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TS 81: Das Problem Epsilon

TS 81: Das Problem Epsilon

Titel: TS 81: Das Problem Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers , Ernst Vlcek
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ihren Klauen in den zackigen Fels und zogen sich auf diese Weise, den angreifenden Spooten zum Trotz, vorwärts.
    Von der Stadt her setzte Sperrfeuer ein.
    Die Spootenkörper der dreizehn Kinder verkrochen sich in sorgsam ausgewählten Stellungen. Sie hatten die Intensität ihrer Schutzschirme erhöht; die Armaturen mit ihren Vorderbeinen betätigend, steckten sie die spitzen Köpfe zwischen die Fleischmassen ihrer Nacken.
    Sie waren nur dreizehn und kämpften gegen eine ganze Stadt. Aber Vater Epsilon hatte sie eine gute Taktik gelehrt und ihnen vernichtende Waffen mitgegeben.
    Ein schrilles, unhörbares Kommando – und Klauen hieben auf die Armaturen ein, rissen an Schaltern, preßten Tasten nieder.
    Die Stadt lag einen Moment still und schweigend da; dann, mit urplötzlicher Gewalt, setzten mitten in ihr dröhnende Explosionen ein. Erschütterungen ließen die felsige Oberfläche rund um die Festung beben. Die Schutzschirme der dreizehn Morph-Kinder flackerten – ihre Armaturen tanzten wie verrückt.
    Die Stadt löste sich im Hexenkessel der Energien auf. Aber der herniederprasselnde Regen verwischte bald die letzten Spuren ihres Untergangs; eine dicke, naß-glitzernde Schlammschicht überzog die Fläche, auf der einst die Spootenstadt gestanden hatte.
    Die Schlacht war zu einem raschen Ende gekommen. Die Morph-Kinder hatten einen weiteren Sieg zu verzeichnen, Ihr Haß gegen die Spooten und die Liebe zu Vater Epsilon waren ihre Verbündeten gewesen. Nun konnten sie sich befriedigt zurückziehen.
    Etwas müde von den Anstrengungen machten sie sich auf den Weg – zu den fernen Transmittern. Letzte Woche hatte ihr Rückweg nicht so lange gedauert. Und vor zwei Monaten hatten sie nur aus den Materiesendern zu treten brauchen und waren schon vor einer Spootenstadt gestanden.
    Schweigend zogen sie sich zurück; aber trotz der Müdigkeit brannte eine heiße Lohe in ihren Augen.
    Ohne Zwischenfall erreichten sie die dreizehn Transmitter. In der Schleuse angelangt, vollzog sich ihre physische Umwandlung. Sie nahmen wieder ihre natürliche menschliche Gestalt an.
    Dann war es soweit. Sie traten als Menschenkinder aus den Materiesendern auf ihre Heimatwelt. Als sie den staubigen Boden unter ihren Füßen spürten, wußten sie sogleich, daß irgend etwas Ungewöhnliches eingetreten war.
    Wohl konnten sie Vater Epsilon sehen, der in der gewohnten rührigen Erwartung ihrer Rückkehr harrte. Aber sie bemerkten auch den anderen Mann. Er war stattlich anzusehen in seiner glänzenden Uniform. Abwartend stand er im Hintergrund – nur einige Schritte vor ihrem Wohngebäude.
    Und daß er hier war, war ungewöhnlich genug.
     
    *
     
    Er setzte den Fuß auf die staubige Welt und fühlte sich immer noch nicht besser. Er dachte an seine Aufgabe.
    Sie war ihm unbequem. Er preßte leicht seine schmalen Lippen aufeinander und versuchte, nicht daran zu denken. Statt dessen betrachtete er seine Umgebung.
    Bis zum Horizont erstreckte sich eine einzige glatte Ebene, weißlich-gelb und öde. Der Planet schien eine Zusammenballung von Staub und wieder Staub zu sein; seine Stiefel sanken bis über die Fersen in die pulverige Schicht. Er wußte, Stützpunkt Epsilon hatte keine Atmosphäre. Nur unter der riesigen Glaskuppel herrschten menschenwürdige Bedingungen. Automatisch suchte sein Blick die Station. Während er langsam weiterschritt, glitten seine Augen von dem Gebäude zur anderen Seite der Kuppelbegrenzung. Dreizehn Transmitter ragten dort aus dem staubigen Boden, glänzend, wie einsame Posten anmutend. Er bewegte sich weiter weg von dem Materiesender, durch den er eben getreten war. Er drückte die Mappe fester an sich. Sein Blick glitt wieder zur Station.
    Von den Kindern war nichts zu sehen. Wahrscheinlich führten sie gerade einen Angriff durch. Überhaupt schien die Station verlassen. Der alte Fyr aber würde auf seinem Posten sein.
    Lokart stapfte auf das Haus zu. Da sah er, wie sich die Fronttür öffnete und ein grauhaariger Mann in einer gebleichten Uniform heraustrat. Er blieb abwartend stehen und blickte dann wie zufällig in Lokarts Richtung.
    Er hatte den Kragen geöffnet und die Hemdärmel aufgekrempelt. An Stelle von Stiefeln steckten seine Füße in Pantoffeln. Normalerweise hätte Lokart die schlampige Art des Alten verurteilt, doch in diesem speziellen Fall empfand er nichts anderes als Mitleid. Ganz unbewußt strich er seinen Militärrock glatt, fühlte die Silberspange des Geheimdienstes unter seinen Fingern.
    Sein

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