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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Kinder so etwas furchtbar schnell nachmachen!“
    „Pah! Hat der Wunderknabe schon zu Abend gegessen?“
    „Ja, er wollte den Film nicht versäumen …“
    „Ja, er wollte den Film nicht versäumen!“ wiederholte Dr. Merrinoe wütend, als er sich an den Tisch setzte. „Na, eigentlich sollten wir froh und dankbar sein, daß wir in Ruhe essen können … Brennt da nicht etwas an?“
    Seine Frau seufzte. „Höchstens du. Hör mal, warum gehst du nicht zu einem guten Psychiater?“
    „Wegen Tim?“
    „Nein, deinetwegen. Tim ist völlig in Ordnung, aber du scheinst dich allmählich in eine Psychose hineinzusteigern!“
    „Psychose! Der Junge kann mir nicht einmal die Quadratwurzel aus einundachtzig sagen, ohne sich dabei wie ein Idiot anzustellen.“
    „Ich auch nicht“, gab Mary zurück.
    Dr. Merrinoe versuchte ein schwaches Lächeln, das zur gleichen Zeit überlegen und lasterhaft wirken sollte.
    „Schließlich habe ich dich ja nicht um deiner Intelligenz willen geheiratet, mein Liebling …“
    „Ich dich auch nicht“, antwortete sie trocken.
    Einige Zeit nach dem Abendessen, als Dr. Merrinoe sich mit einer Tasse Kaffee und einer Zigarette ins Wohnzimmer zurückgezogen hatte und dort über Tim nachdachte, erschien der Gegenstand seiner sorgenvollen Überlegungen.
    „Abend, Pappi“, sagte er und blieb vorsichtig abwartend in der Tür stehen.
    „Guten Abend, mein Junge“, antwortete Dr. Merrinoe und versuchte sein Gesicht in freundliche Falten zu legen.
    Tim deutete den Gesichtsausdruck seines Vaters anders und fragte bedauernd, als er näher kam: „Hast du wieder Migräne?“
    „Nein, ich habe keine Migräne!“ sagte Dr. Merrinoe ärgerlich. „Warum glaubst du, daß ich eine habe?“
    „Weiß ich nicht genau …“
    „Dann sag nicht so einen Blödsinn! Hat dir der Film gefallen?“
    „Ganz gut. Die Filme mit Weltraumfliegern gefallen mir allerdings besser.“
    „Wenn du dich für Raumflug interessierst“, begann Dr. Merrinoe diplomatisch, „dann interessiert es dich doch bestimmt auch, wie man die Geschwindigkeit berechnet, die eine Rakete haben muß, wenn sie der Erdanziehung entkommen will?“
    „Eigentlich nicht so sehr, dankeschön. Ich würde lieber eine bauen.“
    „Du kannst aber keine bauen, bevor du nicht genug Mathematik beherrschst, um …“
    Tim gähnte. „Deshalb sehe ich’s mir auch lieber im Fernsehen an.“ Sein Vater sah wieder so aus, als habe er Migräne – nur noch schlimmer.
    „Tim“, sagte Dr. Merrinoe sanft, „würdest du morgen mit mir gehen mögen und DENNIS ansehen?“
    „Das komische Gehirn, das du zusammengebastelt hast?“
    „Ja, genau das.“
    „Oh … Morgen ist doch Sonnabend?“
    „Richtig. Macht das einen Unterschied?“
    Tim holte tief Luft. „Eigentlich wollte ich ins Kino gehen …“
    Dr. Merrinoe holte ebenfalls tief Luft. „Du wirst dir DENNIS ansehen!“
    Am nächsten Nachmittag gingen ein großer Mann und ein kleiner Junge durch das riesige Gebäude, in dem DENNIS untergebracht war. Dr. Merrinoe führte Tim die Treppe hinauf in den Kontrollraum und setzte ihn in einen Sessel vor DENNIS. Dann drückte er auf den Kontrollknopf, der DENNIS zum Leben erweckte.
    Tim war mäßig beeindruckt.
    „Ich bin betriebsbereit, Sir“, sagte DENNIS. „Ich bitte um Ihre Anweisungen.“
    „Ich werde meinen Sohn Timothy bei dir lassen und in der Zwischenzeit etwas in meinem Büro arbeiten. Du wirst sämtliche Fragen beantworten, die er dir stellt und ihn unterhalten, bis ich wiederkomme.“
    „Jawohl, Sir“, antwortete DENNIS.
    Als Dr. Merrinoe die Treppe hinunterging, hörte er gerade noch Tims erste Frage. „Wenn anderthalb Eichhörnchen in anderthalb Minuten anderthalb Nüsse essen können, wie viele Nüsse können dann neun Eichhörnchen in neun Minuten essen?“
    „Einundachtzig“, murmelte Dr; Merrinoe geistesabwesend vor sich hin, aber dann hörte er erstaunt, was DENNIS antwortete … „Vierundfünfzig!“
    Dr. Merrinoe saß in seinem Büro und las einige der Mickeymaushefte, die er vor einigen Tagen seinem Sohn weggenommen hatte. Plötzlich sah er auf die Uhr, die auf seinem Schreibtisch stand und bekam einen Schreck … Zwei Stunden! Er hatte doch eigentlich Tim nur eine halbe Stunde bei DENNIS lassen wollen! DENNIS hatte bestimmt einen guten Einfluß auf Tim, aber was war, wenn Tim etwa einen schlechten auf DENNIS hatte?
    Er rannte die Treppe zum Kontrollraum hinauf und wunderte sieh über das merkwürdige Geräusch, das aus DENNIS’

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