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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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von kaltem Schweiß. Er taumelte in den Gang hinaus –  und da revoltierte sein Magen.
    Travis hätte nie gedacht, daß zwei Löffel einer schmierigen Substanz einen Menschen so schwächen konnten. Er quälte sich in die Messe zurück und ließ sich zerschlagen auf einen Stuhl sinken. Mehr als alles andere brauchte er jetzt Wasser, um den Brand in seiner Kehle zu löschen.
    Eine Weile beugte er sich über den Tisch, froh, daß die Schmerzen endlich nachgelassen hatten. Dann zog er die Büchse mit dem Gelee zu sich heran. Er mußte sie als giftig markieren. Nur zwei Behälter hatte er bisher untersucht – und wie viele noch würden ungenießbaren Inhalt haben?
    Nur noch vier Konzentrattabletten waren übrig – wenn sie also überleben wollten, mußten sie die Nahrung in den Dosen benutzen. Travis konnte kaum das Zittern seiner Hände unterdrücken, als er den Deckel der viereckigen Büchse löste. Er sah ein trockenes rotes Rechteck. Es fühlte sich wie ein Biskuit an. Er roch an der Dose. Zum erstenmal war das ein vertrauter Geruch. Tortillas – das war es – dünn wie Papier und knusprig. Travis biß hinein.
    Das ,Biskuit’ zerbrach unter seinen Zähnen, und er fand, daß der Geschmack trotz der ungewohnten Farbe ähnlich dem Kornbrot war. Er kaute und schluckte. Das Brennen in seiner Kehle war verschwunden. Der Geschmack war so gut, daß er das erste Stück aß, dann ein zweites. Schließlich sank er über den Tisch, als sein ausgemergelter Körper nach Ruhe verlangte.
     
    *
     
    Als er die Augen wieder aufschlug, sah er wie durch einen Nebel eine blaue Gestalt vor sich. Ein kantiges schmales Gesicht mit ausgehöhlten Wangen und dunklen Ringen um die kalten grauen Augen blickte auf ihn herab.
    „Ross!“ Der Apache hob den Kopf und verspürte einen stechenden Schmerz im Nacken.
    Der andere setzte sich ihm gegenüber, und sein Blick wanderte zwischen den offenen Dosen und Travis hin und her.
    „Das haben Sie also getan!“ Die Stimme des anderen klang anklagend, beinahe wütend.
    „Sie haben doch selbst gesagt, daß es der machen sollte, der am entbehrlichsten sei.“
    „Im stillen den Helden spielen!“ Jetzt war die Anklage heiß und klar.
    „Aber kein großer.“ Travis legte das Kinn auf die Faust und betrachtete die drei Büchsen, die vor ihm standen. „Bis jetzt habe ich drei ausprobiert, genau drei.“
    Ross’ Lider senkten sich. Jetzt hatte er sich wieder in der Gewalt, wenn Travis auch die Wut des anderen nicht verkannte.
    „Und?“
    „Nummer eins“ – Travis deutete auf die entsprechende Dose – „zu süß, eine Art Haschee, aber man behält es bei sich. Das hier ist Nummer zwei.“ Er deutete auf die Dose mit dem braunen Gelee. „Damit kann man einen Wolf umbringen. Das hier“ – seine Hand schloß sich um die Büchse mit den roten Fladen – „schmeckt wirklich gut.“
    „Wie lange treiben Sie das schon?“
    „In der letzten Schlafperiode habe ich von einer Dose versucht, heute von zweien.“
    „Und das hier ist Gift, was?“ Ross griff nach der Dose mit der geleeartigen Substanz, roch daran und setzte sie wieder ab. „Und wie ist’s mit dem hier?“ Er war aufgestanden und drehte sich jetzt zu Travis um. Er hielt einen flachen runden Behälter in der Hand. Als sie ihn offen hatten, sahen sie kleine Bällchen in einer gelblichen Soße.
    „Das könnten Bohnen sein“, meinte Ross, „ich glaube, es gibt nicht so leicht ein Schiff, wo keine Bohnen auf der Speisekarte stehen. Wollen sehen, ob sie auch so schmecken.“ Er schluckte davon, nachdem er nachdenklich darauf herumgekaut hatte. „Nein, Bohnen sind das nicht, schmeckt eher wie Kohl, aber nicht schlecht, gar nicht schlecht.“ Travis sah ihm wortlos zu. Im stillen hoffte er, daß die Kohl-Bohnen eine ähnliche Wirkung auf Ross haben möchten, wie das Gelee auf ihn.
    „Sie warten jetzt wohl, daß es mir den Magen umdreht?“ grinste Ross.
    Travis wurde rot, und seine Röte vertiefte sich, als er bemerkte, daß er sich verraten hatte. Er schob die Biskuits beiseite und griff nach einem hohen Zylinder, in dem es gluckerte, als er nach dem Deckel griff. Er schnüffelte an der konischen Öffnung herum und schob die Dose dann mit ausgestrecktem Arm von sich, als ein weißer Schaum daraus hervortrat.
    „Vielleicht ist das die Seife“, meinte Ross. „Ich würde einmal davon versuchen, Kumpel.“
    Travis leckte vorsichtig daran. Zu seinem Erstaunen war der Schaum zwar süß, aber nicht so üppig wie die breiige Masse vom

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