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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls
Autoren: Fredric Brown
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Er drehte das Radio ab und langte nach dem Telefon. Die Stimme des Direktors ertönte: „Hier Carleton. Ja, Mr. Äh?“
    „Ich hörte eben die letzten paar Sätze der Nachrichten von der Station Mars City. Es handelt sich um den Asteroidengürtel. Könnten Sie es arrangieren, daß der Sender diesen speziellen Teil der Nachrichten noch einmal über mein Gerät laufen läßt?“
    „Es tut mir leid, Mr. Äh. Das Gerät ist dafür nicht eingerichtet.“
    „Dann über dieses Telefon“, sagte Crag.
    „Ich werde sehen, was sich machen läßt. Ich werde zurückrufen, sobald ich näher Bescheid weiß.“
    Nach ein paar Minuten läutete das Telefon, und Crag hob ab.
    „Es kann gemacht werden, Mr. Äh. Die Gebühr beträgt fünfzig Dollar. Sind Sie zufriedengestellt?“
    „Ja, danke. Aber beeilen Sie sich.“
    Crag betrachtete gedankenversunken den Apparat und fragte sich im stillen, warum er es derart eilig hatte. Was auch immer draußen im Asteroidengürtel vor sich ging, es betraf ihn nicht. Mochte der Außerirdische ruhig in die Tat umsetzen, was er geplant hatte, Crag jedenfalls ließ dies kalt. Eine neue Welt, ha! Solange sein Geld reichte – und eine halbe Million war schwer anzubringen –, würde er ein bequemes Leben hier auf einer bequemen Welt genießen und nicht helfen, eine Kolonie auf einem neuen, harten Planeten zu gründen.
    Nichtsdestoweniger betrachtete er das Telefon mit steigender Ungeduld, bis er zum zweitenmal klingelte.
    „Die Station ist bereit, Sir. Die Direktion des Luxor schätzt sich glücklich, für Sie dieses Arrangement getroffen …“
    „Dann verschwinden Sie aus der Leitung“, sagte Crag.
    Nach einer Wartezeit ertönte die Stimme des Nachrichtenansagers:
    „Gemäß vieler zuverlässiger Meldungen findet ein merkwürdiges Geschehnis im Asteroidengürtel statt. Die erste Meldung traf vor acht Stunden von dem Astronomen Bellini ein, der zu dieser Zeit das große Teleskop auf Luna benutzte, um Ceres zu beobachten, als dieser Asteroid plötzlich aus dem Beobachtungsfeld des Teleskops verschwand, welches automatisch seine Bahn verfolgen sollte. Als Bellini, nach Bedienung der Handkontrollen, den Asteroiden wiederfand, hatte dieser sowohl Geschwindigkeit als auch Umlaufbahn beträchtlich geändert. Die Richtungsänderung wurde schnell von dem Elektronengehirn analysiert, woraufhin man feststellte, daß Ceres viel von dem exzentrischen und parabolischen Aspekt seiner Umlaufbahn verloren hatte; er folgte nun einer neuen Bahn, die geregelter und näher zur Ebene der Ekliptik verlief. Später folgende Beobachtungen zeigten nach Überprüfung durch das Elektronengehirn, daß die Richtungsänderung progressiv ist und immer noch fortschreitet. Innerhalb weiterer vierzig Stunden, glaubt Bellini, wird Ceres eine völlig kreisrunde Bahn anstelle der vormals unregelmäßigen um die Sonne eingeschlagen haben.
    Luna verständigte augenblicklich andere Beobachtungsstationen auf der Erde und dem Mars. Diejenigen Stationen, die in der Lage waren, Ceres zu beobachten, bestätigten Bellinis Angaben noch zur selben Stunde. Weiterhin wurden und werden noch immer Beobachtungen bei anderen Asteroiden angestellt, und zwar bei jenen, die groß genug sind, um von Teleskopen erfaßt zu werden. Hidalgo, dessen Exzentrizität ziemlich groß ist – beziehungsweise war –, wurde nur mit Schwierigkeiten wiedergefunden. Auch er hatte seine frühere Umlaufbahn beträchtlich geändert. Nach einer Untersuchung und Analyse durch das Elektronengehirn wurde festgestellt, daß auch dieser Asteroid langsam auf eine völlig kreisrunde Bahn wie Ceres zusteuert – aber Hidalgo bewegt sich mit weit größerer Geschwindigkeit fort; innerhalb weniger Tage wird er mit Ceres zusammenstoßen.
    Das Verblüffendste an dieser Tatsache ist, daß Hidalgos Geschwindigkeit in seiner neuen Bahn und in Verbindung mit seiner Masse nach den Gesetzen der Winkelgeschwindigkeit unmöglich ist.
    Das Luna-Observatorium befindet sich zur Zeit im Erdschatten und vermag deshalb nicht, die Beobachtung des Asteroidengürtels fortzusetzen, dafür werden alle Teleskope auf den Nachtseiten der Erde und des Mars eingesetzt, um Asteroid für Asteroid zu überprüfen – und bis jetzt wurde noch kein einziger in seiner früheren Umlaufbahn gefunden! Alle befinden sich jetzt in einer völlig kreisrunden Bahn oder steuern allmählich darauf zu. Und daraus kann nur eine Schlußfolgerung gezogen werden – nachdem sie sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten
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