra war nicht in die Falle gegangen.
    Sie pflückten sich in den Obstgärten eine zweite Mahlzeit, füllten ihre Feldflaschen mit dem reinen Wasser eines Miniaturwasserfalles in einem der Seegärten und warteten. Dann endlich waren die Steine kühl genug, und sie begannen alle drei zu arbeiten, bis sie sich einen Weg durch die Mauer gehauen hatten.
    Logans Annahme erwies sich als richtig. Vor ihnen lag kein Tunnel, sondern der Eingang einer zweiten Höhle, und draußen das Licht des arzorianischen Tages. Sie führten die Pferde eins nach dem anderen durch die Lücke, und Gorgol, der einen kurzen Erkundungsgang unternommen hatte, kam zurück und formte mit den Händen aufgeregt eine Botschaft.
    „Ich kenne diesen Platz! Hier ich erschlagen bösen Vogel, als ich auf Jagd war. Es gibt Weg von hier.“
    Sie traten in ein so enges Tal hinaus, daß es eigentlich eher nur als Schlucht zwischen zwei hochaufragenden Gipfeln zu bezeichnen war. Und es war so vollkommen bar jeder Vegetation, daß die Sonne aus dem Talboden zwischen diesen Steilhängen einen glühenden Backofen machte. So wirkte der Gegensatz zwischen dieser öden Welt und den Freuden der Höhle noch

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